Das Gebäude der ehemaligen Bäckerei wird aktuell geräumt, damit nach Abriss der Dorfkern von Schura mit einem neuen Gebäude und entsprechender Infrastruktur eine Aufwertung erhält.
Der Dorfkern habe zwar einige schöne, aber auch etliche unschöne Flecken, betonte Ortsvorsteher Wolfgang Schoch in der September-Sitzung des Ortschaftsrates Schura.
Man habe zwar gehofft, dass nach dem Verkauf des früheren Bauernhofes in der Lange Straße 23 ein baldiger Abriss und an dessen Stelle ein Neubau entstehe, jedoch allen öffentlichen Versprechungen des neuen Besitzers, scheine sich an dieser Stelle nichts zu bewegen, betonte der Ortsvorsteher. Und weiter sagte er: „Zu einem Verkauf an die Stadt Trossingen hatte der frühere Besitzer sich jahrzehntelang gesträubt und ein Vorkaufsrecht, wie zunächst von mir angenommen, hätte sich nicht verwirklichen lassen“. So müsse man diesen Zustand möglicherweise noch längere Zeit ertragen.
Erfreulicher sehe es schräg gegenüber an der Ecke Lange Straße/Im Winkel aus. Die letzte ansässige Bäckerei Rottler hat ihre Filiale bis Ende 2024 betrieben, seither waren die Ladenräume leer.
„Um nicht noch einen weiteren Schandfleck zu haben, vor allem, um das Innenleben von Schura wiederzubeleben und die entstandene Versorgungslücke zu schließen, habe ich mich frühzeitig mit Bürgermeisterin Susanne Irion und der Wohnbau Trossingen zusammengesetzt, mit dem Ziel, dass die Stadt, respektive die Wohnbau, das gesamte Gebäude erwirbt und an dessen Stelle ein neues, funktionales Gebäude errichtet“, so der Ortsvorsteher.
Wohnbau Trossingen erwirbt Gebäude
Wie Susanne Irion als Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnbau Trossingen noch vor den Sommerferien bekannt gegeben habe, sei das Gebäude auf den Flurstücken Lange Straße 26 und Im Winkel 2 von der Wohnbau Trossingen erworben worden. Nachdem der bisherige Besitzer des Gebäudes ausgezogen sei, werde dieses aktuell geräumt. „Die Wohnbau Trossingen ist derzeit mit Hochdruck an der Erstellung eines Konzeptes zur Bebauung und Aktivierung des Ortskerns“. So werde momentan ein ELR-Antrag (Entwicklung ländlicher Raum) für den Abriss des Gebäudes eingereicht.
„Gutachterlich wurde vorab festgestellt, dass eine Sanierung des Gebäudes auf zwei Grundstücken wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn gemacht hätte“, erläuterte Wolfgang Schoch. „Sobald hierzu ein positiver Bescheid erfolgt, wird das Gebäude abgerissen“. Parallel dazu werden Planungen für einen neuen Dorfkern mit Einrichtung entsprechender Infrastruktur vorangetrieben.
Aufwertung des Dorfkerns wieder Thema
„Damit widmen wir uns erstmals nach genau 40 Jahre wieder der attraktiven Gestaltung und Aufwertung unseres Dorfkerns“. So sei zuletzt im Jahr 1985 mit dem Bau des evangelischen Gemeindehauses, zu dessen Realisierung die Stadt einen größeren Betrag investiert habe, sowie für die Umgebungsgestaltung mit dem Dorfbrunnen als neuen gesellschaftlichen Mittelpunkt, wie auch mit dem Vorplatz am Rathaus, in den Dorfkern investiert worden.