Götz Kanzleiter (Zweiter von rechts) lässt sich für die Kirchenwahl am 1. Dezember aufstellen. Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenwahl: Gesprächskreis lädt zum Genießen und Diskutieren beim Ostelsheimer Backhaus ein

Anregende Gespräche, Kartoffel- und Zwiebelkuchen, sowie eine gemütliche Atmosphäre im Kreis der Gemeindemitglieder – das alles konnte man am kürzlich im Backhaus der Gemeinde Ostelsheim bei einer Wahlveranstaltung des Gesprächskreises "Kirche Für Morgen" genießen.

Ostelsheim. Götz Kanzleiter, Diakon in Stuttgart, der sich für die Kirchenwahl am 1. Dezember aufstellen lässt, organisierte die Backhausaktion. Schon um 13 Uhr wurde der Ofen mit Hilfe des Backmeisters Christian Kusterer angeheizt, damit die Kartoffel-, Zwiebel und Apfelkuchen sowie verschiedene Pizzen pünktlich zum offiziellen Beginn um 16 Uhr eingeschossen werden konnten.

Synode wird für sechs Jahre gewählt

Innerhalb einer Stunde fanden sich mehr als 20 Ostelsheimer ein, womit das alte Backhaus an die Grenzen seiner Kapazität geriet. Nachdem die ersten Mägen gefüllt waren, informierte Kanzleiter über die Kirchenwahl am 1. Dezember, stellte seinen Gesprächskreis vor und erklärte sich für weitere Diskussionen bereit.

Bei der Kirchenwahl am 1. Dezember werden der Kirchengemeinderat und die Württembergische Landessynode für sechs Jahre gewählt. Die Landessynode ist die gesetzgebende Versammlung der evangelischen Landeskirche in Württemberg. An Stelle von Parteien bilden hier sogenannte Gesprächskreise die verschiedenen Fraktionen. Der Gesprächskreis "Kirche Für Morgen" bildet in der aktuellen Synode mit sieben von insgesamt 98 Sitzen die kleinste Fraktion, konnte aber laut Kanzleiter zusammen mit anderen Gesprächskreisen schon einige Projekte durchsetzen. So sei zum Beispiel das Flüchtlingspaket ein großer Erfolg gewesen, das jedem Kreis einen hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten in der Diakonie zur Verfügung stellte, der ehrenamtlichen Helfern zur Seite stehen soll.

"Wir brauchen in unserer Kirche mehr Raum für Innovation und kreative Ideen", meint Kanzleiter. Im Programm der "Kirche Für Morgen" wird an vielen Stellen der Reformbedarf der aktuellen Kirche hervorgehoben. Ein zentrales Ziel des Gesprächskreises ist zum Beispiel, dass zehn Prozent aller kirchlichen Ressourcen in Innovationen fließen sollen. So soll laut Kanzleiter künftig gemeindeübergreifend gehandelt werden, indem Gottesdienste kleiner Gemeinden zusammengelegt werden, wie es beispielsweise in Ottenbronn und Neuhengstett praktiziert wird. Dadurch würden Pfarrer entlastet und hätten mehr Zeit, zum Beispiel Jugendarbeit zu unterstützen. In Althengstett gäbe es in diesem Bereich schon erfolgreiche Projekte, wie die Jugendkirche "Choy", die immer wieder mit kreativen Angeboten überrasche und dadurch Zielgruppen anspreche, die ansonsten keinen Bezug zur Kirche haben würden.