Das Wirtschaftsjahr des Ostelsheimer Waldes wird voraussichtlich mit einem satten Gewinn von 31 000 Euro abschließen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Ostelsheimer Wald wirft Gewinn ab

Ostelsheim. Zufriedene Mienen bei den Gemeinderäten. Denn die Zwischenbilanz über den wirtschaftlichen Stand des Ostelsheimer Waldes zeigt eindeutig schwarze Zahlen. Wenn sich die Prognosen von Christof Grüntjens von der Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamtes erfüllen, wird die Jahresrechnung mit einem satten Gewinn von rund 31 000 Euro abschließen.

"Der Holzpreis ist momentan sehr gut. Ich gehe davon aus, dass er auch gut bleibt", so Grüntjens. Das Jahr ist zwar noch nicht zu Ende, die Holzernte im Ostelsheimer Gemeindewald ist jedoch bereits abgeschlossen. Beim Einschlag von 1825 Festmetern wurde die vorgegebene Quote von 1800 Festmetern nur leicht überzogen. Hinzu kam der Einschlag von 265 Festmetern als "zufällige Nutzung", das heißt Einschlag wegen Wind und Sturm, Schneedruck oder Insektenbefall.

Douglasien gepflanzt

Von den für das laufende Jahr geplanten Investitionen zur Verjüngung des Waldes wurde bereits vieles realisiert. So wurden 1475 Douglasien gepflanzt. Doch gibt es noch viel zu tun. Bei der Kultursicherung sind aktuell Arbeiten noch im Verzug. Von den sechs vorgesehenen Hektar sind bisher erst knapp zwei Hektar freigeschnitten. Auch beim Einzelschutz durch die Jäger muss noch vieles erledigt werden. Die Arbeiten bei der Jungbestandspflege sind bisher zur Hälfte bewältigt.

Gemeinderat Klaus Richter wies auf die starke Zunahme von Wildschweinen hin und fragte nach aktuellen Waldschäden durch das Schwarzwild. "Der finanzielle Verlust durch Wildschweine ist äußerst gering, stellte Revierleiter Jürgen Martinek fest. Gemeinderat Ernst-Martin Gehring warnte vor zu hohen jährlichen Einschlagquoten. Man solle bei den Holzernten doch einen Puffer lassen und lieber etwas weniger einschlagen, hob er hervor.

Entscheidung steht aus

Grüntjens informierte das Ratsgremium über den Stand der juristischen Auseinandersetzung des Landes mit dem Bundeskartellamt, wegen der in Baden-Württemberg derzeit noch üblichen zentralen Betreuung des Waldes und Vermarktung des Holzes durch die Landratsämter. Dies verstoße klar gegen europäisches Recht, argumentiert die Aufsichtsbehörde. Nachdem das Land in der ersten Instanz durch ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf unter- legen war, ging es anschließend in Revision beim Bundesgerichtshof. Eine endgültige Entscheidung werde wohl erst im Frühjahr fallen, so Grüntjens. Dann werde man weiter sehen.