Die Kommune Ostelsheim steht in den nächsten Jahren vor finanziellen Herausforderungen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ausgaben in Millionenhöhe wegen Hesse-Bahn

Von Bettina Bausch

Ostelsheim. "Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Gemeinde Ostelsheim das Rechnungsjahr 2015 finanziell positiver als prognostiziert abschließen konnte", so Bürgermeister Jürgen Fuchs in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Dies vor allem deshalb, weil Großprojekte die Sanierung der Schillerstraße sowie ein Großteil der Ausgaben im Neubaugebiet Fuchsloch aus Haushaltsresten des Jahres 2015 finanziert werden konnte. Allerdings war zum Ausgleich des Haushalts eine Entnahme aus den Rücklagen nötig. Diese fielen jedoch mit 687 000 Euro wesentlich niedriger aus als die geplanten 1,26 Millionen Euro.

Das Gesamtvolumen des Haushalts 2015 beträgt 7,8 Millionen Euro. Davon entfallen 5,6 Millionen Euro auf den Verwaltungs- und 2,2 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Besonders erfreulich ist, dass die Zuführungsrate mit rund 1,2 Millionen Euro doppelt so hoch ist, wie bei der Planung ursprünglich angenommen worden war.

Kämmerer warnt

Kämmerer Fabian Dieringer warnte allerdings vor einer zu optimistischen Betrachtung der Finanzsituation der Gemeinde und nannte die größten Aufgaben, die von der Kommune in naher Zukunft zu bewältigen sind. Dies sind neben der Fertigstellung und Erschließung des Baugebiets Fuchsloch anstehende Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsarbeiten sowie Ausgaben in Millionenhöhe, die in Zusammenhang mit der Reak- tivierung der Hermann-HesseBahn auf die Gemeinde zukommen. Dies sind vor allem Kosten für die notwendigen Park&Ride-Plätze, Brückenbauwerke und später dann jährliche Kosten für den Betrieb der Bahn.

Ein solider Rückstand sei zwingend notwendig, damit sich die Gemeinde Ostelsheim auch künftig ihre finan- zielle Handlungsleistungsfähigkeit bewahren könne, forderte der Schultes. Dies auch deshalb, weil die derzeit gute wirtschaftliche Lage und die damit zusammenhängenden hohen Steuereinnahmen eine Ausnahmesituation seien.

Sparsam gewirtschaftet

Als weiteren kritischen Punkt bei der finanziellen Situation der Kommune sieht Fuchs den hohen Anteil der Fremdfinanzierung, von dem die Gemeinde abhängig ist. So betragen beispielsweise der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 29 Prozent und die Schlüsselzuweisungen 15 Prozent bei den Einnahmen des Verwaltungshaushalts. Trotz der großen anstehenden Herausforderungen steht Ostelsheim derzeit finanziell immer noch auf gesunden Beinen. Dank des sparsamen Wirtschaftens in den vergangenen Jahren kommt die Gemeinde nach wie vor ohne Kredit über die Runden, ist schuldenfrei und verfügt über eine Rücklage in Höhe von 3,75 Millionen Euro.