Der interaktive Osterweg für Kinder und Familien in Ostelsheim beginnt vor der Kirche, wo sinnbildlich die Kleider für den Einzug von Jesus in Jerusalem ausgebreitet werden können.Fotos: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Ostelsheimer Kinderkirchen-Team gestaltet erstmals einen Osterweg / Jugendliche zeigen ihre große Kreativität

Zum ersten Mal hat das Kinderkirchenteam (Kiki-Team) der evangelischen Kirchengemeinde in Ostelsheim einen Osterweg gestaltet. An neun Stationen können Kinder und ganze Familien die Geschichte von Ostern vielfältig und kreativ erleben.

Ostelsheim. Start ist an der Kirchentür. Eröffnet wurde der Osterweg am Palmsonntag und bleibt bis zum 11. April aufgebaut. So kann er auch in den Osterferien noch besucht werden.

Jede Station erzählt einen Abschnitt aus der biblischen Passions- und Ostergeschichte. An jedem der Punkte kann man einen Teil der Ostergeschichte gemeinsam lesen oder vorlesen. Dann gibt es jeweils eine Anleitung, was es an der jeweiligen Station zu tun, zu erleben und zu entdecken gibt. Und das ist so allerlei, man darf sich überraschen lassen. Mal gilt es etwas zu suchen, dann wieder etwas zum Malen oder Gestalten, manchmal findet sich in einer bereitgestellten Box eine Kleinigkeit zum Mitnehmen.

Nicht nur noch virtuell

"Wir wollten speziell den Kindern und Familien das Ostergeschehen und die Osterbotschaft erlebbar vermitteln", erzählt Pfarrerin Heike Ehmer-Stolch beim Rundgang über den Osterweg. Derzeit finde für die Kinder vieles digital und virtuell statt, dem wolle sie zusammen mit dem Kiki-Team aus Ina Schweizer und Armin Sayer sowie der neuen Vikarin der Kirchengemeinde, Johanna Güntter, etwas in der Wirklichkeit Erlebbares entgegensetzen. An den Stationen können die Kinder auch etwas tun, etwas in die Hand nehmen. "So ›begreifen‹ sie im übertragenen Sinne das Ostergeschehen vom Palmsonntag bis zur Auferstehung und wie diese Botschaft bis in unser heutiges Leben hineinwirkt", macht die Pfarrerin deutlich. "Unsere Kiki-Jugendlichen haben sich eifrig engagiert und ihre fantasievollen Ideen für die einzelnen Stationen echt kreativ umgesetzt", freut sich Ehmert-Stolch.

Exemplarisch seien hier nur drei der neun Stationen beschrieben, denn den kleinen und großen Besuchern, die sich bisher noch nicht auf den Osterweg gemacht haben, sollen die überraschenden Impulse, die dort warten, nicht vorweggenommen werden.

Thema der ersten Station vor der Kirchentür ist Jesu Einzug in Jerusalem. Er ritt auf einem Esel in die Stadt, die Menschen legten ihre Kleider aus und begrüßten ihn mit Palmwedeln. Die Kinder in Ostelsheim finden Straßenkreide in einer Box, mit der sie ihr T-Shirt oder ihr Kleid auf das Pflaster vor der Kirche malen können, dazu ein Gefäß mit grünen Zweigen, um sich einen "Palmwedel" zu binden, mit dem sie Jesus begrüßen. Den Platz vor dem Gotteshaus zieren schon viele bunte Kleider.

Die zweite Station thematisiert das Letze Mahl mit den Jüngern. Was sie damals wohl gegessen haben? An einer anderen Station finden die Besucher eine Backmischung samt Anleitung für ein Fladenbrot, um es zu Hause zu backen. Die letzte, die neunte Station, ist auf der gepflasterten Fläche hinter dem Gemeindehaus angelegt. Sie stellt den Bezug zu heute her. Die frohe Osterbotschaft "Freue dich! Jesus lebt! Er hat den Tod besiegt!" gilt auch heute immer noch. So, wie die Frauen, die damals das leere Grab vorgefunden haben, die Botschaft weitergesagt haben, können die Kinder an dieser Station in die Strahlen einer großen Sonne mit Kreide die Namen derer reinschreiben, denen sie davon erzählen möchten.

Die Gefangennahme, der Prozess vor Pilatus und die Kreuzigung sind unter anderem weitere Stationen auf dem Osterweg. Dass er bisher schon gut ankommt bei den Kindern, belegt Pfarrerin Ehmer-Stolch mit der Frage zweier Mädchen: "Dürfen wir den Weg auch nochmal machen?"

"Zur Osternacht gibt es bei uns in Ostelsheim zwei Andachten am Samstag, 3. April", blickt die Pfarrerin voraus, einmal für die Konfi-Kinder und ihre Familien ab 20 Uhr und ab 22 Uhr für die Gemeinde.