Die Hühner können auf der Wiese nach Klee und Würmer suchen (Symbol-Foto). Foto: Sonja Birkelbach – stock.adobe.com

Beim Berghof der Familie Stierle kennt man sich mit der Henne und dem Ei bestens aus. Dort sorgen drei Hühnermobile dafür, dass die Tiere immer an der frischen Luft sind und viel zum Scharren haben. Aber auch später verfolgt man einen ganzheitlichen Ansatz.

Die vorösterliche Zeit war global gesehen nicht allzu besinnlich. Die US-Zollpolitik machte der Welt zu schaffen, die Vogelgrippe und demzufolge hohen Eierpreise den Amerikanern in Kentucky, Kalifornien und Co.

 

Doch wie sieht es bei uns in der Region aus – droht zu Ostern auch ein Eier-Aus? Wir haben bei Angelika Stierle vom Berghof nachgefragt.

Freilandhaltung für jedes Wetter

Auch in Vöhringen steige zu Ostern die Nachfrage nach Eiern deutlich an, sagt sie. Allerdings stelle das kein Problem dar. „Wir haben unsere Ställe rechtzeitig belegt – außerdem sind die Hühner in einer guten Legephase“, erklärt sie. Somit brauche man keine Sorgen wegen etwaiger Eier-Engpässe zu haben.

Was am Berghof und seinen Hühnern jedoch besonders ist, sind die mittlerweile drei Hühnermobile, die die Familie hat. Denn in der Freilandhaltung erhalten die Hühner täglich Zugang ins Freiland. „Sie können dort Klee, Gras oder Würmer fressen, haben mit vier Quadratmeter viel Bewegungsraum pro Huhn und können alle Wetter – wenn sie es möchten – hautnah erleben“, beschreibt Stierle.

Immer frisches Grün

Ihre Grundbedürfnisse hingegen würden im Stall gestillt. Von Futter über Wasser, den Nestern zum Eierlegen und ein trockener Scharrraum – dies sei alles im Hühnermobil zu finden.

Und nach gewisser Zeit heißt es für die Hühner dann weiterziehen. Denn die Mobilställe werden regelmäßig weitergezogen, damit die Tiere immer frisches Grün auf der Wiese finden und auch die Grasnarbe geschützt wird.

Nachts im geschützten Stall

„Das Zäunestellen, die Weidepflege und die Versorgung der Hühner ist in der Mobilstallhaltung aufwendiger als in herkömmlicher Bodenhaltung“, vergleicht die Landwirtin.

Auch kann es dazu kommen, dass die Hennen Opfer von Greifvögeln werden, gegen Füchse habe man als Abschreckung einen Elektrozaun installiert. Bei Sonnenuntergang gingen die Hühner jedoch selbstständig in den Stall, eine Steuerung schließt die Auslaufklappen etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, so dass die Tier die Nacht über geschützt sind.

Huhn vollständig verwertet

Doch was passiert mit den Hühnern, nachdem sie nach ihrer Zeit im Freien viele Eier gelegt haben? „Nach 15 bis 18 Monaten haben die Tiere ihre produktivste Zeit hinter sich“, erläutert Stierle. Und ergänzt: „Aus wirtschaftlicher Sicht können wir unseren Hühnern kein Leben im Ruhestand gönnen.“

Deshalb werde ein Teil von ihnen an private Hühnerhalter weitergegeben. Der Rest werde geschlachtet und als Suppenhühner verkauft. „Wir finden, das ist ein akzeptables Ende und das Tier wird sozusagen ‚vollständig‘ genutzt“, stellt sie fest.

Hochwertige Proteinquelle

Das Fleisch der Suppenhühner sei allerdings eher zäh und deshalb nicht gut zum Grillen geeignet. Stattdessen ließe sich am besten eine Brühe daraus kochen, empfiehlt sie.

Und wenn man die leckere Suppe auf dem Tisch hat, was kann man dann mit den Eiern tun? „Eier sind super!“, kommt die 50-Jährige ins Schwärmen. Sie seien nämlich eine hochwertige Proteinquelle und enthielten neben dem wichtigen Eiweiß wertvolle Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Zink und die Vitamine A, D, E und K.

Das führe dazu, dass sie nicht nur an Ostern gefragt seien. „Zum Backen, Kochen, zum Frühstück, zum Vesper..., die Einsatzmöglichkeiten von Eiern sind unzählig“, ist die Hühner-Expertin aus Vöhringen überzeugt.