Kommandant Tobias Ehmert und seine Kameraden haben künftig beste Bedingungen für ihren freiwilligen Dienst.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Umbau und Erweiterung nach gut zwei Jahren abgeschlossen / Offizielle Einweihung wird nachgeholt

Nach gut zwei Jahren in der Übergangsunterkunft im Bauhof in der Talstraße konnte die Freiwillige Feuerwehr Ostelsheim Anfang August endlich ihr umgebautes und deutlich erweitertes Gerätehaus in der Schulstraße wieder beziehen.

Ostelsheim. Entstanden ist ein modernes Magazin, das dem aktuellen räumlichen wie technischen Standard einer entsprechend großen Feuerwehr genügt. Das großzügige Raum- und Platzangebot bietet der Wehr der Gäugemeinde für die nächsten 20 bis 30 Jahre einen adäquaten Standort. Im Gebäudekomplex ist auch der dort untergebrachte Kindergarten erweitert und modernisiert worden. Für Feuerwehr und Kindergarten zusammen investierte die Gemeinde Ostelsheim rund 3,6 Millionen Euro.

Gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten sprach Kommandant Tobias Ehmert seinen Dank an die Kommune aus. Die Zusammenarbeit an diesem für eine kleine Gemeinde doch großen Projekt sei zu jedem Zeitpunkt stets transparent, konstruktiv und lösungsorientiert gewesen. "Wir haben schon in der Phase der Bedarfsermittlung einen feuerwehrinternen Bauausschuss gegründet, der im weiteren Prozess als Schnittstelle zu Verwaltung und Bürgermeister ebenso wie zu den Planern und ausführenden Firmen fungierte", so Ehmert.

Bei einer Führung durchs Magazin kann der Kommandant zeigen, welche Verbesserungen für die Abläufe und Aufgaben der Feuerwehr durch den Umbau realisiert wurden. Das fängt in der Fahrzeughalle an. Dort ist jetzt so viel Platz, dass im Einsatzfall die Besatzungen – jeweils 9 Mann sowohl im alten LF 8/6 wie im neuen LF 20/16 – schon in der Halle aufsitzen können. Früher mussten die Autos erst aus der kleineren Halle fahren, damit die Türen weit genug geöffnet werden konnten. Jetzt ist noch genug Platz rund um die Fahrzeuge, was die Wartung ebenso wie nötige Reparaturen oder den Einbau von Gerätschaften – die in Eigenleistung von einem Kfz-Meister aus den Reihen der Wehr gemacht werden – leichter macht. Die sehr gut ausgestattete Werkstatt leistet hier künftig ebenfalls entscheidende Dienste. Deutlich mehr separate Lagerflächen schaffen eine bessere Übersicht. Sauber gelagert und aufgerüstet werden die Atemschutzausrüstungen ab sofort in einem separaten Raum.

Großzügig neu geordnet sind die separaten Umkleiden der Einsatzkräfte, getrennt nach Damen und Herren und jeweils ergänzt durch Dusche sowie Toilette. In den in Holz ausgeführten Schrankelementen mit teils offenen, teils geschlossenen Fächern, kann jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau Ausrüstung und Schutzkleidung übersichtlich unterbringen, und es gibt ausreichend Platz, dass sich die Wehrleute im Einsatzfall, wenn es schnell gehen muss, bei der Einkleidung nicht in die Quere kommen.

"Diese Schrankelemente haben wir in Eigenleistung hergestellt, wir haben einen Schreiner in unseren Reihen", erzählt der Kommandant stolz. Die Gemeinde habe lediglich das Material bezahlt.

Hier kommt Ehmert auf das Thema Kameradschaft zu sprechen, das in der Ostelsheimer Wehr einen hohen Stellenwert hat. Nach seinen Worten ist diese lebendige Gemeinschaft Garant dafür, dass es mit 49 Aktiven – darunter fünf Frauen – eine vergleichsweise große und stabile Einsatzgruppe in Ostelsheim gibt.

Dazu kommen aktuell neun Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und eine 16-köpfige Alterswehr. Ein großzügiger, teilbarer Schulungsraum für wehrinterne Schulungen ebenso wie für ortsübergreifende Ausbildungen ergänzt das neue Raumkonzept im Feuerwehrhaus.

Das Herz des erweiterten Magazins ist die neue örtliche Feuerwehrzentrale. Ausgestattet mit aktuellster Technik, Stichwort Digitalfunk, ist dieser Raum gerüstet für die Einsatzkoordination der Ostelsheimer Wehr im Fall der Fälle, auch in der Zusammenarbeit mit den Wehren der anderen Gäugemeinden im Gemeindeverbund. Der großzügige übersichtliche Funktisch mit seinen Monitoren wurde ebenfalls in Eigenleistung gebaut.

Büroarbeit wird immer umfangreicher

Gleich nebenan befindet sich jetzt das Büro des Kommandanten, wo alle Fäden der Verwaltungsarbeit für die Wehr zusammenlaufen. "Hier ist künftig alles untergebracht, was für die Organisation und Verwaltung unserer Wehr relevant ist", erläutert der Kommandant. So habe auch sein Vertreter, wenn nötig, Zugang zu Unterlagen und Dokumentationen. Und die Büroarbeit, die stetig umfangreicher und komplexer werde, müsste nicht, wie in der Vergangenheit oft, zuhause von den Verantwortlichen erledigt werden.

"Selbstverständlich wollen wir für die regionalen Feuerwehr-Verantwortlichen auf den verschiedenen Ebenen mit einem offiziellen Tag der offenen Tür unser neues Magazin vorstellen und einweihen", macht Ehmert deutlich, "und ebenso gilt es, für die Ostelsheimer Bevölkerung die Türen des neugestalteten Feuerwehrhauses zu öffnen." Da beides derzeit nur unter strengen Hygieneauflagen und entsprechend reduzierter Besucherzahl möglich wäre, verschiebt man einen solchen Termin lieber, bis in die hoffentlich nicht allzu ferne Zeit, wenn wieder Veranstaltungen mit unbegrenzter Besucherzahl möglich sind.