Viel Verkehr verärgert die Anwohner der Ortsdurchfahrt in Wellendingen. Nun möchte die Gemeinde etwas unternehmen. So soll es nun weitergehen.
Viele Autos und auch Schwerlastverkehr fährt Tag täglich durch die Ortsdurchfahrt in Wellendingen. Seit der Umleitung vor der Sommerpause, die durch Wellendingen führte und eine Tempo 30 Regelung mit sich brachte, ist das Thema wieder verschärft im Gespräch.
Einige Bürger fordern eine dauerhafte verkehrsberuhigende Lösung wie etwa eine Beschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde. Doch das ist gar nicht so einfach. Die Straße gehört nämlich dem Landkreis. Vor der Sommerpause versprach Bürgermeister Thomas Albrecht, sich bei verschiedenen Planungsbüros zu informieren. In der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend stellte er die Ergebnisse vor.
Dabei stellten die Gemeinderäte schnell fest, dass die drei verschiedenen Angebote kaum miteinander vergleichbar sind. Während zwei der drei eine Verkehrszählung durchführen, berechnet das andere Büro die Zahlen. Bei manchen ist schon die Rede von einem fertigen Lärmaktionsplan und beim nächsten wird erst einmal geschaut, ob sich ein solcher überhaupt lohnt.
Planungsbüro kennt sich bereits in Wellendingen aus
Der Beschlussvorschlag der Verwaltung lautete, das Planungsbüro SSW zu beauftragen und im Haushalt 2026 10 000 Euro dafür pauschal einzuplanen. Das nicht nur, weil es das günstigste Angebot mit 6400 Euro ist, sondern auch, weil das Planungsbüro schon häufiger in Wellendingen gewesen sei und die Ortsdurchfahrt sehr gut kenne, erläutert Albrecht.
Dazu komme, dass das Planungsbüro SSW noch nicht von einem Lärmaktionsplan spreche. Somit könne erste einmal geschaut werden, ob sich weitere Schritte überhaupt lohnen würden. Denn: Laut der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) müsste eine Verkehrsbelastung von 8200 Fahrzeugen in 24 Stunden aufgewiesen werden, um in die landesweite Kartierung aufgenommen zu werden. Deshalb muss die Gemeinde Wellendingen auch keinen Lärmaktionsplan aufstellen. Das macht es aber auch schwieriger, Maßnahmen vorzunehmen.
Letzte Verkehrszählung wohl 2011
Daraufhin kam die Frage von Ulrike Roth, wann denn die letzte Verkehrszählung durchgeführt wurde, da ihr die Anzahl an Fahrzeugen, die für Maßnahmen erreicht werden müssten in 24 Stunden, schon sehr viel vorkomme. Der Bürgermeister war sich aber sicher, dass bei der letzten Zählung im Jahr 2011 an den Kreisverkehren über 8000 Fahrzeuge gemessen wurden und es daher nicht auszuschließen wäre, dass Maßnahmen möglich seien.
Dabei kamen allerdings die Bedenken eines Rats, dass eventuell weitere Kosten hinzukommen würden, die derzeit noch unbekannt seien, wenn sich weiter Maßnahmen lohnen würden. Albrecht schlug deshalb vor, bis zur nächsten Sitzung noch einmal bei SSW nachzufragen wie die weiteren Schritte aussehen würden und was das kosten sollte.
Nichts tun ist keine Option für den Gemeinderat
Außerdem gab Gemeinderat Andreas Geiger zu bedenken, dass nach dem Aufstellen eines Lärmaktionsplans die Gemeinde verpflichtet wäre, alle fünf Jahre das Gutachten zu überprüfen. Auch hier wolle sich der Bürgermeister nach einem Preis erkundigen.
Dennoch waren sich alle einig: Nichts machen ist keine Option, das sei der Gemeinderat den Anwohnern der Ortsdurchfahrt schuldig. „Wir können die Bürger nicht einfach abspeisen mit: Es ist halt so wie es ist“, so Albrecht. Das Gremium beschloss daher, den Beschluss auf die nächste Sitzung zu verschieben und sich noch genauer zu informieren.