Der Donauschwabenweg befindet sich in einem desolaten Zustand. Foto: Marzell Steinmetz

Der Ausbau des Donauschwabenwegs als Einbahnstraße wird im Ortschaftsrat Ergenzingen kritisch gesehen.

Vor einem Beschluss soll nochmals mit den Anwohnern gesprochen werden.

 

Der Donauschwabenweg ist in einem desolaten Zustand. Der Fahrbahnbelag weist Risse und Ausbrüche auf, es bilden sich nach Regen Pfützen, die Randeinfassungen sind, sofern vorhanden, deformiert. Die Stadt plant daher einen Vollausbau des östlichen Teilstücks der Straße auf einer Länge von 90 Metern.

Zwei Varianten liegen bereits vor. Bei diesen gingen die Planer davon aus, dass ein Grunderwerb auf der Breite der bestehenden Straße möglich ist. Allerdings wollten nur zwei Eigentümer Flächen hergeben. Tiefbauamtsleiter Jürgen Klein stellte bei der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch daher eine dritte Variante vor.

Die Fahrbahnbreite würde nicht ausreichen

Demnach erfolgt der Ausbau im öffentlichen Bereich, der aber nur eine Fahrbahnbreite von 2,87 bis 2,92 Metern zulässt. Links und rechts werden Rundbordsteine gesetzt. Die Straßenfläche im privaten Bereich wird rückgebaut und mit einer Schotterschicht neu befestigt.

Begegnungsverkehr mit zwei Autos wäre künftig nicht mehr möglich. Das heißt, der Donauschwabenweg wäre nur noch in eine Richtung befahrbar. Mit Ausnahme der ersten 25 Meter von Westen her: Hier konnten Flächen erworben werden.

Im Zuge des Straßenbaus wollen die Stadtwerke Rottenburg die Stromleitungen in die Erde verlegen. Die Dachständer werden dann abgebaut. Zusätzlich sollen die Wasserleitung erneuert und die Straßenbeleuchtung überplant werden. Die Kosten liegen bei 266 000 Euro. Klein teilte mit, dass es sich um einen erstmaligen Ausbau handele. Die Anwohner müssten Erschließungsbeiträge zahlen. Der Anteil der Stadt betrage dabei fünf Prozent. Laut Klein sind die Eigentümer angeschrieben worden, ob sie für den Ausbau der Straße Flächen zur Verfügung stellen würden.

Christa Richter (NUR) fragte nach, ob mit ihnen auch über die Probleme und möglichen Einschränkungen gesprochen worden sei. „Ich wollte vor meinem Haus keinen Schotterstreifen und keine Einbahnstraße haben. Vielleicht hätten die Anwohner in dem Fall doch Flächen hergegeben“, sagte sie. Bei einer Einbahnstraße würden andere Straßen mehr belastet, befürchtete Cornelia Ziegler-Wegner (BfE). Nadine Alexandr (BfE) schlug vor, mit den Anliegern nochmals an einen Tisch zu sitzen. „Wir spielen den Ball zurück zu den Anwohnern“, meinte Reinhold Baur (UB), drängte jedoch darauf, dass der Ausbau nicht zu lange verzögert wird.

Ortsvorsteher wird noch mal mit Anwohnern reden

Ortsvorsteher Timo Wachendorfer sagte zu, nochmals ein Gespräch mit den Betroffenen zu vereinbaren. Einen Empfehlungsbeschluss fasste der Ortschaftsrat nicht. Der Tagesordnungspunkt „Ausbau des Donauschwabenwegs“, der für kommenden Dienstag im Gemeinderat Rottenburg vorgesehen ist, soll nun abgesetzt und bis spätestens Juni vertagt werden.