Während in vielen Regionen in Deutschland Engpässe und höhere Preise diskutiert werden, bleiben Fragen offen: Was bedeutet die aktuelle Lage für die Eierproduktion in Villingen-Schwenningen? Gibt es genügend Eier zu Ostern? Der Hummel Hof aus Obereschach klärt auf.
Ausgerechnet zu Ostern hört man deutschlandweit von Engpässen und steigenden Preisen rund um das Ei – die Vogelgrippe soll ihr Unwesen treiben.
Während deshalb in manchen Regionen die Alarmglocken schrillen, Preise steigen und Konsumenten in Sorge um ihre Ostereier sind, bleibt es in der Doppelstadt und im Schwarzwald-Baar-Kreis erstaunlich ruhig.
Beispiel hierfür ist der Hummel Hof aus Obereschach, der sich von der angeblichen „Eierkrise“ unbeeindruckt zeigt. „Von der Vogelgrippe wurden wir bisher verschont“, bestätigt Tamara Hummel auf Anfrage unserer Redaktion. Generell sei die Region bislang von der Krise verschont geblieben. In dem Familienbetrieb läuft die Eierproduktion weiterhin stabil – ohne zusätzliche Maßnahmen oder Veränderungen.
Nachfrage nach Eiern steigt in den letzten Wochen
Auffällig sei lediglich eine leicht erhöhte Nachfrage nach Eiern in den letzten Wochen. „Ob das aber wirklich mit der Vogelgrippe in anderen Regionen zu tun hat, ist schwer zu sagen“, so Hummel. Vielleicht sei es auch einfach das nahende Osterfest, das wieder mehr Menschen zum Eierkauf animiere. Ein klarer Krisentrend sei es jedenfalls nicht.
Auch zu Ostern, dem klassischen Eier-Höhepunkt des Jahres, sei die Nachfrage laut Hummel „nicht anders als in den Jahren davor“. Und tatsächlich: Wer in den vergangenen Tagen die Regale der Supermärkte im Kreis beobachtet hat, wird festgestellt haben – die Eierkartons sind weiterhin gut gefüllt, nicht nur mit Importware, sondern auch mit regionaler Herkunft.
Was hingegen vielen Verbrauchern auffällt, sind gestiegene Preise. Doch auch hier liefert Hummel eine klare Einordnung: „Unsere Preise sind stabil geblieben.“ Das gelte sowohl für Direktkunden als auch für die lokale Belieferung.
Preiserhöhungen ein Sinnbild medialer Stimmung
Preiserhöhungen, wie sie derzeit mancherorts zu beobachten sind, hält sie eher für ein Ergebnis der allgemeinen medialen Stimmung. „Gerne wird die Berichterstattung genutzt, um auf der Handelsseite die Preise zu erhöhen – obwohl sich an der Produktion oft gar nichts geändert hat.“ Und tatsächlich seien die Preise innerhalb des Einzelhandels innerhalb eines Jahres zum Teil deutlich angestiegen.
Der Hummel Hof bleibt seinen langjährigen Kunden trotz allem treu. „Wir werden unsere treuen Kunden weiterhin mit Eiern beliefern“, sagt Tamara Hummel. Gleichzeitig muss sie aber auch klarstellen: „Anfragen von neuen Interessenten müssen wir aktuell ablehnen – unsere Kapazitäten sind ausgelastet.“ Was wie eine Einschränkung klingt, ist zugleich ein Zeichen der Stabilität: Wer früh auf regionale Erzeuger gesetzt hat, kann sich auch in unsicheren Zeiten auf sie verlassen. Es zeigt sich: In der Direktvermarktung geht es nicht nur um kurze Wege, sondern auch um langfristiges Vertrauen.