Ortsmitte: Auf dem Kirchengelände soll eine Einrichtung mit 45 Plätzen entstehen
Ottenheim - Auf dem Kirchengelände in der Ottenheimer Ortsmitte soll ein Pflegeheim gebaut werden. Nach zweieinhalb Jahren Planung, wie der Bereich genutzt werden soll, präsentierten Bürgermeister, Pfarrer und Betreiber ihre Pläne der Öffentlichkeit.
Rund 70 Interessierte waren am Mittwochabend in die Rheinauenhalle in Ottenheim geströmt, um zu erfahren, wie das Kirchengelände in der Ortsmitte künftig genutzt werden soll. Nun ist klar: Es soll ein Pflegeheim entstehen, das 45 Bewohnern Platz bietet. Zudem sind zehn bis zwölf "Service-Wohnungen" für betreutes Wohnen vorgesehen. Mit der Einrichtung soll das Altwerden im Heimatort gefördert werden. Das ist der Plan der Gemeinde und des Betreibers, der Saarländische Schwesternverband.
Architekt und Stadtplaner Elmar Gross präsentierte das Projekt den Zuhörern. Das rund 10. 000 Quadratmeter große Gelände "öffnet sich nicht so richtig zur Ortsmitte", so Gross. Das Ziel der Planung sei es gewesen, das Kirchenareal, das zurzeit größtenteils aus Grünfläche besteht, aufzuwerten, ohne dabei die Natur zu vernachlässigen.
"Wenn alles perfekt läuft, sind wir 2025 fertig"
Wie genau das Pflegeheim aussehen soll, stellte Werner Riga, Fachbereichsleiter Architektur des Schwesternverbandes, vor. Mit 3D-Animationen veranschaulichte er den Ottenheimern die Planungen: Angedacht ist ein länglicher Gebäudekomplex mit einer Zufahrtsstraße für Anlieferungen von Westen sowie einem Eingangsbereich, der nach Süden zur Rathausstraße offen ist. Dort soll auch ein Café entstehen, das als Bindeglied zwischen der Pflegeeinrichtung und dem Ort dienen soll. Der Grünbereich im Nordosten soll weitestgehend erhalten bleiben und mit "Wegen zum Flanieren" ausgestattet werden. Das Gebäude ist barrierefrei geplant, größtenteils einstöckig und nur teilweise zweistöckig.
Pfarrer Matthias Ibach erklärte, dass schon seit zweieinhalb Jahren am Konzept der Ortskernentwicklung gearbeitet wird. Für die Planung für das Kirchengelände habe es seitens der Anwohner Vorschläge nach sozialen Einrichtungen gegeben. Nun habe "ein Investor angebissen". Mit dem Pflegeheim gebe es einen Vorschlag, der belastbar sei und mit dem man an die Öffentlichkeit gehen könne. "Wir sind noch längst nicht fertig", betonte Ibach dennoch. Auch in den weiteren Planungen sollen die Vorschläge der Anwohner und der Gremien gehört werden.
Schwanaus Bürgermeister Wolfgang Brucker freute sich, dass die Halle beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt war. Für ihn sei das Pflegeheim "eine große Chance für den Ortsteil und für Schwanau" – gerade im Hinblick auf immer mehr fehlende Pflegeplätze in der Ortenau.
Schließlich war es an den Ottenheimern, Fragen zu stellen und ihre Vorschläge einzubringen. Die Zuhörer zeigten sich vom Konzept überzeugt. Einige betonten, dass darauf geachtet werden solle, nicht an Grünflächen zu sparen. Ein "zubetoniertes Areal" sei unerwünscht. Zudem kam die Frage nach der zeitlichen Planung auf. "Wenn alles perfekt läuft, sind wir 2025 fertig", sagte Riga. Leider laufe aber nicht immer alles perfekt. "Vier Jahre sind ambitioniert. Aber man muss ja auch Ziele haben", kommentierte Brucker dies. In den nächsten Schritten müsse ein Bebauungsplan ausgearbeitet werden, der auch von den Gremien abgesegnet werden muss. Allein dafür veranschlagt der Bürgermeister zwei Jahre. Ist dies geschehen, könne der Bau beginnen.
Das haben die Betreiber vor
Der Schwesternverband betreibt ambulante sowie stationäre Pflegeeinrichtungen. In der Region ist er für das Haus Taubergießen in Kappel-Grafenhausen verantwortlich sowie für das Diakonissenhaus Nonnenweier. Als Ziel gibt der Verband aus, dass Senioren in ihrem Ort bleiben sollen in bedarfsgerechten Einrichtungen, erläutert Projektmanager Jens Muno. Zudem sollen die Einrichtung in das Angebot des Orts eingebunden werden.