Ein voller Erfolg war der Ortsrundgang, der auf Initiative der Gemeinde stattfand: Mehr als 60 Interessierte sind zum Auftakt gekommen, um die Zukunft des Orts mitzugestalten. Ein Überblick über die zahlreichen Ideen.
Wie kann sich Rangendingen in Zukunft weiterentwickeln? Erste Ideen dazu lieferte der Ortsrundgang am Montagabend. Das Thema fand in der Bevölkerung regen Zuspruch: Mehr als 60 Interessierte sind gekommen, um sich einzubringen. Wie Bürgermeister Manfred Haug erklärte, war dies der Auftakt, mehrere Veranstaltungen, bei denen gemeinsam mit Bürgern über die künftige Gestaltung Rangendingens, Bietenhausens und Höfendorfs nachgedacht wird, sollen folgen. Vom Alten Schulhaus ging es mit Zwischenstopps zu mehreren Stationen in Rangendingen, ein Überblick:
Heimgartenstraße Johann Senner vom Architektenbüro „Planstatt Senner“ hat den Rundgang gekonnt moderiert und als Denkanstoß einige Ideen eingebracht. Mit Blick auf die Heimgartenstraße von einem „Kinder- und Jugendcampus“, von einer „richtigen Kulturachse“, weil dort mehrere öffentliche Einrichtungen auf einer Achse liegen, etwa Schule, Halle, Sportplatz, Kirche und Rathaus.
Einig schienen sich die Bürger darin, dass der Verkehr auf der Heimgartenstraße ein großes Problem sei. Eine Bürgerin meinte: „Wenn Schule und Kita aus sind, ist um Punkt 12.30 Uhr Chaos.“ Autos sollten langsamer fahren und nicht kreuz und quer parken. Wie das umgesetzt werden kann? Einige Bürger sprachen von einer Einbahnregelung, andere von Schwellen, ein Teilnehmer brachte die Idee ein, die Straße so zu gestalten, dass man ohnehin gar nicht mehr als fünf bis zehn Stundenkilometer fahren kann. Senner brachte die Idee einer Spielstraße ein.
Rathaus Der Städteplaner Alfons Birk aus Rottweil skizzierte die Idee, den Ratssaal nicht mehr nur für die Sitzungen des Gemeinderats, sondern auch für die Bevölkerung zu nutzen. Er könne sich in der Nähe des Rathauses auch ein Heizkraftwerk vorstellen. Wie er auf Nachfrage der Redaktion erklärt, habe dieses überschaubare Ausmaße, etwas anders sehe es aus, wenn man direkt daneben noch die Hackschnitzel lagern würde. Für den Platz direkt vor dem Rathausgebäude stellt er sich eine Laube vor, die den Platz aufwerten würde. Manfred Haug würde es gerne sehen, wenn der Platz hinter dem Rathaus hergerichtet und belebt wird, etwa mit kulturellen Veranstaltungen.
Mahles Haus Für Helmut Strobel vom Heimatverein ist der Bereich hinter dem Heimatmuseum ein „Filetstück“. Verbaut mit Wohnungen sei er schnell, diese würden dem Platz aber nicht gerecht werden. Er könnte sich etwas wie einen „kleinen Bewegungsgarten“ vorstellen. Manfred Haug sieht die freie Fläche vor allem als richtigen Ort für eine Mischung aus örtlicher Nahversorgung und Arztpraxen. Ein Bürger schlug vor, wieder den alten Weg zum Kindergarten, der quer über die Fläche verläuft, einzurichten.
Schul- und Oberdorfstraße Für den Bereich der Kreuzung Schulstraße/Oberdorfstraße konnte sich Senner vorstellen, einen Teil des Talbachs wieder an die Oberfläche zu holen, etwa in Form eines kleinen Wasserlaufs. Ein Bürger fand diese Idee „einwandfrei“. Er schlug vor, den Bereich noch zu bepflanzen und mit Sitzbänken auszustatten.
Brunnen Manfred Haug will die Haigerlocher Straße mehr beleben. Er könnte sich vorstellen, den Markt zu erweitern, sodass es dort mehr als Gemüse gibt. Auch Gaststätten sind wichtige Treffpunkte für die Menschen im Ort. Die Bürger, die sich zu Wort meldeten, berichteten, dass viele Autos zu schnell unterwegs seien. Und bei der Parkproblematik dürfe man die Wintergasse nicht vergessen. Auch dort wird wohl kreuz und quer geparkt.
Adler-Areal Beim Adler-Areal fand der Rundgang seinen Abschluss. Dort warteten bereits die Wägele-Musikanten, die zur Unterhaltung aufspielten, während die Besucher noch das eine oder andere Getränk an diesem sommerlichen Abend genießen konnten. Aufgebaut waren Stellwände mit Lageplänen, bei denen viele Interessierte noch über die Zukunft Rangendingens fachsimpeln konnten. Für das Adler-Areal sieht Haug die Möglichkeit, dort einmal eine Aufenthaltsmöglichkeit für Jugendliche zu schaffen. Die Scheune wäre denkbar für Veranstaltungen oder eine Bücherei?
In weiteren Veranstaltungen sollen solche Ideen immer konkreter werden und in gut einem Jahr das Konzept erstellt sein. Dann geht es schrittweise an die Umsetzung.