Die Vorbereitungen laufen: Der Arbeitskreis Asyl in Ostelsheim bietet bald auch Sprachkurse für die Flüchtlinge an. Foto: Archiv

Verein wird angestrebt. Neue Angebote: Auch Internetauftritt und Sprachkurse sollen kommen.

Ostelsheim - Beim Arbeitskreis (AK) Asyl in Ostelsheim geht es gut voran. Am 8. März sollen bei einer Veranstaltung einige neue Angebote vorgestellt werden.

33 Flüchtlinge sind derzeit in Ostelsheim untergebracht. Bis auf 65 soll die Zahl in diesem Jahr ansteigen. Nichtsdestotrotz sieht Reinhard Zimmerling den Arbeitskreis Asyl in der Gäugemeinde gut für kommende Aufgaben vorbereitet. Spätestens für das Jahr 2017 sei eine Vereinslösung angestrebt, meint der Initiator der Gruppe. Dies sei auch wegen der eingehenden Spenden eine gute Lösung. Bisher mussten diese einzeln vom Gemeinderat durchgewunken werden.

Überblick mit Webseite

Eine vierköpfige Gruppe des AK arbeitet zudem an einem eigenen Internetauftritt. Neben einem Bereich für die "normalen" Besucher soll es dort, so Zimmerling, auch Bereiche nur für die Asylsuchenden oder die Mitglieder und Helfer des AK geben. So könne man beispielsweise die vielen Hilfsangebote besser überblicken und koordinieren.

Zudem habe man inzwischen auch zwei Lehrerinnen gefunden, die den Flüchtlingen einen Deutschkurs anbieten werden. "Wir möchten den Leuten helfen, hier Fuß fassen zu können, indem sie unsere Welt verstehen", sagt Zimmerling. Man müsse einen Kulturschock vermeiden und Verbote sowie Tabus aufzeigen. "Dabei scheitert vieles am Verstehen", sagt der Initiator der Gruppe. Deshalb seien die Sprachkurse gerade jetzt, wenn die Zahl der Asylbewerber Richtung 50 gehe, immer wichtiger.

Nun auch Familien dabei

Bisher waren es überwiegend junge Männer, die der Gemeinde zugewiesen wurden. Viele davon sind erstmals von der Familie getrennt und haben noch nie einen Haushalt geführt. Inzwischen sind auch zwei Familien darunter. An deren Fragen sowie Bedürfnisse müsse man Angebot und Arbeit anpassen, meint Zimmerling. Bei den jungen Männern sei es auch manchmal schwierig, Beziehungen aufzubauen, weil diese ihre Kontakte eher außerorts knüpften. Das kann Zimmerling zum Teil verstehen: "Für die Jungen ist Ostelsheim auch nicht der Anlaufpunkt Nummer eins".

Auch die dezentrale Unterbringung in der Gäugemeinde spricht Zimmerling an. Die Asylbewerber sind in mehreren Gebäuden untergebracht. Dies habe den Vorteil, dass man in den einzelnen Häusern mehr Ruhe habe, der AK könne allerdings nie alle gleichzeitig erreichen.

AK breit aufgestellt

Eine Stärke des AK sieht der Initiator auch darin, dass neben den vielen Helfern die Kerngruppe der Mitglieder aus Vertretern aller Institutionen der Gemeinde – Kommune, Vereine oder Kirche – bestehe. Das führe dazu, dass alle zusammenarbeiten, viele verschiedene Ideen eingebracht werden und keiner einen beherrschenden Anteil übernimmt. Das ist wichtig, sagt Zimmerling, der auf die zweite Kernaufgabe des AK Asyl neben der Willkommenskultur für Flüchtlinge hinweist: das Schaffen von Akzeptanz bei der Bevölkerung. Am 8. März sei wie zuletzt im September eine Infoveranstaltung geplant, zu der Helfer, Interessierte und Flüchtlinge eingeladen werden. Dabei sollen die neuen Angebote vorgestellt und ein weiterer Schritt zur Integration gemacht werden.