Die 95. Oscar-Verleihung findet am Sonntag, den 12. März 2023, im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Foto: dpa/Jae C. Hong

Von „Im Westen nichts Neues“ über „The Banshees of Inisherin“ bis „Everything Everywhere All at Once“: Welche Oscar-Filme in Deutschland wo geschaut werden können, erfahren Sie hier.

Zum 95. Mail werden am 12. März in Los Angeles die Academy Awards – landläufig Oscars genannt – verliehen. Und weil sich Preisverleihungen immer besser gucken, wenn man die Filme, die nominiert sind, auch gesehen hat, verraten wir hier, welche Oscar-Filme in Deutschland wo geschaut werden können.

„Im Westen nichts Neues“

Das deutsche Antikriegsdrama ist für neun Oscars nominiert worden. Die Produktion von Regisseur Edward Berger wurde unter anderem für den Oscar für den besten Film und den Oscar für den besten internationalen Film nominiert. Weitere Nominierungen gab es unter anderem für die beste Kamera und das beste adaptierte Drehbuch. Die Bestsellerverfilmung nach Erich Maria Remarque zeigt sehr brutal das Grauen des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten an der deutsch-französischen Front. Die Hauptrolle spielt der Österreicher Felix Kammerer. Der Film, bei dem es sich um eine Netflix-Produktion handelt, ist auf der Streaming-Plattform verfügbar.

„Avatar: The Way of Water“

Ebenfalls als bester Film nominiert ist „Avatar: The Way of Water“. Die bildgewaltige Kreation von James Cameron feiert Riesenerfolge an den Kinokassen. Es geht wieder um den Kampf der indigenen Bevölkerung der Na'vi gegen Kolonisatoren. Die Story ist konventionell, aber die Machart überwältigend: Cameron hat ungewöhnliche Techniken verwendet, etwa eine höhere Bildrate pro Sekunde als in Kinofilmen üblich. Seit dem 14. Dezember 2022 läuft die Fortsetzung des Blockbusters in den Kinos und ist auch bislang nur dort zu sehen.

„The Banshees of Inisherin“

Die schwarze Komödie aus Irland „The Banshees of Inisherin“ schafft es wie „Im Westen nichts Neues“ auf neun Nominierungen, darunter in den Kategorien bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller, beste Nebendarstellerin, bester Nebendarsteller und beste Filmmusik. Regisseur Martin McDonagh ist bekannt für seine cleveren Dialoge und schwarzen Humor. Die Tragikomödie handelt von einer plötzlich endenden Männerfreundschaft und spielt 1923 auf einer irischen Insel. Colin Farrell und Brendan Gleeson sind in einem bizarr eskalierenden Streit zu sehen. Auch diesen Film gibt es seit Anfang Januar vorerst nur in den Kinos zu sehen.

„Elvis“

Auf fast so viele Nominierungen schafft es das Biopic „Elvis“, achtmal ist es vertreten – unter anderem in den Kategorien bester Film und bester Hauptdarsteller. Regisseur Baz Luhrmann lässt mit fetziger Musik und schnellen Schnitten den "King" aufleben. Der für den Oscar nominierte Kalifornier Austin Butler überzeugt. Eine ebenso wichtige Rolle wie Butler spielt Oscar-Preisträger Tom Hanks als durchtriebener Manager Colonel Tom Parker, der den jungen Sänger mit entdeckte Sky– und Wow-Nutzer dürfen sich freuen, dort kann der Film gestreamt werden.

„Everything Everywhere All at Once“

dpa/David Bornfriend/LeonineElf Nominierungen! Damit ist der Science-Fiction-Film „Everything Everywhere All at Once“ der diesjährige Oscar-Favorit. Das Werk von den "The Daniels", Dan Kwan und Daniel Scheinert, geht unter anderem in den Kategorien bester Film, beste Regie und beste Hauptdarstellerin ins Rennen. Der Film ist ein bisschen „Being John Malkovich“ trifft „Matrix“ trifft „Fight Club“. Er kombiniert Genres, die so wohl noch nie vereint wurden: Fantasy, Martial-Arts-Kämpfe, Elemente eines Sozialdramas, Screwball-Komödie.

Es geht um eine Waschsalonbesitzerin (Michelle Yeoh) mit einem chaotischen Alltag, die sich beim Finanzamt wegen ihrer Steuererklärung mit der Steuerprüferin (Jamie Lee Curtis) anlegt. Zudem hat sie Probleme mit ihrer Tochter, und ihr Ehemann (Ke Huy Quan) will sich scheiden lassen. Dabei wird ihr Universum völlig auf den Kopf gestellt, sie wirbelt durch Parallelwelten, in denen auch Action und Kung-Fu-Elemente zum Einsatz kommen. Yeoh ist für ihre Rolle als beste Hauptdarstellerin nominiert. Den Film gibt es gegen Bezahlung unter anderem bei Amazon, Sky und iTunes zu sehen.

„The Fabelmans“

Steven Spielbergs autobiografisches Werk „The Fabelmans“ ist ebenfalls als bester Film nominiert – und noch in sechs weiteren Kategorien. Auch Spielberg hat in der Kategorie „beste Regie“ Chancen auf einen Oscar. In dem Coming-of-Age-Drama nimmt Spielberg das Publikum auf eine Zeitreise: in seine Kindheit und Jugend in einer jüdischen Familie in den 50er und 60er Jahren. Michelle Williams (nominiert für einen Oscar) glänzt als die kunstliebende Mutter, Paul Dano ist der rationale Vater, ein Elektroingenieur. Spielbergs vielleicht persönlichster Film.Vom 9. März an läuft er in den Kinos.

„Tár“

Cate Blanchett bekommt in dem Psychodrama von Regisseur Todd Field die Möglichkeit, all ihr Können zu zeigen. Der Film verhandelt das derzeit so gegenwärtige Thema des Machtmissbrauchs in der Kulturwelt, aber im Fokus bleibt immer die Hauptfigur. Erzählt wird von Lydia Tár, einer fiktiven weltberühmten Dirigentin, die in eine Krise gerät. Blanchett wurde für ihr markerschütterndes Spiel in dem Drama schon mehrfach ausgezeichnet.„Tár“ schafft es auf sechs Nennungen, darunter in den Kategorien bester Film, beste Regie und beste Hauptdarstellerin. Wer sich selbst ein Bild machen will: Seit dem 2. März ist "Tár" in den Kinos zu sehen.

„Top Gun: Maverick“

„Top Gun: Maverick“ war der Filmhit des Kinosommers 2022 und begeisterte Millionen von Zuschauern. Kein Wunder also, dass der Film mit Tom Cruise als bester Film nominiert ist. Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Erfolg von „Top Gun“ kehrt Cruise in der Rolle des halsbrecherischen Piloten Pete Mitchell alias Maverick zurück. In „Top Gun: Maverick“ ist er ein Captain, der eine junge Truppe von Piloten und Pilotinnen auf einen gefährlichen Kampfeinsatz vorbereiten soll. Die Flugszenen sind spektakulär. Die Darsteller flogen dafür in echten F18-Kampfjets mit. Die Hälfte der sechs Oscar-Nominierungen des Action-Blockbusters entfällt auf technische Sparten wie Ton, Filmschnitt und Visuelle Effekte. Kostenlos beziehungsweise im Abo kann bei Paramount+ gestreamt werden, Amazon, Sky und Co. bieten Leih-und Kaufoptionen an.

„Die Aussprache“ („Women Talking)“

Vom 9. Februar an ist Sarah Polleys „Die Aussprache“ in den deutschen Kinos zu sehen. Während des gesamten Films diskutieren Frauen einer ländlichen Gemeinschaft darüber, wie sie mit gewaltsamen Übergriffen durch Männer umgehen sollen. Ein Drama in Zeiten von #MeToo. 

„Triangle of Sadness“

Die als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnete Satire „Triangle of Sadness“ über eine Luxuskreuzfahrt geht in drei Kategorien ins Rennen – darunter beste Regie und bester Film. Die vom Schweden Ruben Östlund erzählte Geschichte setzt sich kritisch, aber auch komisch mit dem Kapitalismus und der modernen Gesellschaft auseinander. Der Film läuft in einigen Kinos, ist vom 10. März an aber auch bei Amazon verfügbar.