An Wandbilder wie dieses im Meßstettener Jugendraum ist noch nicht gedacht. Foto: Karina Eyrich

In Erlaheim soll ein neuer Jugendraum eingerichtet werden. Die Unterstützung des Ortschaftsrats haben die jungen Initiatoren bereits gewonnen.

„Der Wunsch für einen Jugendraum kam von einigen Jugendlichen aus Erlaheim auf, unter anderem von meinem Sohn“, berichtet die stellvertretende Ortsvorsteherin Sabine Zirkel. „Sie wünschen sich einen Ort, an dem sich die Erlaheimer Jugend zum Austausch und zu Spiel und Spaß treffen können.“

 

Zirkel findet es eine tolle Idee, dass sich die Jugendlichen – eine Gruppe zwischen zwölf und 14 Jahren – um einen Raum zum Treffen bemühen. „Ich würd’ das super finden, wenn das klappt.“ Marcos Wunsch hat seine Mutter im November deshalb in der Ortschaftsratssitzung vorgestellt – und stieß dort auf positive Resonanz.

Dort könnte der Jugendraum hin: Jüngst haben die Gremiumsmitglieder gemeinsam einen Raum in Augenschein genommen, der dafür in Frage käme. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Mannschaftsraum der Feuerwehr im Obergeschoss des Kindergartens. Dieser wurde als mögliche Unterkunft für Flüchtlinge eingerichtet, ist aber unbenutzt.

Kleine bauliche Veränderungen wären im Gang nötig, ansonsten könnte der Raum gleich genutzt genutzt werden. Ortschaftsrat Wolfgang Heitz regte an, den Bauhof darin nicht mehr gebrauchte Einrichtungsgegenstände entfernen zu lassen.

Bislang gibt es keinen festen Treff: „In Erlaheim gab es meines Wissens nach noch nie einen Jugendraum“, berichtet Ortsvorsteher Welte, „zumindest die letzten 40 Jahre nicht.“ Früher gab es verschiedene, private Bauwagen für die Jugendlichen, doch auch diese Möglichkeit besteht seit vielen Jahren nicht mehr. Nun soll ein Angebot für junge Erlaheimer her, die abends mal nicht zuhause bei den Eltern bleiben wollen.

Geld für das Vorhaben soll da sein: Der Ortschaftsrat hat bei seinen Wünschen für den Geislinger Haushaltsplan 2025 einen Pauschalbetrag angemeldet. Ob die 5000 Euro wirklich gebraucht werden, ist erst klar, wenn feststeht, ob und in welcher Form ein Jugendraum tatsächlich entsteht. Den zu erwartenden finanziellen Aufwand sieht der Ortsvorsteher als überschaubar: „Es ist zumindest einen Versuch wert.“

Eine Reihe organisatorischer Fragen ist noch offen: Erlaheims Ortsvorsteher hat bereits Gespräche mit Bauamt und Kämmerei geführt: Von deren Seite habe keine Bedenken gegeben.

Bis aber tatsächlich ein Treffpunkt eingerichtet werden kann, ist aus Sicht der gewählten Bürgervertreter aber noch einiges zu klären. Vor allem sind organisatorische Fragen offen, etwa Altersgruppe der Besucher, auswärtige Gäste, Öffnungszeiten und Schlüsselverantwortung – „und die Nachfrage“ (siehe auch „Was sagen die Ortschaftsratsmitglieder?“).

Der nächste Schritt ist ein gemeinsamer Ortstermin: Die nächsten Schritte, wollen sie gemeinsam mit den Jugendlichen besprechen. Dafür ist im Januar ein Ortstermin geplant. Dabei wird es nicht nur um einen Blick auf die Tauglichkeit des vorgeschlagenen Raums gehen, sondern auch um die bislang noch offenen Fragen.

Was sagen die Ortschaftsratsmitglieder?

Martin Zirkel
schlug vor, die Altersgruppe von zwölf bis 16 Jahren anzusprechen: Junge Erlaheimer sollten vorbei kommen und sich den Raum anschauen. „Dann sehen wir gleich die Resonanz.“

Steffen Welte
hielt eine gewisse Mindestzahl Interessierter für erforderlich: „Wenn das nachher drei Leute sind, stellt sich schon die Frage, ob das sinnvoll ist.“

Wolfgang Heitz
merkte an, dass man dem Vorhaben eine gewisse Anlaufzeit einräumen müsse. Zudem wollte er wissen, ob eine Aufsichtspflicht bestehe. Letzteres müsse laut Ortsvorsteher auch noch geklärt werden. Er will die Ortsvorsteherkollegen in Gruol und Binsdorf dazu um Rat fragen, wo es bereits Jugendräume gibt. Er halte eine Testphase von einem halben Jahr für sinnvoll, um zu schauen, ob das Angebot einigermaßen funktioniert.

Sabine Zirkel
unterstrich, man müsse dann schauen, welche die Gruppen sich im Jugendraum einfinden und was diese aus dem Angebot machen. Sie fände es gut, wenn nicht nur Jungs dabei wären.

Auch die Frage nach Schließzeiten und Zugang müsste laut Heitz
vorab geklärt werden. „Und auch, was ist, wenn jemand komme, den die Erlaheimer Jugendlichen dort nicht möchten.“ Für Welte
ist klar: „Sicher werden auch Jugendliche aus Binsdorf und Geislingen nach Erlaheim kommen.“

„Es muss einen harten Kern von vier, fünf geben, die dabei sind, jemand, der den Hut aufhat“, sind sich Zirkel
und Heitz
einig. „Damit es in die richtige Richtung geht.“