Das Jazztrio Achim Olbrich umrahmte das Fest. Foto: Röhm-Kubesch

Ihren Zusammenschluss zum Ortsverband Wildberg/Teinachtal feierten Grüne aus Wildberg, Neubulach, Bad Teinach-Zavelstein und Neuweiler mit Musik und einer Lesung.

Wildberg - Seit 2018 ist Bündnis 90/ Die Grünen die Partei mit dem größten Mitgliederzuwachs – auch im ländlichen Raum. Nun haben zwar viele kleine Ortschaften einige grüne Parteimitglieder, aber dennoch nicht genug, um einen eigenen Ortsverband zu gründen. Daher hat sich im Kreis Calw der Ortsverband Wildberg mit Neubulach, Bad Teinach-Zavelstein und Neuweiler zusammengeschlossen. "Das Ziel unseres Ortsverbandes Wildberg/Teinachtal ist eine verstärkte Präsenz auch in kleineren Orten und eine deutlich verbesserte gemeinsame Arbeit vor Ort", sagt Siegfried Beck, einer der Vorsitzenden.

Autorin liest aus Romandebüt

Der Ortsverband feierte seine Neugründung jetzt mit einem von Jazzmusik und Lesung umrahmten Fest, das zu Politikgesprächen und entspanntem Zusammensein einlud. Bei der coronabedingt etwas kleiner gehaltenen Veranstaltung verzauberte die Schriftstellerin Lucia Leidenfrost die Besucher mit ihrer Lesung, bei der sie ihre dreijährige Tochter unterstützte. Zudem las die Autorin aus ihrem Romandebüt "Wir verlassenen Kinder", einer Parabel über Macht, Gewalt, Widerstand und den Glauben an das Gute.

In diese Atmosphäre fügte sich die hochkarätige Darbietung des Jazztrios Achim Olbrich wunderbar ein. Leichtigkeit und Tiefgang fand sich dann auch in den vielen Gesprächen und Diskussionen der Gäste wieder, die sich bei Pizza und Getränken sichtlich wohlfühlten.

Kritik an Ratsentscheidung

Aktuelle lokalpolitische Themen blieben nicht außen vor, und so kritisierte der Ortsverband bei dieser Gelegenheit, dass der Neubulacher Gemeinderat mit großer Mehrheit den von ihm selbst in Auftrag gegebenen Lärmaktionsplan in wesentlichen Teilen verworfen habe. Deutlich sei im Aktionsplan die Notwendigkeit einer Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer in den Ortsdurchfahrten Neubulach und Oberhaugstett angemahnt worden. Der Ortsverband bemängelt, dass das stattdessen beschlossene Tempolimit von 40 Stundenkilometern bedeutend weniger Lärmeinsparung bringe und ein Armutszeugnis für einen heilklimatischen Ort wie Neubulach sei.