Der Fischinger Ortschaftsrat befasste sich mit dem Lärmaktionsplan der Stadt Sulz und gab eine Stellungnahme ab. Denn überhöhte Geschwindigkeiten, enge Straßen und Schwerlastverkehr seien ein spürbares Problem für die Anwohner.
Gleich zwei Premieren gab es bei der Ortschaftsratssitzung in Fischingen. Erstmals fand die Sitzung im neuen Multifunktionsraum der sanierten und am vergangenen Wochenende offiziell eröffneten Wehrstein-Halle statt.
Außerdem war Bürgermeister Jens Keucher zur Sitzung gekommen. Einerseits, um Fragen der Bürger zu beantworten. Aber auch, um die neuen Gesichter im Fischinger Gremium besser kennenzulernen. Im Zentrum der Sitzung stand der Tagesordnungspunkt „Stellungnahme zum Lärmaktionsplan“.
Belastung durch Schwerlastverkehr
Letzteren verfolgt die Stadt Sulz in Zusammenarbeit mit dem Büro Rapp AG aus Freiburg. Dabei sind auch die einzelnen Stadtteile aufgefordert, Stellungnahmen zu den jeweils kritischen Stellen im Ort abzugeben.
Laut den Ergebnissen der Lärmkartierung liegen die betroffenen Gebäude vereinzelt entlang der Ortsdurchfahrt Fischingen (L 424/K 5502). Im Fokus lag insbesondere auch die Burg-Wehrstein-Straße.
Deren Anwohner seien besonders vom Verkehrslärm betroffen, bedingt durch die Bebauung eng an der Straße, den durchfahrenden Schwerlastverkehr und durch die vielfach überhöhte Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Auch die Schächte verursachten viel Lärm, wie von den Anwohnern zu erfahren sei.
Kommt der „Flüsterasphalt“?
Als mögliche Maßnahmen in der Burg-Wehrstein-Straße nannte Ortsvorsteher Jürgen Huber eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer, die Anbringung von Geschwindigkeitsanzeigen in beiden Richtungen sowie spezielle Gummieinlagen für die Gullydeckel, die das Klappern beim Überfahren mit schweren Fahrzeugen verhindern.
Bei einer Sanierung könnte man über den Einbau von sogenanntem „Flüsterasphalt“ nachdenken. Außerdem gebe es einen Vorschlag von Uwe Gfrörer aus dem Jahr 2019, den Werksverkehr zu verlegen. Dieser Vorschlag, der damals knapp abgelehnt wurde, sei erneut zu prüfen.
Fröhliche Smileys wirken
Der Ortschaftsrat sprach sich einstimmig für die genannten Vorschläge aus. Außerdem regte der Ortsvorsteher an, dass regelmäßig kontrolliert werden müsste. Ob eine Reduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 viel bringen würde in Bezug auf den Verkehrslärm, wollte ein Ortschaftsrat wissen. Drei bis vier „db“ klängen nicht viel. Doch, entgegnete Bürgermeister Keucher. Es mache einen deutlichen Unterschied.
Auch hätten die bereits umgesetzten Maßnahmen in der Sulzer Ortsdurchfahrt deutlich Wirkung gezeigt. Die Schilder mit Tempo 30 und die Geschwindigkeitstafeln mit den traurigen oder fröhlichen Smileys würden wirken. Das könne man beobachten.
„Tempo 30 wäre mehr als angebracht“, versicherte auch der Ortsvorsteher. Das würde was bringen. Weiter befürwortete der Ortschaftsrat eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h im Bereich der Oberen Talwiesen aus. Derzeit gilt dort keine Begrenzung. Keine Mehrheit gab es für den Vorschlag, im Bereich der Bebauung an der L 424 (Neckartalstraße 26 bis Neckarweg 1) Tempo 30 anzuordnen. Hier befindet sich bereits ein stationärer Blitzer.