Sie ist durch die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume vom Aussterben bedroht und muss besonders geschützt werden: Die seltene Haselmaus soll in Ostelsheim künftig wieder vermehrt anzutreffen sein. Foto: Archiv

Alternative Ausgleichsmaßnahmen unter Einbeziehung der Forstverwaltung für Ostelsheim gefunden.

Ostelsheim - Zuletzt bereiteten die in Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Hesse-Bahn geforderten Ausgleichsmaßnahmen allen Beteiligten großes Kopfzerbrechen. Das hat sich geändert.

Von der Forstabteilung des Landratsamtes Calw wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung ein Alternativplan erarbeitet, mit dem auch die Ostelsheimer gut leben können. In der ersten auf Kritik gestoßene Fassung des landschaftspflegerischen Begleitplans war ein naturnaher Umbau nicht standortgerechter Nadelholzbestände wie die Douglasie und die Herstellung des Flora-Fauna-Habitat-Lebensraumtyps Eichen-Hainbuchenwald sowie die Entwicklung strukturreicher Waldränder gefordert worden.

Die Umsetzung dieser Maßnahme wurde vom Gemeinderat vor einigen Monaten abgelehnt, da dies der im Ratsgremium vereinbarten Zielsetzung für den Gemeindewald widerspricht. Die neu erarbeitete Alternativlösung besagt, dass auf die Umwandlung des vorhandenen Douglasienbestandes mit rund 5600 Quadratmetern verzichtet wird.

Zwei Naturwaldzellen sind vorgesehen

Die Entwicklung strukturreicher Waldränder bleibt als künftig umzusetzende Maßnahme im landschaftspflegerischen Begleitplan auf einer Fläche von 507 Quadratmetern erhalten. So soll der Bestand der vom Aussterben bedrohten Haselmaus, die zur Familie der Siebenschläfer gehört, nachhaltig geschützt werden.

Zudem werden im Ostelsheimer Gemeindewald zwei Zellen ausgewiesen, die ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Diese sogenannten Naturwaldzellen sollen im Bereich Hohe Halde und Fuchsloch geschaffen werden. Bei beiden handelt es sich um mäßig trockene Kalkverwitterungsstandorte. Ausgewählt werden Laubholz- gruppen, wenn möglich ältere Bäume mit Höhlen. Auf der insgesamt 2000 Quadratmeter umfassenden Fläche wird dann keine forstliche Nutzung mehr erfolgen.

Die Höhe der Entschädigung für diese und andere Maßnahmen muss von der Kommune noch verhandelt werden. "Wir werden die Finanzen erst besprechen, wenn das Planfeststellungsverfahren vorliegt", unterstreicht Bürgermeister Jürgen Fuchs. Er geht davon aus, dass dies nach Ostern der Fall sein wird. Die Ausgleichsmaßnahme werde außerdem erst umgesetzt, wenn klar sei, dass die Hesse-Bahn kommt.