Bürgermeister Stefan Hammer (Mitte) tauscht sich mit Hans Schanz (von links), Roland Vosseler, Ingrid Vögele und Conny Schittenhelm über die Ortschronik aus. Foto: Vögele

Viel Spannendes, Richtungsweisendes, aber auch Kurioses verbergen die amtlichen Mitteilungen in alten Gemeindeblättern und Kleinanzeigen in der Tageszeitung. Ein Arbeitskreis beschäftigt sich in Vöhringen anlässlich des anstehenden Jubiläums mit der Fortführung der Ortschronik.

Vöhringen - Einem großen Ereignis im Jahr 2022 sehen die Bürger von Vöhringen entgegen: Der Ort feiert sein 1250-jähriges Bestehen. Die Markung selbst ist uraltes Siedlungsgebiet, nachgewiesen bis in die Jungsteinzeit. Erstmals erwähnt wurde Vöhringen in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex vom 19.05.772. Die Geschichtschronik im Archiv des Rathauses endet im Jahre 1945.

Heute sieht man die Folgen der Beschlüsse

Anlässlich des Jubiläums soll nun auf Initiative von Bürgermeister Stefan Hammer die Historie bis zum aktuellen Datum weitergeführt werden. Mit der Fortschreibung beschäftigt sich nun ein Arbeitskreis, dem Ingrid Vögele, Cornelia Schittenhelm, Roland Vosseler und Hans Schanz angehören.

Immer mittwochs beschäftigen sich die vier mit den Inhalten der Gemeindeblätter. Das erste erschien übrigens 1969. Die amtlichen Mitteilungen sind äußerst interessant, besonders, wenn man heute die Folgen und Auswirkungen der damaligen Beschlüsse sieht. Im Nachhinein kann man den Schulhausbau mitverfolgen, den Autobahnanschluss, die Umnummerierung der Gebäude in Straßen.

Manchmal kommt man ins Staunen

Kurios mutet die Einführung der Fünftagewoche im Kindergarten an im Jahr 1975, die Grippeschutzimpfung oder die räumliche Erweiterung der Volksschule. Manchmal kommt man ins Staunen: Ist das schon so lange her ? Wenn es etwa um die Einweihung von Keltertal und Tonauturm geht oder die Einfuhr der Müllabfuhr.

Immer eine Mitteilung an die andern wert sind begleitende Veröffentlichungen wie die Einführung der flexiblen Altersgrenze bei der Rentenreform. Die starre Grenze von 65 Jahren, die seit 1916 bestand, wich der flexiblen mit 63 beziehungsweise 62 Jahren zum Eintritt in den Ruhestand.

Texte werden durch Bilder ergänzt

Für viel Heiterkeit sorgen die Kleinanzeigen, die auch ein Stück weit die damaligen Lebensverhältnisse widerspiegeln. Die drei Stunden konzentrierter Arbeit vergehen jedes Mal wie im Fluge. Manchmal wird auch fotografisch etwas Persönliches festgehalten. Zufrieden nimmt man dann das Konzept eines Jahres mit nach Hause, um es dort auf dem PC zu schreiben. Ergänzt werden die Auszüge dann noch mit Berichten aus der Tagespresse und anderen Quellen sowie mit Bildern, welche die jetzt schon interessante Auflistung ansprechend und lesenswert machen.

Aufruf an die Bürger

Leider ist die Zeit von 1940 bis 1970 nur spärlich dokumentiert. Wer zu diesem Zeitraum in irgendeiner Form Bilder oder Schriftstücke beitragen kann, kann sich gern auf dem Rathaus in Vöhringen melden.