Zukunftsfähige, schnelle Datenleitungen sind das Ziel der Ostelsheimer Räte. Foto: Lünig Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Ostelsheim hofft auf weitere Förderung

Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet mit großen Schritten voran. Wer nicht abgehängt werden möchte, sollte sich bei der rasanten Entwicklung im IT-Bereich rechtzeitig informieren und vorausschauend planen und handeln, lautet die Devise derzeit im ganzen Land.

Ostelsheim. Dies hat sich jetzt auch der Ostelsheimer Gemeinderat auf die Fahnen geschrieben. "Eine gute Breitbandversorgung mit bedarfsgerechten Breitbandanschlüssen wird für Gewerbetreibende und Privat- haushalte künftig als Standortfaktor immer wichtiger", sagte der Ostelsheimer Bürgermeister Jürgen Fuchs.

Bereits gute Versorgung

Obwohl die Kommune derzeit schon zu 97 Prozent eine relativ gut funktionierende Internetversorgung hat, ließ sich das Ostelsheimer Ratsgremium über die zukünftige Entwicklung informieren. "Die Gemeinde hat einen Antrag auf Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen gestellt und zugesagte Fördermittel in Höhe von 50 000 Euro erhalten", unterstrich Fuchs. Für die Breitbandversorgung der 887 öffentlichen und privaten Gebäude seien Tiefbauarbeiten in einer Gesamtlänge von 22 Kilometern nötig. Dies würde nach heutigen Preisen rund 3,68 Millionen Euro kosten.

"Eine Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden kann durch Synergieeffekte ihre Kosten reduzieren", unterstrich der Referent. Er hielt eine konsequente Mitverlegung von Leerrohren bei Tiefbauarbeiten für dringend nötig. So könne man die Kosten beim Breitbandausbau später deutlich senken. Im besten Fall könnten dann bis zu 70 Prozent der Kosten eingespart werden. "Bei Ihnen ist wegen der schon guten vorhandenen Ausstattung im Moment kein Investitionsbedarf. Sie würden derzeit keinen Zuschuss kriegen", stellte der Fachmann fest. Als schwierig beklagte Fuchs die Versorgungslage deshalb, weil jede Region und jeder Kreis auf diesem Gebiet ein eigenes individuelles Vorgehen habe. Man habe alles "dem Markt überlassen" und dies habe zu keiner einheitlichen Lösung geführt, kritisierte der Referent. Diese ungute Zersplitterung habe der Landkreis Calw erkannt und wirke ihr mit dem "Eigenbetrieb Breitband" entgegen. Dieser kooperative Breitbandausbau im Rahmen des Landkreisprojektes soll gezielt und bedarfsorientiert vonstatten gehen. Die Verbesserung der Infrastruktur der Kommunen sowie Betriebe im Landkreis soll dort koordiniert werden.

Neue Chancen in Sicht

"Müssen wir jetzt zehn Jahre warten mit der Verlegung von Glasfaserleitungen?", fragte Gemeinderat Klaus Richter. Man könne heute schon Hochgeschwindigkeitsinternet erhalten, müsse es jedoch selbst bezahlen, unterstrich der Schultes. Jetzt hofft man in der Gäukommune, dass die bereits stattfindenden Gespräche im Staatsministerium des Landes zu neuen Fördermöglichkeiten führen. Dann könnten sich auch für Ostelsheim schnell neue Chancen ergeben. "Wir entscheiden, wenn es so weit ist. Nächstes Jahr sieht es vielleicht schon ganz anders aus", sagte der Rathauschef mit Blick auf eventuelle Fördermittel.