An einem packenden Kampfabend hat die RG Lahr knapp gegen den RSV Schuttertal gewonnen. Hier punktet Luca Munz (in Rot) für die Gastgeber gegen RGL-Ringer Luis Fening. Foto: Oehler

Dieses Derby war Werbung für das Ringen: In einer vollbesetzen Schuttertäler Halle feierte am Ende die RG Lahr einen knappen Derbysieg und steht an der Tabellenspitze der Oberliga. Die Entscheidung fiel dabei erst im allerletzten Kampf.

Oberliga Südbaden: RSV Schuttertal – RG Lahr 13:15. So richtig wussten die Lahrer am Samstagabend nicht, was sie mit ihren Emotionen anfangen sollten. Sekunden nachdem Patrick Allgeier den Schuttertäler Jannis Lauer besiegt hatte, fielen sich Trainer und Ringer um den Hals, von der Tribüne kamen die passenden Fangesänge. Der Jubel wollte gar nicht mehr aufhören, wie ein Video der RG Lahr in den sozialen Medien zeigt. Zuvor hatten sich die beiden Lokalkonkurrenten, die vor dem Kampf jeweils ohne Niederlage an der Tabellenspitze der Oberliga standen, ein enges Match geliefert, das beste Werbung für den Ringersport war. Die Halle in Schuttertal war bis auf den letzten Zentimeter gefüllt und zahlreiche Fans waren bereits zwei Stunden vor Kampfbeginn in der Halle, um sich einen Sitzplatz für das Spitzenduell der Oberliga zu sichern.

Schon in der Pause sieht alles nach einem knappen Duell aus

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann los: In der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm hatte Marcin Antosiuk keine große Mühe gegen Schuttertals jungen Nico Kürz, beim Stand von 0:8-Punkten schulterte er ihn. Nikita Ovsjanikov (130 Kg) hatte zwar ordentlich gegen Martin Himmelsbach zu kämpfen, doch der 5:0 Punktesieg für Ovsjanikov war zu keiner Zeit in Gefahr. In der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm standen sich mit Eugen Schell und Luan Lauer zwei ebenbürtige Ringer gegenüber. Der Lahrer Schell sicherte sich am Ende einen Kampferfolg und siegte mit 10:6 Punkten. Calvin Keil (98 kg) bekam es mit Carlos Kiesel zu tun und beide Ringer kämpften verbissen auf Augenhöhe – am Ende hatte der Schuttertäler Kiesel mit 4:3 Punkten das Glück auf seiner Seite.

Im letzten Kampf vor der Pause gewann Luca Munz (66 Kg) klar mit 10:1 gegen Luis Fening und brachte so die Gastgeber auf 4:8 heran. Nach der Pause folgte dann ein bärenstarker Kampf von Viktor Hubert (86 Kg) gegen Schuttertals starken Ringer Tomi Claudiu Hinoveanu. Die Vorgabe für den Lahrer lautete: "Alles – nur keinen Vierer abgeben." Die beiden Ringer kämpften verbissen. Hinoveanu gewann am Ende mit 12:5 Punkten, was sich unter Jubel der Lahrer Fans in der Gesamtwertung nur mit zwei Punkten auf der Habenseite Des RSV niederschlug.

Lahrer Trainer haben Freudentränen in den Augen

Roman Schell (71 Kg) ließ nur drei Punkte gegen Dominik Fehrenbacher zu. In der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm stellte sich Marvin Gür, der zwar noch regelmäßig sehr viel trainiert, doch längere Zeit nicht mehr auf der Matte stand, in den Dienst der Mannschaft. Gegen Stefan Cantir, der erst von der Weltmeisterschaft in Serbien zurückgekehrt war, war er jedoch chancenlos. Eduard Semke (75A) kämpfte Pascal Fehrenbacher im wahrsten Sinn des Wortes Punkt für Punkt nieder. "Noch nie habe ich in einem Kampf 15 Einser-Wertungen gemacht", sagte der Lahrer nach seinem 15:4-Punktsieg.

Vor dem letzten Kampf stand es 13:11 für den RSV Schuttertal und Lahrs Patrick Allgeier sowie sein Gegner Jannis Lauer wussten in der Gewichtsklasse bis 75B, dass Sieg oder Niederlage Mannschaft in ihren Händen lag. Beide Ringer kämpften auf Augenhöhe und die Punkte fielen auf beiden Seiten. Beim Stand vom 13:7 für den Lahrer konnte dieser Lauer auf die Schulter legen und damit den Lahrer Auswärtssieg sichern. Die Lahrer Ringer stürmten die Matte und feierten ihren Matchwinner Allgeier, die Fans jubelten lautstark. Mit je fünf Siegen und fünf Niederlagen zeigten beide Mannschaften Ringkampfsport vom Feinsten.

Das war hochklassige Werbung für das Ringen, so waren sich alle Zuschauer am Ende einig. "Dieses Mal war das Quäntchen Glück auf Lahrs Seite", so ein Schuttertäler Zuschauer, der auch die Jugendarbeit in Lahr lobte. "Mit so vielen Eigengewächsen so durch die Oberliga zu marschieren, ist schon eine starke Leistung. Doch freue ich mich heute schon auf den Rückkampf“ sagte er. Die Trainer Andreas Steinbach und Toni Oldak lagen sich mit Freudentränen in den Armen. "Wir sind so unfassbar stolz auf unsere Jungs, jeder Einzelne hat zu diesem Derbysieg beigetragen, jeder einzelne Punkt war wichtig", sagten die beiden.