Die Gemeinde Ostelsheim hat bei der Breitbandversorgung noch große Investitionen zu tätigen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Investitionen kommen auf die Gemeinde zu / Sparsames und wirtschaftliches Handeln nach wie vor oberstes Gebot

Ostelsheim sorgt vor. In der jüngsten Sitzung des Ostelsheimer Gemeinderat am Freitagabend legte Kämmerer Fabian Dieringer eine grundsolide Jahresrechnung für das vergangene Jahr vor. Außerdem verwies er auf zahlreiche wichtige Investitionen, die auf die Gäukommune zukommen.

Ostelsheim. "Die Gemeinde hat sich mittlerweile mit einer Rücklage von rund sechs Millionen Euro eine nachhaltige Reserve geschaffen", stellte der Kämmerer zufrieden fest. Das Haushaltsvolumen für 2018 belief sich auf rund 9,1 Millionen Euro.

Davon entfielen 6,8 Millionen auf den Verwaltungs- und knapp 2,3 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Besonders erfreulich war, dass statt der eingeplanten Zuführungsrate von 640 000 Euro eine Summe von fast 1,19 Millionen Euro an den Investitionshaushalt fließen konnte.

Die Haupteinnahmen des Verwaltungshaushalts waren der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, Schlüsselzuweisungen vom Land, die Real- und Hundesteuern, Gebühren und Entgelte sowie Innere Verrechnungen und Kalkulatorische Einnahmen.

Personalkosten der größte Brocken

Bei den Ausgaben waren die Personalkosten mit 24,5 Prozent der größte Brocken. Es folgten der Verwaltungs- und Betriebsaufwand (17,8 Prozent), die Gewerbesteuerumlage (15 Prozent), die FAG- Umlage (9,5 Prozent) und die Kreisumlage in Höhe von 10,8 Prozent.

Die wesentlichsten einzelnen Positionen im Verwaltungshaushalt waren die Kindergärten mit 540 000 Euro. Dabei wurden Kostendeckungsgrade von 51,1 Prozent (Kita Kunterbunt) und 24,7 Prozent (Kindergarten Froschgruppe) erreicht. Wesentliche höhere Kostendeckungsgrade erreichten die Abwasserbeseitigung, die Wasserversorgung sowie die Erddeponie. Lediglich das Friedhof- und Bestattungswesen benötigte einen Zuschuss von rund 43 000 Euro und erreichte damit einen Kostendeckungsgrad von 36,5 Prozent. Dagegen brachte der Gemeindewald einen Überschuss von 29 000 Euro.

"Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Gemeinde Ostelsheim das Rechnungsjahr 2018 finanziell positiver als prognostiziert abschließen konnte", so der Kämmerer.

Allerdings müsse der erfreuliche Rücklagenstand vor dem Hintergrund anstehender Investitionen gesehen werden. Da nannte Dieringer Maßnahmen wie die Bebauung des Areals der ehemaligen Gärtnerei Kienzle, die Erschließung des angedachten Baugebiets Benzenäcker, not- wendige Maßnahmen in Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsanierungsarbeiten.

Hinzu kommen Ausgaben für die Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn in Höhe von 734 000 Euro, die Anlage von Park&Ride-Parkplätzen, Brückenbauwerke für die Bahn auf Ostelsheimer Gemarkung und Investitionen bei der Breitband-Infrastruktur.

Steuereinnahmen sprudeln

"Die Steuereinnahmen sprudeln derzeit so hoch wie nie. Von dieser Ausnahmesituation darf in Zukunft nicht ausgegangen werden", warnt Bürgermeister Jürgen Fuchs. Daher sei sparsames und wirtschaftliches Handeln nach wie vor das oberste Gebot. "Wir müssen in den guten Jahren für die schlechten Geld zurücklegen, weil wir auch in diesen Jahren fortlaufende Ausgaben haben", hob Dieringer hervor.