Bürgermeister Jürgen Fuchs (von links), Mona Gerhäuser, Jessica Klötzer und Christine Schweizer freuen sich über den neuen Bücherschrank.Foto: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bücherschrank offiziell eingeweiht / Bevölkerung weiß das neue Angebot sehr zu schätzen

Ein Herzensprojekt der Gemeinderätinnen Jessica Klötzer und Christine Schweizer fand nun einen vorläufigen Abschluss. Der Bücherschrank wurde am Montag endlich offiziell eingeweiht. Das Angebot wurde von den Ostelsheimern schon gut angenommen.

Ostelsheim. Bereits seit dem 22. Juli steht er vor dem Rathaus: Ostelsheims neuer Bücherschrank. Die offizielle Einweihung fand jedoch erst am Montag statt. "Er war noch nicht ganz fertig", erklärte das Bürgermeister Jürgen Fuchs den Termin. Am Sockel habe noch eine Blende gefehlt, welche erst vor Kurzem montiert worden sei.

In Benutzung ist der Behälter jedoch schon etwas länger. "Eine Woche, nachdem wir den Schrank aufgestellt hatten, war er bereits halb gefüllt", erklärte Mitinitiatorin Christine Schweizer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Kurz danach seien die Regalbretter voll gewesen. Das Angebot bestehe momentan aus vielen Romanen, Klassikern sowie Kinder- und Bilderbüchern. Von den beiden letzteren könnte es noch etwas mehr geben, wenn es nach Schweizer geht, denn diese lüden Eltern mit Kinder zum Verweilen ein.

Türen schließen sich sogar wieder von selbst

Dafür steht vor dem Rathaus nun auch eine neue Bank, auf welcher dann geschmökert werden kann. Die Bücher befinden sich in einem wetterfesten und eigens angefertigten Schrank. "Die Türen schließen sich sogar von selbst wieder", so Schweizer. Dadurch seien die Bücher auch bei Unachtsamkeit geschützt. Zudem wolle man noch einen Mülleimer bei der Sitzgelegenheit aufstellen.

Dieses Ensemble werte den Rathausplatz auf, findet der Ostelsheimer Bürgermeister Fuchs. Jetzt kämen die Leute auch mal so dorthin, und nicht nur, wenn sie ins Rathaus müssten. Er sehe regelmäßig unterschiedlichste Leute am Schrank und auf der Bank. Der Standort sei also gut gewählt, meinte er in Bezug auf die Diskussion darüber im Gemeinderat. Der Schrank werde gut angenommen. Es würden sogar Bücherspenden im Rathaus abgegeben, da im Behälter kein Platz mehr sei.

Die rege Nutzung freut Jessica Klötzer. Denn ein Kerngedanke des Projekts sei, dass es einen Treffpunkt gebe, an dem man sich kennenlernen kann. "Gerade auch im Hinblick auf die Zugezogenen im Neubaugebiet", erklärte sie. Sie habe selbst schon viele Leser "auf frischer Tat ertappt". Der Treffpunkt funktioniere also. Nur an den heißen Tagen im Sommer sei nicht soviel los gewesen. Aber von den kühler werdenden Temperaturen verspricht sie sich, dass mehr Leute auf dem Platz verweilen. "Im Herbst wird es hier wunderschön", meinte sie voller Vorfreude.

EU-Förderprogramm ermöglicht Zuschuss von 7000 Euro

Die Funktionsweise des Schranks ist einfach erklärt: Die Bürger befüllen ihn mit Büchern aller Art. Alle, ob sie selbst ein Buch hineingestellt haben oder nicht, dürfen sich bedienen und die Bücher auch mit nach Hause nehmen. Wer ein Buch fertig gelesen hat, stellt es wieder zurück. Die Benutzung des Schranks ist kostenlos. "Wenn man sich in ein Buch verliebt hat, darf man es auch behalten", meinte Klötzer. Sie finde es toll, wie gut das Konzept aufgeht. Jedes mal, wenn sie vorbeischaue, seien etwa 20 Prozent neue Bücher da. "Und eigentlich nur Gutes", berichtet Klötzer weiter.

Der Schrank hat etwa 10 000 Euro gekostet. Davon hat das EU-Förderprogramm Leader Heckengäu 7000 Euro übernommen. Mona Gerhäuser vom Förderprogramm lobte das Projekt und die Initiatorinnen. Fuchs dankte Gerhäuser für die finanzielle und organisatorische Unterstützung. Ebenfalls sprach er Klötzer und Schweizer für deren Engagement seinen Dank aus. Er denke, die Bürger werden viel Spaß mit dem Schrank haben. Klötzer stellte neben Leader noch den Gemeinderat heraus, welcher das Projekt voll unterstützt habe.

Schweizer erklärte, dass man gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde im November einen Bücherflohmarkt und eine Tauschbörse plane. Wie genau und ob diese stattfänden, hänge aber noch von der Pandemie-Lage ab. Bei Fragen zum Bücherschrank können sich Interessierte an sie oder Jessica Klötzer wenden.