Der Ostelsheimer Gemeinderat sprach sich dafür aus, den neuen Bauhof und die Kläranlage mit eigenem, klimafreundlichem Strom zu versorgen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Zusammenlegung der Stromanschlüsse von Bauhof und Kläranlage offenbar problematisch

Auf dem Dach des Betriebsgebäudes des neuen Bauhofs im Unteren Tal wird eventuell eine Fotovoltaikanlage installiert. Doch zunächst sollen erst einmal Angebote eingeholt werden.

Ostelsheim. Dazu wurde die Verwaltung jetzt vom Gemeinderat ermächtigt. Dies entschied das Ratsgremium in seiner jüngsten Sitzung. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, bei der Netze BW einen Netzanschlussvertrag zu stellen.

Zunächst gab es enttäuschte Gesichter bei den Räten. Sie wollten nämlich den Bauhof und die benachbarte Kläranlage mit eigenem, umweltfreundlich erzeugtem Strom betreiben. Doch es wurde ihnen ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Der Stein des Anstoßes ergibt sich aus fragwürdigen, technischen Zusammenhängen, wie die Netze BW in einer schriftlichen Stellungnahme erklärte. "Wir sehen die von Ihnen geplante Einspeisung über einen benachbarten Hausanschluss als bedenklich an", schreibt das Unternehmen an die Gemeinde Ostelsheim. Die von der Gäukommune angestrebte Lösung könne ein erhebliches Gefährdungspotenzial mit sich bringen.

"Unserer Ansicht nach besteht die Gefahr von Ausgleichsströmen bei unmittelbarer Kopplung der unter- schiedlichen Netzanschlüsse. Dies ist laut den technischen Anschlussbedingungen und den anerkannten Regeln der Technik nicht zulässig", heißt es in dem Schreiben weiter.

Weiter weist die Netze BW darauf hin, dass es durch unsachgemäßes Vorgehen zu Problemen oder gar Schäden kommen könne, die Regressansprüche zur Folge haben könnten. "Die für die Gemeinde als Anlagenbetreiber bestehenden Risiken sind somit sehr hoch", meinte Bürgermeister Jürgen Fuchs.

Kosten für Planer liegen bei 20 000 Euro

Wenn die Zusammenlegung der Stromanschlüsse von Bauhof und Kläranlage nun weiter verfolgt werden solle, müsste die Maßnahme durch einen Fachmann geprüft, geplant und ausgeschrieben werden. Die Kosten dafür betragen deutlich mehr als 20 000 Euro. Weitere Maßnahmen wie zusätzliche Verbindungsleitungen und erforderliche Umbauarbeiten würden noch einmal Kosten von mehreren tausend Euro verursachen.

"Ich war schockiert, als ich das gelesen habe. Ich denke, wir sind beim falschen Anbieter", kritisierte Gemeinderat Ernst-Martin Gehring. Matthias Kröner sieht die Gemeinde in der Vorbildfunktion bei klimaschonenden Maßnahmen. "Wir sollten es tun, wenn es kostenneutral zu machen ist", plädiert er. Dem schloss sich das Ratsgremium an.