Die Ortsdurchfahrt Peterzell in Blickrichtung Ortsmitte. Foto: Hering

Informationen über die anstehende Sanierung der Ortsdurchfahrt Peterzell standen im Fokus bei einer Ortschaftsratssitzung in der Sporthalle Peterzell. Das Thema stieß auf großes Interesse: Fast 100 Einwohner waren gekommen.

Alpirsbach-Peterzell - Er freue sich, dass mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt der L 415 und der Sanierung der Straße bis Fluorn begonnen werden könne, sagte Bürgermeister Michael Pfaff. Er dankte den Mitarbeitern der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg für die konstruktive Zusammenarbeit, hob vor allem aber den verstorbenen Ortsvorsteher Willi Jäckle hervor, der sich unermüdlich dafür eingesetzt habe.

Saier kann erweitern

Mit der Sanierung, so Pfaff, werde auch das Gewerbegebiet erschlossen, und die Firma Saier könne erweitern. "Uns ist klar, dass mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Belastungen für die Bürger verbunden sind. Wir sind bemüht, alle Eventualitäten zu soweit wie möglich zu berücksichtigen. Trotzdem wird es sicherlich zu unvorhersehbaren Problemen kommen", sagte Pfaff. Doch diese würden gelöst.

Vertreten waren in der Versammlung vom Ingenieurbüro Zink Dietmar Ribar, der auch durch die Präsentation führte, vom Regierungspräsidium Luigi Tromba und Pascal Jansche, von der Baufirma Strabag Klaus Bischoff und Simon Goldmann und als Vertreter von EnBW Netze BW Jochen Reich sowie von der Verwaltung Ordnungsamtsleiter Marc Bader und Stadtbaumeister Bernd Hettich.

Auf Geduld angewiesen

Luigi Tromba vom Regierungspräsidium Karlsruhe betonte, es müsse bei diesen Baumaßnahmen, die einige Zeit dauern, sicherlich mit Problemen gerechnet werden, die gemeinsam gelöst werden müssten. "Dabei", so sagte er, "sind wir auch auf die Geduld der Bürger angewiesen."

Die Präsentation zum Vorhaben übernahm Ingenieur Dietmar Ribar. Die Gesamtlänge der Straßenbaumaßnahmen liegt bei 3,4 Kilometern. Grafisch stellte Ribar die einzelnen Bauabschnitte vor. Im Bereich der Ortsdurchfahrt werden für jedes angrenzende Gebäude neue Wasserleitungen verlegt. Dazu kommen auch Stromanschlusskabel als Erdkabel und ein Leerrohr für Breitbandanschlüsse. Außerdem werden neue Kanalrohre verlegt und die Schachtdeckel in Fahrstreifenmitte versetzt.

Erhöhter Bordstein

Die Fahrbahn wird durch Hoch- und Niederbordsteine von den Gehwegen getrennt. Es gibt zudem im Bereich von Bushaltestellen Fahrbahnerweiterungen mit Verkehrsinsel, um den Verkehr zu bremsen. Ebenso ist ein erhöhter Bordstein vorgesehen, um das ebenerdige Einsteigen bei künftigen Neigebussen zu ermöglichen. Im Bereich der Abzweigung nach Römlinsdorf ist geplant, eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage zu installieren.

Die Vorarbeiten haben schon begonnen. Die Arbeiten bis zur Kreisgrenze sollen bis April 2023 abgeschlossen sein. Bis Juni 2023 soll der Bauabschnitt auf der Landesstraße  415 bis Fluorn, der vom Regierungspräsidium Freiburg betreut wird, fertiggestellt sein.

Die Straßenbauarbeiten könnten nur mit einer Vollsperrung umgesetzt werden, so Ribar. Dies liege auch an den arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben. Zudem könnten damit die Arbeiten schneller umgesetzt werden.

Wegen der Vollsperrung ist eine Umleitung des Schwerlast- und außerörtlichen Verkehrs erforderlich. Die Umleitungsstrecke ist mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Sie führt über Dornhan Richtung Rottweil und ist entsprechend ausgeschildert. Innerörtliche Umleitungen sind vorgesehen und erfolgen teilweise im Einbahnverkehr. Ein Busunternehmen hat diese Umleitungsstrecken bereits abgefahren und für den Personennahverkehr und die Schülerbeförderung als geeignet eingestuft.

Beginn am 28. Februar

Laut Klaus Bischoff von der Firma Strabag beginnen die Arbeiten am 28. Februar. Am 2. März stehen die Verkehrssicherungsmaßnahmen an, sodass dann mit den Abbrucharbeiten an Bordsteinen, Kanalschächten und dem Abfräsen der Fahrbahn im Bereich Ortsdurchfahrt begonnen werden kann. Die Arbeiten in diesem Bereich sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.

In der Fragestunde, moderiert von Bürgermeister Pfaff, ging es insbesondere um die Verkehrsführung und Sicherheit für die Kinder, aber auch um Anwohner im Bereich der Einbahnregelung und die Feuerwehrausfahrt. Die Fragen konnte Ribar fast alle klären.

Stadtbaumeister Bernd Hettich erläuterte ein Vorhaben der Stadt. Der Zustand der Gebäude, die an der Ortsdurchfahrt liegen, werde aufgenommen und dokumentiert. Damit sollen eventuelle Schäden, die durch die Baumaßnahmen entstehen, festgestellt und dann auch geregelt werden. Auf die Frage eines Zuhörers, ob dies auch für die Umleitungsstrecke gelte, verneinte Hettich.

Knöpfle ist Ansprechpartner

Weitere Fragen betrafen die Geschwindigkeitsregelungen. Dazu sagte der Bürgermeister, dass für die innerörtliche Umleitung Tempo 30 vorgesehen sei und dies auch überwacht werden solle. Jochen Reich von Netze BW führte aus, dass die Erdkabel als Hausanschluss verlegt werden.

Die Anlieger wurden bereits informiert und müssten dann von ihrem Elektriker die Stromführung vom Dachständer in den Verteiler verlegen lassen. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werden die Oberleitungen abgebaut.

Ortsvorsteher Rolf Knöpfle dankte für die rege Teilnahme und die vielen Anregungen aus dem Kreis der Zuhörer. Zudem bot er an, als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung zu stehen.