Auf dem Rasen im Schmieheimer Schlossgarten sollen sich auch weiterhin Hunde austoben dürfen. Foto: Köhler

Weil sich spielende Kinder im Schlossgarten an Hinterlassenschaften stören, wollte Schmieheims Ortsvorsteher Michael Hartmann anordnen, dass Hunde nicht mehr die Wiesen betreten dürfen. Solch ein Verbot ging den Ortschaftsräten aber zu weit.

„Das Thema köchelt schon lange vor sich hin“, erklärte Ortsvorsteher Michael Hartmann den Ortschaftsräten. Mehrfach sei er darauf angesprochen worden, dass die Hinterlassenschaften der Hunde unangenehm seien. „Die Leute führen ihre Hunde dort Gassi, aber da spielen Schulkinder“, so Hartmann. Zwar würden „die meisten ihre Sachen mitnehmen“, doch das sei längst nicht bei allen der Fall.

 

„Das Vesper der Schulkinder fliegt auf den Boden und die Kinder heben es wieder auf“, skizzierte Hartmann. Die Schule sehe das sehr kritisch. „Hunde und Parkanlagen passen nicht zusammen. Das muss nicht sein“, beendete Hartmann sein Plädoyer. Er schlug ein Verbot für Hunde auf der Rasenfläche vor, was dann in die Polizeiordnung aufgenommen werden soll. „Im Lahrer Stadtpark machen sie das auch so“.

Hartmanns Vorschlag stieß bei den Schmieheimer Ortschaftsräten auf wenig Gegenliebe. „Und wie überwachen wir das? Wir können ja nicht jeden Tag aufpassen. Wenn nichts unternommen wird, ist das Verbot für die Katz“, sagte Klaus Braun. Katzen seien ein gutes Stichwort, äußerte sich Günter Ackermann. Denn auch die sorgten für Hinterlassenschaften. Ackermann schlug vor, lieber die Menschen mit einem Schild zu sensibilisieren und „an die Vernunft zu appellieren“. Er höre das Thema zum ersten Mal, weshalb das Problem nicht so groß sein könne. Als Anreiz sei es möglich, zusätzlich zu einem Beutelspender und einen Mülleimer im Schlossgarten zu installieren. Grundsätzlich sei er nämlich froh über jedes Leben im Schlossgarten.

Räte sehen in Verbot wenig Sinn

Das sah auch Kerstin Janzen so. „Es ist schön, wenn Familien da gemeinsam Zeit verbringen. Und der Hund gehört zur Familie“. Würde man den Hunden verbieten, auf die Wiese zu gehen, hätte man vielleicht das Problem, dass der Kot auf den Gehwegen liegenbliebe. Michael Dees war sich sicher, dass eine Aufnahme in die Polizeiordnung nicht viel helfen würde: „Wen es nicht interessiert, interessiert es mit einem Verbot auch nicht.“ Marion Kase wiederum brachte ins Spiel, dass die Schulkinder vielleicht selbst ein Schild gestalten können, um auf die Thematik aufmerksam zu machen.

So musste sich Hartmann letztendlich geschlagen geben. Er stimmte als einziger für die Anordnung eines Rasenverbots für Hunde. Die Räte betonten jedoch, man solle die Ideen für Hinweisschild, Mülleimer und Beutelspender weiter verfolgen.