Dass die Stadt Haigerloch aus Kostengründen auf den Blumenschmuck in Weildorf verzichten will, damit kann der Ortschaftsrat leben. Andere Sparmaßnahmen frustrieren ihn mehr.
Denn dem Sparkurs, den Bürgermeister Heiko Lebherz aufgrund der prekären Finanzlage der Stadt ausgerufen hat, fällt auch die geplante Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer über die K7177 auf Höhe des neuen Drogeriemarktes Rossmann zum Opfer.
Sie war schon im Haushalt 2024 mit rund 120 000 Euro verankert, jetzt aber taucht sie nicht mehr auf – auch nicht in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2028.
Ein beliebter, aber gefährlicher Weg für die Weildorfer nach Haigerloch
Immer wieder war in der Vergangenheit im Weildorfer Rat der Ruf nach einer möglichst gefahrlosen Überquerung der Kreisstraße laut geworden. Der Weg, der am Waldrand vorbei und dann über die Straße in Richtung Haigerloch führt, ist nämlich bei den Weildorfern sehr beliebt.
Er ermöglicht es ihnen nicht nur, zur Fuß oder mit dem Fahrrad rasch in die Einkaufsmärkte (Rossmann, Edeka) im Madertal zu kommen, sondern er ist auch eine schnelle Anbindung in die Oberstadt, wo das Freibad, das Schulzentrum und die zahnmedizinische und ärztliche Versorgung angesiedelt sind.
Der Bau einer tunnelförmigen Unterquerung unter der Straße war aus Kostengründen schon frühzeitig verworfen worden, aber noch im März war der Ortschaftsrat guter Dinge, dass in den Sommerferien wenigstens eine Querungshilfe – genau genommen sind es sogar zwei – über die Straße realisiert wird, die den Verkehr an dieser Stelle einbremst, weil der Landkreis die K 7177 ohnehin bis zur Ortseinfahrt nach Haigerloch sanieren muss. Die Fahrbahn weist aufgrund des Schwerverkehrs mittlerweile doch einige Wellen auf.
Kann der Landkreis anstelle der Stadt für die Maßnahme bezahlen?
Beim allem Verständnis dafür, dass die Stadt sparen muss, sorgt die Nachricht von der Streichung der Querungshilfe in Weildorf für lange Gesichter. Denn, so Ortsvorsteher Armin Hipp bei der Fahrradtour des Ortschaftsrates Ende Mai durch Weildorf, habe man sich schließlich zwei Jahre intensiv mit dem Thema befasst.
Er hofft jedoch, dass in dieser Sache eine kleine Tür offen bleibt, indem der Kreis vielleicht in die Bresche springt und die Kosten für die Querungshilfe übernimmt. Aus Sicht des Ortsvorstehers gibt es schließlich ja auch eine Pflicht, für Verkehrssicherheit zu sorgen. Ob das aber tatsächlich der Fall sein wird, ist noch offen.
Der Verzicht auf den Blumenschmuck in Weildorf spart der Stadt übrigens rund 3500 Euro.