Nach dem geplanten Gewässerentwicklungsplan soll das Spielen für Kinder am Ostelsheimer Altbach künftig noch attraktiver werden. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Gewässerentwicklungsplan: Risiko: möglicherweise gibt es dann keine Fördermittel für Gechingen

Das Land Baden-Württemberg macht Ernst mit seinen geplanten Maßnahmen zur Erhaltung der Natur. Jetzt wird im Rahmen eines Gewässerentwicklungsplans des Landes in allen Kommunen eine umfangreiche Bestandsaufnahme vorgenommen.

Ostelsheim. Bis spätestens in 15 Jahren soll dann ein guter Gewässerzustand erreicht sein. "Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen veränderte Gewässerabschnitte in einen naturnahen Zustand zu über- führen sowie die Aufenthaltsqualität an den Gewässern zu erhöhen", sagt Diplom-Ingenieur Stefan Gehring von Stuttgarter Planungsbüro g2-Landschaftsarchitekten.

Dieses Büro hat im Frühjahr 2018 bei mehreren Begehungen sämtliche Gewässer auf Ostelsheimer Gemarkung untersucht sowie eine Maßnahmenkonzeption ermittelt und beschrieben. Als vorrangige konkrete Ziele nannte der Experte jetzt im Ostelsheimer Gemeinderat den Rückbau massiver Bebauungen und die Schaffung von Gewässerrandstreifen von rund fünf Metern als Pufferzone sowie die Gestaltung von attraktiven Ufern. Weiter rät das Planungsbüro zu Umbaumaßnahmen zwecks Erhöhung der Gewässerdynamik und zur Anpflanzung von Gehölzen im Gewässerrandbereich.

4,5 Kilometer lang

Auch die Entwicklung von Hochstauden-Säumen, die die Strukturvielfalt erhöhen, sowie indirekt zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen, kämen in Frage. Die insgesamt 4,5 Kilometer langen Fließgewässer auf Ostelsheimer Gemarkung setzen sich zusammen aus Teilstrecken des Altbachs und seiner Seitengewässer Hengstetter Graben, Rainwiesengraben und Dohlenbrunnenbach. Die größten Probleme sind beim Altbach zu lösen, der in der Ostelsheimer Ortsmitte teilweise verdohlt und überbaut ist.

Die Diskussion der Gemeinderäte mit dem Fachmann drehte sich im wesentlichen um die Probleme, die bei der Freilegung des teilweise verdohlten Altbachs im Innenbereich des Ortes entstehen könnten.

"Wir legen uns jetzt Lasten auf, an denen wir nachher schwer zu tragen haben", gab Gemeinderat Ernst-Martin Gehring zu bedenken.

Stefan Gehring vom Planungsbüro vermutete, dass man bei der nicht kompletten Ausführung der Gewässerrückbaumaßnahmen unter Umständen keine Fördergelder bekommen könne. Doch dies nahmen die meisten Gemeinderäte in Kauf. Denn die Abstimmung ergab mehrheitlich, dass der Innerortsbereich mit zahlreichen Verdohlungen aus der Maßnahme herausgenommen wird. Außerdem beschloss das Gremium den Hengstetter Graben wegen der dort relativ guten natürlichen Verhältnisse in seinem jetzigen Zustand zu belassen.