Jeder durfte sich an der neuen Kerze ein Osterlicht abholen. Fotos: Sayer/Ehmer-Stolch Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Evangelische Kirchengemeinde lässt sich zu Ostern einiges einfallen und hält Kontakt zu Gläubigen

Ostelsheim. Weit mehr als 100 Personen haben die Gelegenheit genutzt, am Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag die offene Ostelsheimer Kirche zu besuchen. Mesnerin Sabine Schwarz hatte mit Pfarrerin Heike Ehmer-Stolch das Gotteshaus passend gestaltet.

An Karfreitag dominierte ein Bodenbild den Kirchenraum: Aus weißen und schwarzen Tüchern war ein großes Kreuz vom Altar bis in den Gang gelegt, außen herum waren die Gegenstände der Passion dargestellt wie das Seil, mit dem Jesus gefangen genommen wurde, ein Krug, der den Essigkrug symbolisieren sollte, die Würfel, mit denen die Soldaten um Jesu Gewand spielten. Auf dem Altar stand das Grab Jesu in Miniaturform, an den Kar-Tagen noch geschlossen. An einem großen Tisch am Eingang lagen passende Texte, Gedichte und Gebete aus, ebenso an einer Stellwand in Kanzelnähe. So konnte man in den Bänken verweilen und der meditativen Musik lauschen oder sich von den ausgewählten Texten inspirieren und ermutigen lassen.

Neue Kerze

Am Karsamstagabend wurde um 20 Uhr die neue Osterkerze angezündet und die Gemeindeglieder waren eingeladen, sich eine Osterlicht abzuholen. Die Kirche war nun "umdekoriert": die neue Osterkerze dominierte den Raum. Umschlungen von einem gelben Tuch und mit einem Strauß Osterglocken versehen, war sei ein echter "Hingucker". Das Grab auf dem Altar war geöffnet und auch dort brannte ein Osterlicht. Abends war die Kirche mit Kerzenlicht erleuchtet. Sonntags war die Stimmung eine ganz andere, das Ostfenster mit dem Auferstehungsbild von Rudolf Yelin leuchtete in der aufgehenden Sonne und konkurrierte mit der brennenden Osterkerze. Rund um die offene Kirche wurden am Sonntag in Kleinst-Grüppchen und aus dem Fenstern von Posaunenchorbläsern festliche Osterchoräle geblasen.

So war das Osterfest mit vielen Ideen und Beteiligten doch ein schönes und feierliches Ereignis, das die alles bestimmende Corona-Krise fast vergessen machte.