Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Kienzle könnten mittelfristig Wohnungen, eine Pflegeeinrichtung und Betreutes Wohnen entstehen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat Ostelsheim beschließt Erschließung des Gebiets der ehemaligen Gärtnerei Kienzle

Der Gemeinderat Ostelsheims hat in seiner letzten Sitzung vor der Winterpause die Weichen gestellt für eine zukunftsweisende Entwicklung der Kommune. Das Ratsgremium beschloss die Erschließung des gemeindeeigenen Areals der ehemaligen Gärtnerei Kienzle im Oberen Tal.

Ostelsheim. Die Gäukommune Ostelsheim wird dort artenschutzrechtliche Maßnahmen vornehmen und zunächst Gebäude, Gewächshäuser und versiegelte Flächen abreißen beziehungsweise zurückbauen.

"Nach ersten vorliegenden Schätzungen ist hier mit Kosten von mehreren Hunderttausend Euro zu rechnen", so Bürgermeister Jürgen Fuchs. Vor allem die "Vergrämung" (Umsiedlung, Anm. d. Red.) der streng geschützten Zauneidechsen bedeute eine echte Herausforderung. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ein Vergrämungspingpong", meinte der Rathauschef mit Blick darauf, dass Eidechsen immer wieder versuchen, zu ihrer ehemaligen Umgebung zurückzukommen. Eine weitere wichtige Maßnahme vor Beginn baulicher Aktivitäten sei der ebenfalls kostspielige Abbruch und Rückbau der Gebäude, Gewächshäuser und versiegelten Flächen. Dafür erhofft sich die Kommune eine Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). "Der Antrag wäre spätestens bis Herbst 2020 zu stellen und würde bis Mai 2021 beschieden", informierte der Rathauschef.

Gemeinderat Alexander Ziegler erinnerte daran, dass die Vergabe von Gewerken erst dann erfolgen könnte, wenn ein Zuschussbescheid vorliege.

Kosten ermitteln

Die Verwaltung der Gäukommune hatte bereits gute Vorarbeit geleistet, so dass das Ratsgremium jetzt schon konkrete Maßnahmen beschließen konnte. Es entschied einstimmig, dass das Gärtnereareal und sein Umfeld erschlossen werden sollen, wobei verdichteter Wohnraum und Sonderwohnen (Pflege und betreutes Wohnen) angestrebt werden sollen.

Die Ostelsheimer Verwaltung wurde zudem damit beauftragt, das Projekt in Zusammenarbeit mit geeigneten Fachbüros voranzutreiben. Gemäß dem Vorschlag der Verwaltung soll das "Büro Netzwerk für Planung und Kommunikation" aus Stuttgart mit den Planungsaufgaben beauftragt werden. Die Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung wird mit der Betreuung der artenschutzrechtlichen Maßnahmen betraut. Des weiteren wurde die Verwaltung damit beauftragt, die Kosten für die Abbrucharbeiten zu ermitteln. Gleich- zeitig wurde sie ermächtigt, bei Bedarf weitere Fachbüros mit speziellen Aufgaben zu beauftragen.

Außerdem soll zeitnah geprüft werden, ob ein Zuschuss nach dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum möglich ist.