Nicht immer ist der Dorfplatz derart vollgeparkt wie hier während eines Seniorenausflugs per Bus und gleichzeitiger Sitzung des Ortschaftsrats. Dauerparker werden sich allerdings nach einer anderen Alternative umsehen müssen. Foto: Fahrland

Die Ortsmitte wird mit Pflasterflächen, mehreren Sitzgelegenheiten sowie Begrünung und einem Wasserspiel ab Juni neu gestaltet.

Die Zahl der Parkplätze wird deutlich reduziert, jedoch bleibt die Eignung als Veranstaltungsfläche erhalten.

 

Dank seiner zentralen Lage neben Ortsverwaltung und Feuerwehrmagazin sowie evangelischer Kirche und Gemeindehaus eignet sich der Dorfplatz Wittershausen ideal als Ort der Begegnung.

Planung von langer Hand

Außer bei Veranstaltungen wie dem Herbstfest und Adventsmarkt, dem Pfingstfest der Feuerwehr, dem Musik-Spektakel des Musikvereins und dem Maifest entbehrt die als Parkplatz genutzte, gesplittete Fläche jedoch jeglicher Aufenthaltsqualität.

Erster Anlauf scheiterte am Wasserspiel

Geplant wird die Neugestaltung seit mindestens drei Jahren, der Ausschreibungsbeschluss stammt vom Februar vergangenen Jahres, der Leader-Fördermittelantrag wurde im Vorjahr bewilligt.

Erneute Ausschreibung nötig

Am Wasserspiel war der erste Anlauf zur Vergabe der Arbeiten Ende Juli 2023 gescheitert. Die Ausschreibung vom Sommer musste laut Sitzungsunterlage nach Rücksprache mit der Gemeindeprüfungsanstalt aufgehoben werden, da die Ausschreibung des Wasserspiels als Bedarfsposition nicht den Bestimmungen der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen entsprach.

Nach Überarbeitung der Unterlagen wurde die Maßnahme in zwei Phasen öffentlich und beschränkt erneut ausgeschrieben – allerdings in der Hoffnung auf kostengünstigere Angebote aufgeteilt in fünf Einzellose. Elfmal wurde das Leistungsverzeichnis angefordert, von sechs Firmen gingen Angebote für einzelne oder mehrere Gewerke ein.

Zuschlag für Sulzer Gartenbau

Bei den Tiefbauarbeiten gab die Firma Oberer Garten- und Landschaftsbau aus Sulz für 249 580 Euro unter fünf Konkurrenten das wirtschaftlichste Angebot ab. Auch bei der Dachbegrünung für einen Unterstand war Oberer mit 8465 Euro günstiger als der zweite Bieter.

Dank an die Ortsvorsteherin

Bei den Zimmererarbeiten für 16 090 Euro war Holz- und Trockenbau Thiel aus Wittershausen halb so teuer wie der Wettbewerber. Die Elektroarbeiten schlagen bei Schöppler aus Meßkirch mit 8700 Euro zu Buche, das Wasserspiel bei Dehner & Dieringer Rangendingen mit 51 640 Euro.

Helmut Maier hob die Beharrlichkeit von Ortsvorsteherin Kerstin Jauch, Kämmerin Melanie Hägele und Ratskollege Walter Kolb und die erzielte Preissenkung positiv hervor. Der Ortschaftsrat stimmte der Vergabe einstimmig zu, der Gemeinderat bei vier Gewerken ebenfalls.

60 Prozent Förderung

Beim Wasserspiel gab es eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Somit war Kornelia Ullmann (FBV) mit ihrem Antrag gescheitert, „in Zeiten von Wassermangel“ auf das Wasserspiel und die Unterhaltskosten zu verzichten.

Die Vergabe umfasst Baumaßnahmen für rund 334 470 Euro brutto. Im Haushalt sind 400 000 Euro für den Eigenanteil der Gemeinde und die Planungskosten bereitgestellt. Aus Leader-Fördermitteln ist laut Zuwendungsbescheid eine Förderquote von 60 Prozent der förderfähigen Projektkosten zu erwarten, was 171 800 Euro entspricht. Die Gemeindekasse wird, von den Planungskosten abgesehen, innerhalb des Haushaltsansatzes mit 162 670 Euro belastet. Die veranschlagten Gesamtkosten beziffert die Kämmerei auf 463 000 Euro.

Feiern ohne Probleme

Laut Kämmerin Melanie Hägele ist der Baubeginn für Anfang Juni vorgesehen. Das Pfingstfest der Feuerwehr kann ohne Einschränkung am 18. und 19. Mai stattfinden.