Der künftige Haltepunkt der HHB ist gegenüber dem Schaugarten des OGV geplant, von der neuen Brücke über die Bahnhofstraße im Bild noch etwa 100 Meter nach links. Foto: Tröger

Rund um die neue erweiterte Eisenbahnunterführung über die Bahnhofstraße sind in Ostelsheim für die Hermann-Hesse-Bahn (HHB) schon kräftig die Baumaschinen im Einsatz.

Ostelsheim - In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Rudi Schlienz den Kollegen einen Zwischenbericht aus der Arbeitsgruppe (AG) beim Zweckverband zum Stand der Stationsgestaltung, der künftigen Bahnhaltestelle gegenüber des Schaugartens vom Obst- und Gartenbauverein in der Gäugemeinde. Außer Schlienz und Gemeinderatskollegin Christine Schweizer haben an den zwei Video-Sitzungen weitere Vertreter der an der HHB beteiligten Kommunen, Calw und Althengstett teilgenommen.

"Die Station in unserem Sinne zu gestalten, wird uns nicht gelingen", sagte Schlienz gleich zu Beginn seiner Präsentation, "denn die Bahngleise und die gesamte Infrastruktur haben sehr enge Vorgaben". Die Ostelsheimer hätten gerne eine Station, die in individueller Gestaltung mit Holz und Sandstein einen Bezug zum Schwarzwald hat. Dies werde nicht empfohlen wegen etwaiger Beschädigungen, die hohe Wiederherstellungskosten verursachen. "Es wird auf ein Standard-Wartehäuschen im ›Raster 22‹ hinauslaufen", machte Schlienz deutlich. Diese seien robust sowie pflegeleicht und im Falle von Schmierereien leicht zu reinigen.

Die Frage der Ostelsheimer Vertreter nach einer Videoüberwachung der künftigen Haltestelle wurde ebenfalls abschlägig beschieden. "Das darf aus Datenschutzgründen nicht gemacht werden", so Schlienz. Dass Videoüberwachung erst möglich sein soll, wenn es gravierende Vorfälle gegeben habe, sorgte für Verwunderung. Als Beispiel sei in der AG der Haltepunkt in Höfingen genannt worden, wo erst nach wiederkehrenden Zerstörungen eine Videoüberwachung installiert wurde.

Fahrscheine für ganzes regionales Netz

An den künftigen Fahrkartenautomaten werden nicht nur Fahrscheine für die Strecke der Hessebahn zu lösen sein, sondern fürs gesamte regionale Netz. Auch die Beleuchtung der Station unterliege bahntechnischen Vorgaben, führte Schlienz aus, wieder unter dem Stichwort Schutz vor Zerstörungswut. Die ist auch bei den kompakten, per App zu bedienenden Fahrradgaragen ein Aspekt, in denen Pendler ihren Drahtesel sicher unterbringen. Für die Akkus der E-Bikes werden die Garagen mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.

Über die gesamte Anlage der HHB sollen die Fahrradgaragen ein einheitliches Bild vermitteln, um einen Wiederkennungseffekt zu erreichen. "Als Beispiel wurden die Strecken der Albtalbahn genannt und gezeigt", sagte Schlienz. Favorisiert wird von der Betreiberseite der HHB daher das Modell "K21" der Firma Kienzler aus Hausach.

Um ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen, sollten die Wege und Flächen rund um die Haltestelle, für die die Gemeinde verantwortlich ist, optisch ähnlich gestaltet werden wie die Bahnseits ausgeführten, ist weiter eine Empfehlung aus der AG-Sitzung. Schlienz zeigte in seiner anschaulichen Präsentation Beispiele der angesprochenen Punkte.

Weitere Punkte

"Wird es auf dem Stationsdächle Solar geben für den Strom, um die Fahrkartenautomaten zu betreiben?", fragte Gemeinderat Tobias Cascio. Darüber sei nichts gesagt worden, er nehme das jedoch mit in die nächste Sitzung der AG, so der Angesprochene. Ebenso wie den Vorschlag von Michael Dürr für einen Leuchtscreen, auf dem sich die Kommune präsentieren könne mit laufend aktualisiertem Inhalt. "Wie ist das mit der Beleuchtung der Haltestelle, brennt die immer, wird sie so wie die Straßenbeleuchtung geschaltet oder schaltet sie sich ein, wenn man sich der Station nähert?", hatte Dürr eine weitere Frage. "Auch diesen Punkt nehmen wir mit in die nächste AG-Sitzung", versprach Schlienz.

Bürgermeister Jürgen Fuchs informierte das Gremium abschließend, dass der Bebauungsplan für die Park + Ride- beziehungsweise die Park + Bike-Flächen in Arbeit ist und voraussichtlich in der nächsten oder übernächsten Gemeinderatssitzung behandelt wird.