Mitglieder der Bauwagen-Treffs errichteten in Ostelsheim nach Jahren der Vakanz wieder einen Maibaum. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Ohne fremde Hilfe Maibaum aufgestellt / Brauch soll somit fortgeführt werden

Ostelsheim. Da staunten die Ostelsheimer nicht schlecht: Nach mehreren Jahren der Vakanz steht jetzt plötzlich wieder ein schön gestalteter Maibaum am Rande des großen gemeindeeigenen Parkplatzes in der Ortsmitte. Er wurde aufgestellt von engagierten jungen Ostelsheimer Männern, die sich regelmäßig in drei privaten Bauwagen treffen.

"Als wir vor rund zehn Jahren mit unseren Treffs begannen, wurden wir von vielen etwas kritisch beäugt", erinnert sich Gründungsmitlied Marcel Kopp. Jetzt zeigen die jungen Ostelsheimer, dass sie sich nicht nur eigene Interessen verfolgen, sondern sich auch der Allgemeinheit ver- pflichtet fühlen. "Es kann nicht sein, dass wir in Ostelsheim keinen Maibaum mehr haben", meint Mike Schöffler. Daher kam es nun zu der Absprache, dass man gemeinsam an die alten Tradition anknüpfen und einen Maibaum aufstellen werde.

Gesagt, getan. Am Vorabend des 1. Mai ergreifen die jungen Leute dann die Initiative. Gemeinsam fällen sie eine große gut gewachsene Birke, die von einem privaten Wald- besitzer zur Verfügung gestellt wurde. Ohne zusätzliche Hilfe schaffen es die Männer, den Baumriesen zum Rössle-Parkplatz zu transportieren und ihn dort aufzurichten.

Fachwissen mitgebracht

Der Gruppe kommt zugute, dass einige der Beteiligten bereits etwas Fachwissen mitbringen. Einige Teilnehmer haben nämlich früher schon in Regie des Vereins Narrenfreunde Heckenbeerlesgäu beim Aufstellung des Narrenbaums mitgewirkt.

"Jeder von uns brachte bunte Stoffstücke mit, aus denen wir die farbenfrohen, bunten Bänder hergestellt haben", erzählt Tobias Ehmert. Er hat noch kurz vor Aufstellung des Baumes liebevoll und kunstvoll das Ostelsheimer Wappen großflächig gemalt. Dieses wird dann am Maibaum angebracht. Inzwischen hat sich eine Gruppe von Schau- lustigen eingefunden, die den tatkräftigen Akteuren kräftig Beifall spendet. Nach getaner schweißtreibender Arbeit setzen sich die Bauwägler dann gesellig zusammen. Schnell wird ein Grill in Gang ge- bracht und es duftete verführerisch nach gegrillten Würsten. Auch verschiedene Getränke stehen bereit. Freudig kann so der Erfolg gefeiert werden. "Wir fühlen uns als Nachkommen der früheren Maibaum-Aufsteller verpflichtet, die alte Tradition weiter zuführen", unterstreicht Kopp.

Viele Jahre habe der "Rössle-Stammtisch" den Maibaum auf- gestellt. Doch die ehemaligen Maibaumaufsteller seien allmählich in die Jahre gekommen und hätten dann notgedrungen auf das Aufstellen des Maibaumes verzichtet. Außerdem sei durch einen Anbau am Gasthaus Rössle eine Verlegung des Standortes nötig geworden.