Zum zweiten Mal ist das Osterfest im Ankunftszentrum Ukraine gefeiert – oder vielmehr: vorbereitet – worden. Denn das eigentliche Fest steigt eine Woche später.
In der Ukraine ist Ostern ein hohes Fest im kirchlichen Jahreskalender – wie hierzulande. Es heißt „Velykden“, was „der große Tag“ bedeutet.
Das Team des Landratsamtes Zollernalbkreises hatte Kinder und Eltern auch am zweiten Osterfest in der Einrichtung in der früheren Zollernalb-Kaserne zur besonderen Aktion eingeladen: Mehr als 50 Bewohner färbten gemeinsam Ostereier. Rund 200 davon hatte Landrat Günther-Martin Pauli von Familie Hölle vom Steinefurthof erhalten. Das Zollernalb Klinikum half dabei, sie zu kochen.
In den Räumen der Kinderbetreuung herrschte schon bald emsiges Werken. Mädchen und Buben bemalten die Eier in verschiedensten Techniken oder färbten sie mit Kaltfarbe.
Die Ostereier – in der Ukraine heißen sie „Kraschanky“ – spielen in den Traditionen rund um dieses hohe Fest eine große Rolle. Sie sind unter anderem fester Bestandteil der üppigen Osterkörbe, wie sie in der Ukraine üblich sind. Diese werden vielerorts, gefüllt mit Osterkuchen und Osterbrot, in die Kirche gebracht, um sie in der feierlichen Ostermesse segnen zu lassen. Passend zu diesem Brauch hatte das Team des Landratsamtes Hefezopf und Früchtepunsch organisiert.
Landrat Günther-Martin Pauli half beim Färben und Bemalen, wobei er sein Talent als Zeichner ausspielte, und dankte den Jusos Zollernalb, die mit einer Helferdelegation das Kinderprogramm abermals ehrenamtlich unterstützten. „Wir haben gemeinsam versucht, unseren Bewohnern in diesen Zeiten jenes Stück gelebte Tradition zu bieten“, betonte er.
Die Überraschung ist der Lohn der Suche bei Frühlingswetter
Die Mädchen und Buben der Kinderbetreuung erhielten zum deutschen Fest eine kleine Überraschung: Sie hatten mit dem Team der Kinderbetreuung des Dienstleisters ORS aus Tonkarton Nestchen gefertigt. Diese mussten sie, nun mit allerlei Süßigkeiten bestückt, bei herrlichem Frühlingswetter draußen suchen. Danach gab es drinnen bei Snacks und Getränken ein buntes Programm mit kleinen Geschenken, Liedern und Musik.
Der Osterhase, so erfuhren die Helfer, sei in der Ukraine unbekannter als auf der Schwäbischen Alb. „Unser Team legt an besonderen Feiertagen immer großen Wert darauf, vor allem an die Kinder zu denken“, erklärte Öffentlichkeitsreferentin Katja Weiger-Schick, die die Aktion mit ihrem Helferteam organisiert hatte. Die Dankbarkeit der Bewohner rührte die Helfer. Das ukrainische Osterfest wird erst eine Woche nach dem deutschen gefeiert, denn es folgt dem julianischen Kalender. Zum ukrainischen Osterfest steht in der kommenden Woche ein Gospelkonzert auf dem Programm im Ankunftszentrum. Der Chor „Rejoice“ kommt nach Meßstetten, um den Bewohnern mit Musik eine Freude zu machen.