Klaus-Dieter Kühlmann führt den VfL Ostelsheim seit 1991 und aktuell auch durch die Corona-Krise.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: VfL Ostelsheim steuert weitestgehend sicher durch die Krise / Zwangspause für Bauarbeiten genutzt

Um einen mitgliederstarken Sportverein zu führen, braucht es engagierte Ehrenamtliche, Leute mit Herzblut und mit Zeit, die sie für ihre Mitmenschen, ihre Kommune einzusetzen bereit sind. Solche Menschen gibt es auch im Gäu, zum Beispiel in Ostelsheim beim VfL, dem Verein für Leibesübungen.

Ostelsheim. Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt beim Vorsitzenden Klaus-Dieter Kühlmann, welche Auswirkungen die Corona-Krise in den vergangenen zehn Monaten für den VfL hatte und wohl auch weiterhin haben wird. Fußball, Leichtathletik und Tennis sind die drei Sparten, die der VfL für Sportbegeisterte anbietet.

Trainingsbetrieb ruht wieder komplett

"Derzeit ruht der gesamte Trainings- und Übungsbetrieb wieder", sagt der Vereinschef, "bis August haben zum Beispiel die Fußballer nur trainiert, und erst ab diesem Zeitpunkt begannen wieder die Runden-Spiele." Für den Verein war das mit einem erheblichen organisatorischen Mehraufwand verbunden aufgrund der Hygieneverordnungen. Es mussten unter anderem die Daten jedes Besuchers erfasst werden.

Bereits Anfang November wurden die Rundenspiele wieder untersagt. Die erste Mannschaft steht derzeit auf dem 7. Tabellenplatz der Kreisliga A1. Wann wieder gestartet wird, um die Runde abzuschließen, steht laut Kühlmann in den Sternen. Es gibt zwar schon Termine ab Anfang März, aber "ich gehe Stand heute davon aus, dass die Runde nicht zu Ende gespielt wird."

Auch die Leichtathleten mussten ihre Übungsstunden und das Training wieder einstellen ab November, auch hier weiß niemand, wann es wie weitergehen kann. Die Gruppen beginnen bei den ganz Kleinen mit dem Eltern-Kind-Turnen über mehrere altersgestaffelte Jugend-Gruppen bis zum Breitensport der Erwachsenen und Senioren.

Ausgefallen sind in diesem Corona-Jahr die Hocketse zum 1. Mai, immer ein Ereignis für den ganzen Ort und natürlich eine Möglichkeit, Einnahmen für den Verein zu generieren. Weiter fiel das Jugend-Fußball-Turnier der Pandemie zum Opfer ebenso wie das Leichtathletik-Jugend-Sportfest, wie Kühlmann bedauert. Jedoch betont er auch, dass der Verein nach wie vor finanziell gut aufgestellt ist, "denn wir haben in den vergangenen Jahren klug gewirtschaftet." Der Hauptverein hat bisher keine Einbußen, die Abteilungen nur geringfügige. "Bisher halten uns die allermeisten Mitglieder die Treue, auch wenn wir aktuell nicht alle Leistungen anbieten können und dürfen, für die die Mitglieder ihren Beitrag bezahlen."

Kühlmann ist stolz auf seine Mitglieder, denn "die haben geschafft wie die Brunnenputzer", erzählt er. Unterstützt mit Mitteln aus dem Leader-Förderprogramm konnte das Dach über dem Freisitz, der an das Sportheim in Richtung zum Sportplatz hin anschließt, erneuert und vergrößert werden. Hier war auch Eigenleistung gefragt, ebenso beim Ausbau der in die Jahre gekommenen Küche im Sportheim. "Wir konnten eine gebrauchte Küche in Topzustand günstig erwerben, die wird die nächsten Wochen von unseren Mitgliedern eingebaut." Eine weitere bauliche Maßnahme steht an: Das Sportheim-Dach ist undicht, was einen Wasserschaden am Gebäude verursacht hat. Es muss erneuert werden, hier wurde bereits ein weiterer Antrag auf Leader -Fördermittel gestellt.

Die Tennis-Abteilung hat die Zwangspause ohne Spiele sowie Trainings ebenfalls genutzt und am Tennisheim eine Boccia-Bahn sowie eine Blumenwiese angelegt.

Kühlmann leitet den VfL seit 1991, "die meisten meiner Vorstandskollegen sind ebenfalls seit über 20 Jahren dabei." 2020 hätten Vorstandswahlen angestanden. "Im Ausschuss haben wir jedoch beschlossen, alle ein Jahr ohne Wahl weiter zu machen und dies wurde in der Mitgliederversammlung so bestätigt." Mit diesem Team ist der Vorsitzende sicher, dass der VfL die Krisenzeit sicher übersteht und seinen weit mehr als 600 Mitgliedern auch künftig ein attraktives Sportangebot machen kann.