Die Band "Good Men of Swing" sorgte bei der Veranstaltung des Bürgertreffs für beste Stimmung. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturangebot: Engagement einzelner Persönlichkeiten besonders gewürdigt / Jazz und Schwäbisches

Ostelsheim. Was mit kleinen Anfängen begann, hat sich inzwischen zu einem hochklassigen Kulturangebot gemausert. Der Ostelsheimer Bürgertreff feierte jetzt sein zehnjähriges Bestehen mit einem ebenso geistreichen wie unterhaltsamen Programm. Das bunte Angebot des kleinen Vereins umfasst inzwischen eine große Bandbreite von Kabarett bis Vortrag und von Musik bis Lesungen. Unter dem Motto "Jazz und Schwäbische Poesie" wurde das Ereignis jetzt würdig gefeiert.

Doch natürlich ging es bei der fröhlichen Jubiläumsveranstaltung nicht ohne einen Rückblick und die Würdigung der Personen, die das ehrgeizige Unterfangen mit viel En- gagement und Fantasie in Schwung gebracht haben. Günter Diebold, der Vorsitzende des kleinen, aber leistungsstarken Trägervereins, zeigte sich voller Optimismus und Tatkraft. "Ich bin zuversichtlich, dass wir den Anspruch von qualitativ hohen Veranstaltungen auch in den nächsten zehn Jahren verwirklichen können", hob er hervor.

Bürgermeister Jürgen Fuchs zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Organisatoren und dem hochwertigen, abwechslungsreichen Programm, den der vitale Bürgertreff immer wieder auf die Beine stellt. Unter der Federführung von Helmut Lohre wurde der Kulturtreff vor zehn Jahren gegründet. Gerhard Kleißer hat in einer schön gestalteten Festschrift im Stile einer Chronik die zahlreichen Veranstaltungen der Vereinsgeschichte in Wort und Bild dargestellt und erhielt viel Lob dafür. Kurt Stahl begleitet bis heute die Veranstaltungen des Vereins als Fotograf und hat alles in Bildern festgehalten.

Gerda Raith hatte auch für die Jubiläumsveranstaltung wieder für exzellente Häppchen wie gefüllte Blätterteigtaschen oder Lachshäppchen vorbereitet, die in der Pause genüsslich verzehrt wurden.

Mit der studierten Tübinger Philosophin, Germanistin und Autorin Sabine Stahl hatten die Organisatoren eine renommierte Literatin gewonnen, die durch ihren Vorfahren Jakob Stahl sogar Wur- zeln in Ostelsheim hat. Aus ihrem in schwäbisch verfassten Buch "Komm, bleib hocka" las die Autorin kurze, aber aussagekräftige Texte, die oft dialektisch angelehnt waren. "Ebbes isch ebbes! Nie isch nix! Aber nix isch au ebbes ond manchmal isch ebbes – halt au nix", rezitierte sie Kostproben. Lustig war dann ein köstlich schwäbisches Sprachspiel über das Ei. "Mei Nachbare secht: "a Oi. Ond i sag, oi Ai. Ond soll sogar welche geba, dia saget: a Ai oder au: oi Oi." Die Sprachkünstlerin verstand es, Lustiges und Denkwürdiges mal nachdenklich, mal knitz in heiterer Form zu vermitteln.

"Good Men of Swing"

Die bekannte Jazzband "Good Men of Swing" des aus Neuhengstett stammenden Bandleaders Charly Heim erfreute die Besucher mit einem breit gefächerten Programm ausgesuchter Jazz-Stücke. Dabei präsentierten sich Heim (Klarinette und Saxofon), Harald Schwer (Piano), Helmut Siegle (Kontrabass) und Rüdiger Mayer (Schlagzeug) als Meister ihres Fachs. Das Repertoire der Formation reichte von Swing über Jazz- standards von New Orleans um das Jahr 1900 bis in die Gegenwart. So erklangen schmissige Stücke von Jazzgrößen wie Benny Goodman, Coleman Hawkins, Duke Ellington und anderen. Vor allem diese Musik trug dazu bei, dass die Stimmung im voll besetzten Saal immer lockerer wurde und die Besucher begeistert applaudierten.