In diesem Jahr feierten die evangelischen, die römisch-katholischen und die orthodoxen Christen zeitgleich das Osterfest. Für zahlreiche Gläubige ist dieses Fest mit dem Besuch eines Gottesdienstes verbunden.
Die serbisch-orthodoxen Christen feierten das Osterfest in ihrer Kirche am Unteren Dammweg mit Erzpriester Milenko Markovic mit Gesang und Gebeten.
Vielfältig war das Angebot bei den evangelischen sowie den katholischen Gemeinden.
Am Samstagabend wurden die Feierlichkeiten traditionell mit der Osternachtsfeier begonnen. Die Osterkerze wird am Osterfeuer entzündet und dann in die dunkle Kirche getragen.
Österliche Freude
Im Villinger Münster feierten sogar vier Gemeinden gemeinsam diese besondere liturgische Feier, in der auch das Osterwasser geweiht wurde.
Dekan Josef Fischer stand dieser Feier vor. Beim Gloria erschallten die seit Gründonnerstag verstummten Glocken wieder und verkündeten festlich die Botschaft von der Auferstehung Jesu über die Stadt. Die Gottesdienstbesucher sangen die altbekannten Osterlieder in österlicher Freude.
Schon in den frühen Abendstunden waren Familien mit Kindern zur gemeinsamen Osternachtsfeier nach St. Konrad eingeladen. Vor dem lodernden Feuer standen zahlreiche Kinder mit ihren Eltern und hörten Diakon Markus Kreutz zu, der über die Bedeutung der Osterkerze sprach, die Licht in die dunkle Nacht bringen soll. Im Verlauf des Gottesdienstes versuchte kindgerecht eine Kirchenmaus dem Diakon mit ihren Fragen Informationen zu der Symbolik der Kerze zu entlocken.
Kinder immer wieder integriert
Die Kinder wurden immer wieder in das Geschehen des Gottesdienstes integriert. Danach wurde am Feuer noch gegrillt, die Ostereier gegessen und man wünschte sich gegenseitig den Osterfrieden.
Am Ostersonntag wurde das Hochamt im Münster von einem Projektchor unter Leitung von Münsterkantor Roman Laub und einem Orchester mit der Orgelsolomesse in C-Dur von Wolfgang Amadeus. Mozart musikalisch gestaltet. Die Solisten waren Janne Munkwitz (Sopran), Jan Jerlitschka (Altus), Mika Stähle (Tenor) und Philippe Tsouli (Bass). An der Truhenorgel spielte Mihye So. Den Orchesterpart übernahm Instrumentalisten aus der Region. An der Sandtner-Orgel spielte Roman Laub unter anderem das Finale aus Charles-Marie Widors Symphonie Nr. 6 g-Moll.
Parallelen zum „Kleinen Prinzen“
Dekan Fischer zog in seiner Predigt Parallelen zwischen der Auferstehungsgeschichte und einem Zitat aus Antoine de Saint-Exupérys „Kleinem Prinzen“: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Im Villinger Kurpark wuselte es nur so von Kindern, denn die Picknick-Kirche lud zu einem ökumenischen Familiengottesdienst ein, der von Pfarrerin Lisa Bender und Mithelfern gestaltet und vom Posaunenchor musikalisch umrahmt wurde.
Der Posaunenchor hatte bereits um 7 Uhr morgens auf dem Friedhof österliche Choräle gespielt. Der Feier stand Pfarrerin Dorothea von Kalckstein vor.