Rund 150 Gäste folgten gespannt dem Beziehungs-Hin-und-Her von "Backblech" im Eutinger Brühl. Foto: Feinler

Veranstaltung: Über 150 Menschen beim 1250. Rohrdorfer Ortsjubiläum im Eutinger "Brühl-Gelände"

Auf eine besondere Art feierte Rohrdorf nun irgendwie doch das Orts-Jubiläum "1250 Jahre" im Eutinger Brühl. Zumindest waren einige Rohrdorfer am Sonntagabend zur Jubiläumsveranstaltung mit "Backblech" und der Eutinger Musik gekommen.

Eutingen-Rohrdorf. Das Comedy-Trio hätte bereits vergangenes Jahr bei der Jubiläums-Veranstaltung in Rohrdorf auftreten sollen, doch diese wurde wegen Corona zweimal verschoben. Da die drei Sänger, Musiker, Komödianten bereits ihre Gage erhalten hatten (wir berichteten), setzte nun die Eutinger Musikkapelle mit dem Förderverein den bunten Abend um. Über 150 Personen kamen auf das "Brühl-Gelände" um die Open-Air-Gags zur "Nacht der Gewohnheit" zu erleben.

Manche kannten Backblech noch von ihren Auftritten in der Eutinger Halle, etwa 2006/2007. Rolf Klink wartete gespannt, denn er kannte Backblech von den vorherigen Auftritten in Eutingen schon. Doch die Besatzung hatte zum Teil gewechselt und so erlebte er einige Neuerungen. Schmunzeln musste so mancher, der in der Beschreibung las, dass Alex Kraus auftritt. "Wir haben auch einen Alex Krauß", erklärte Musikervorsitzender Gerold Akermann und betonte, dass dieser aber nicht auf der Bühne stehen würde. Ähnliche Haarfarbe, aber ansonsten völlig verschieden, hieß es in der vorderen Reihe, als der Darsteller "Alex Kraus" von "Backblech" auf die Bühne kam. "Ich habe von denen schon einiges gehört, sie aber noch nicht gesehen", erklärten Vollmaringer Musikanten, die sich im Vorverkauf bei Armin Schäffer Karten geholt hatten.

Der Eutinger war auch in der Planung der Jubiläumsveranstaltung von Rohrdorf involviert und hatte beim Vorverkauf mitgewirkt, wodurch rund 100 Karten bereits Abnahme fanden. Über 50 weitere holten sich an der Abendkasse die Karten. Die Gäste kamen nicht nur aus der Gesamtgemeinde, sondern auch aus den umliegenden Orten. So mancher hatte sich jedoch mehr Besucher gewünscht, immerhin handelte es sich um eine Jubiläums-Veranstaltung.

Musiker-Vorsitzender Gerold Akermann zeigte sich zufrieden, immerhin war die Stimmung gut und für eine kurzfristig an einem Sonntagabend umgesetzte Veranstaltung, waren die Zahlen in Ordnung. Dank sprach Gerold Akermann nicht nur Mit-Organisator Christopher Meitz sowie allen Helfern, Vorverkaufsstellen, Sponsoren und Casch, Sound And Light aus.

Vor allem das dreiköpfige Ensemble mit Ton- und Licht-Crew wurde gelobt. Die Spezial-Effekte, als Jutta (alias Sigi Gall) ihrem Bernd (alias Alex Kraus) in der "Nacht der Gewohnheit" mal so richtig zeigte, was Frauen wollen, blieben dem Musikervorsitzenden im Kopf. Offen wurde über so manche "In-time" Situation, den Massage-Möglichkeiten, dem zweiten Frühling und mehr gesprochen. Jutta nahm die weiblichen Besucher mit zum Shoppen, sehr zum Leidwesen von Bernd, der nur alles falsch machen konnte. Wie ein Alltag auf der Couch für Männer aussieht und warum Bernd sein Training jeden Tag verschoben, erfuhren die Zuhörer auch mit Liedern. Selbst das Rock-n-Roll-Tänzchen von Jutta mit ihrem Junior-Chef Michael durfte nicht fehlen, wofür das Trio starken Applaus erhielt.

Die Namen der Figuren des Programms "Nacht der Gewohnheit" werden die Gäste wohl so schnell auch nicht vergessen. Immerhin kam "Jutta", gehaucht oder etwas herausgepresst, manchmal in jedem zweiten Satz vor. "Ich bin begeistert", sagte Gerold Akermann. Nicht nur die Vielfalt der musikalischen Werke, die selbst komponiert und passend zum Bühnenprogramm zusammengestellt wurden, sondern auch die Licht-Effekte gefielen ihm.

Laut lachen musste auch das SVE-Theater-Team in der ersten Reihe, als Bernd den Lammwoll-Pullover seiner Jutta zu warm gewaschen hatte. Der treue Ehemann hatte doch nachgelesen, dass dieser nur zu zehn Prozent aus Lammwolle bestehe und dass er damit nicht eingehe. "Du kannst ihn zu 90 Prozent noch anziehen", scherzte er. Genau solche Alltags-Situationen zwischen Mann und Frau brachten das Publikum zum Lachen, klatschten und fiepen. Als Jutta noch von ihrem Junior-Chef Michael (Boris Celikovic) und später von einem Italiener angebaggert wurde, konnten sich die Zuschauer kaum halten.

Die Musik im italienischen Restaurant war zwar gratis, doch die Zuschauer hatten nicht mit so einer breiten Vielfalt an der Klein-Gitarre gerechnet. Boris Celikovic spielte Ansätze von Michael Jacksons "Beat It" und vom AC/DC-Song "Thunderstruck". Starker Applaus kam auf, auch als das Trio mit dem Gondellied "Funiculì, Funiculà" Romantik auf die Bühne zauberte.

Das Publikum wurde bei so manchen Szenen einbezogen. So durften Peter Klink und Gerold Akermann mit auf der Bühne musizieren. Boris Celikovic lief durch das Freiluft-Publikum und dankte den Gästen mit "Grazie Mille". Zum Schluss hatte er noch einen Witz für alle: "Die heutige Kollekte geht an die Liebes-Hunger-Hilfe." Nach rund zwei Stunden wollte das Publikum das Backblech-Trio nicht gehen lassen. Mit einer Zugabe, einem kurzen Witz, machten sie die Brühl-Bühne frei – und schlossen die eigentliche Jubiläumsveranstaltung zu "1250 Jahre Rohrdorf" ab.