Noch ein Positiv-Beispiel einer gelungen Sanierung in Ebhausen. Foto: Schuler

Die Gemeinde Ebhausen legt in den nächsten Jahren verstärkt den Schwerpunkt auf Sanierungsmaßnahmen – in allen Teilorten. Landeszuschüsse machen das Vorhaben auch für Privatleute attraktiv.

Ebhausen - Nachdem die Gemeinde Ebhausen sich als Schwerpunktgemeinde zum Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) beworben hatte, wurde der Antrag im Herbst 2021 bewilligt. Dadurch hat man hat nun die Chance, über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren bevorzugt mit Fördermitteln bedient zu werden. Dies betrifft einerseits die Gemeinde mit kommunalen Maßnahmen wie Gemeinschaftseinrichtungen oder Platzgestaltungen, als auch die Bevölkerung über die Sanierung oder Abbrüchen von Gebäuden oder mit der Schaffung von Arbeitsplätzen.

Start in Wenden

Unter dem Motto "Sanieren.Bauen.Landschaft schonen" hat die Gemeinde den Einstieg ins ELR schon im vergangenen Jahr begonnen. Mit einer umfangreichen Untersuchung des innerörtlichen Potenzials im Ortsteil Wenden wurde der Bestand analysiert und Vorschläge ausgearbeitet. In diesem Jahr soll die Untersuchung vertieft und mit ersten Maßnahmen wie dem Generation-Aktiv-Spielplatz begonnen werden.

Schwerpunkt in Wenden ist und bleibt aber die Modernisierung von Gebäuden in der Ortsmitte. Hier wurden über zehn Gebäude identifiziert, wo Modernisierungen oder gar Abbrüche notwendig sind. Gleichzeitig wurden Flächen lokalisiert, wo innerörtliches Potenzial für Neubebauungen besteht. Die Gemeinde Ebhausen ruft deshalb alle Eigentümer auf, das Zuschussprogramm zu nutzen und mit staatlicher Unterstützung diese wichtigen innerörtliche Maßnahmen anzugehen. "Ohne die Mitwirkung der Eigentümer werden wir das Ziel nicht erreichen können“, so Bürgermeister Schuler. "Die Rahmenbedingungen sind günstig, Fördergelder stehen bereit, die Gemeinde begleitet das Konzept und ist sogar bereit, Gebäude aufzukaufen, falls der Eigentümer dies wünscht oder nichts unternimmt."

Leerstand ist keine Alternative

Für 2022 ist vorgesehen, dass Ebershardt konzeptionell untersucht und bewertet wird. Auch hier sieht die Verwaltung ein ordentliches Potenzial von leerstehenden oder untergenutzten Gebäude. Die Gemeinde möchte den Anstoß liefern, dass die Eigentümer sich mit ihren Gebäuden befassen und Entscheidungen über deren Zukunft treffen. "Leerstehen zu lassen ist in der heutigen Zeit keine Alternative", so Bürgermeister Schuler. "Jeder spricht von innerörtlichem Potenzial und Flächenverbrauch, aber leider sind viele Eigentümer aus Erfahrung sehr zögerlich, was die Um-Nutzung dieser Gebäude betrifft." Nachdem die Priorisierung als Schwerpunktgemeinde zeitlich begrenzt ist, sollten die Eigentümer nicht zu lange warten. Bei vielen Gebäuden sei der Sanierungsbedarf so offensichtlich, dass man nicht auf das Konzept der Gemeinde warten brauche.

In 2023 startet dann Rotfelden als letzter Ortsteil in dieser Strategie der Innerörtlichen Entwicklungsplanungen mit Potenzialanalyse. Die Gemeinde ist gerne bereit als Zwischenerwerber oder Käufer aufzutreten, um Planungen zu koordinieren, Grundstücke zusammenzulegen oder Entwicklungen zu beschleunigen.

Qualität der Ortsmitten

Auch wenn der Schwerpunkt in der Modernisierung von Gebäuden liegt, wird die Gemeinde Ebhausen unterstützend Platzgestaltungen oder den Ausbau der Infrastruktur sofern notwendig in den jeweiligen Ortskernen vorantreiben. Damit steigt der Wert der Gebäude und die Qualität der Ortsmitten weiter.

Die Zeit für die Eigentümer von Gebäuden im Ortskern ist günstig. Gemeinsam möchte die Gemeinde Ebhausen attraktive Ortsmitten schaffen, den Flächenverbrauch reduzieren. "Dazu gehört, jetzt nach Vorne zu denken und Veränderungen vorzunehmen", so Schuler.

Eine Antragstellung ist nach den Sommerferien möglich, ein Baubeginn im Frühjahr 2023 denkbar.

Außerhalb des Sanierungsgebietes Ebhausen ist die Förderung für Gebäude im und am weiteren Ortskern angrenzend über das ELR ebenfalls möglich.