Rück- und Ausblick standen bei der ersten Gmond in Achdorf auf der Tagesordnung. Mehrere Ortschaftsräte geben 2024 ihr Amt ab.
Groß war das Interesse an der traditionell am ersten Werktag des neuen Jahres stattfindenden ersten Gmond. In einem Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre der in diesem Sommer zu Ende gehenden Legislaturperiode erinnerte Ortsvorsteher Hans-Peter Meß an einige Höhepunkte.
Eines der größten Projekte im und für das Achdorfer Tal war wohl der Neubau des Vereins- und Feuerwehrhauses. Mit der Fertigstellung im Jahr 2021 wurde ein jahrzehntelanges Projekt verwirklicht. Weiterhin wurden in den vergangenen fünf Jahren die letzten der insgesamt acht Bauplätze im Neubaugebiet Kirchacker bebaut. Für die Zukunft gelte es neue Bauplätze zu schaffen, um auch weiterhin die jungen Familien im Tal zu halten, sagte Ortsvorsteher Meß.
Ein Meilenstein war auch die Fertigstellung des Glasfaserausbaus in allen Talorten mit 193 Anschlüssen. Bürgermeister Markus Keller erinnerte noch mal daran, dass Achdorf das bundesweit erste Projekt im Bereich Glasfaser war, welches mit bis zu 90 Prozent aus Landes- und Bundesmitteln gefördert wurde. Mit Baukosten von rund 600 000 Euro wurde eine neue Wutachbrücke in Achdorf gebaut. In Erinnerung blieb auch das Starkregenereignis im Juli 2021, bei dem zahlreiche Keller in Aselfingen und Achdorf überflutet wurden. Für die Zukunft wolle man verstärkt am Hochwasserschutz arbeiten, so Ortsvorsteher und Verwaltung.
Beschlüsse für die Zukunft
Einstimmig befürwortete der Ortschaftsrat Achdorf im vergangenen Jahr eine Ausschreibung zum Bau einer Wasserkraftanlage am Wutachwehr, berichtete Meß weiter. Hierzu soll es im ersten Quartal diesen Jahres auch eine Gemeinderatssitzung in Achdorf geben, ergänzte Bürgermeister Keller. Dieser Beschluss zur Erreichung der Durchgängigkeit solle den aktuell noch vom Gemeinderat geltenden Beschluss, die Durchgängigkeit ohne Wasserkraft herzustellen, ersetzen. Eine nicht umzusetzende raue Rampe, die Energieknappheit aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie die Stärkung der erneuerbaren Energien seien die Gründe für diese Kehrtwende, erläuterte Keller weiter. Zu einem weiteren Energiegewinnungsprojekt, einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf einer Freifläche am Eichberg, könne er derzeit keine Aussage treffen, informierte Meß. Hierfür liefen gerade die erforderlichen Anträge beim Landratsamt. Nach einem differenzierten Meinungsbild innerhalb des Ortschaftsrates sei ein Beschluss in Form eines Bauantrages aktuell noch nicht getroffen.
Mit dem auch einstimmig erfolgten Beschluss des Ortschaftsrates wurde in Achdorf in Bezug auf die Kommunalwahl am 9. Juni die bislang geltende unechte Teilortswahl abgeschafft. „Unserer Meinung nach ist das Achdorfer Tal mittlerweile gut zusammengewachsen“, begründet Hans-Peter Meß die Entscheidung. Für die anstehenden Ortschaftsratswahlen stünden vier, eventuell sogar fünf Räte nicht mehr zur Verfügung. Der Ortsvorsteher rief daher alle Bürger der Talorte dazu auf, für ein Amt als Ortschafts- oder Gemeinderat zu kandidieren. Meß: „Wir haben die Leute, aber sie müssen es auch wollen.“
Nicht zufriedenstellend sei die aktuelle Situation des Verbindungswegs zwischen Überachen und Ewattingen. Der Ball liege bei der Gemeinde Wutach, welche langfristig eine Entwidmung der Straße vor einer Sanierung prüfe, erklärte Meß.
Pächter für Haus des Gastes
Für die Neuverpachtung des Haus des Gastes gebe es einen ernsthaften Interessenten. Hier stehe aber aktuell die Vorstellung eines überarbeiteten Konzeptes aus.
Wieder im Haushalt seien der neue Parkplatz für das Vereinshaus und den Friedhof. 2025 steht die 1250-Jahr-Feier in Achdorf an.
Achdorf in Zahlen
Einwohner
In den Talorten leben derzeit 449 Einwohner mit Hauptwohnsitz; ein Plus von sieben Personen. Dazu kommen noch 23 Personen mit Nebenwohnsitz. Die Zahlen setzen sich wie folgt zusammen: Achdorf 181 (-2), Aselfingen 94 (-3), Opferdingen 82 (+9), Eschach 67 (+1) und Überachen 25 (+2). Das Durchschnittsalter liegt bei 43,8 Jahren. Dabei sind 18 Bürgerinnen oder Bürger 80 Jahre oder älter.