Störfaktor im Neubaugebiet „Weingarten“: Parkplätze dienen als Müllhalde und der Erdaushub aus der ersten Bauphase ist mittlerweile begrünt. Foto: Ines Bode

Nicht nur um Verkehrsthemen, sondern auch um einen „Haufen“ von 4500 Kubikmetern ging es bei der Ortsbegehung in Rheinweiler.

Der riesige Erdaushub erhebt sich am Rand des Neubaugebiets „Weingarten“ und fristet seit rund drei Jahren ein unübersehbares Dasein. Mittlerweile hat Mutter Natur ihn vollständig begrünt. Das Erdreich stammt laut Bürgermeister Carsten Vogelpohl zum größten Teil aus den Aushubarbeiten für die Wohnhäuser und sei zum kleineren Anteil dem Straßenbau geschuldet.

 

Angesprochen hatte die Problematik der Anwohner (und frühere Gemeinderat) Manfred Kunzelmann. Ein Teil des Erdreichs sei vom Bauunternehmen bereits entfernt worden, um Parkplätze entstehen zu lassen. Allerdings dienen nicht wenige als Ablagefläche für Paletten, Betonteile und allerlei Überbleibsel der Bauphase. Neu kam eine ausrangierte Waschmaschine hinzu, wie Kunzelmann bemerkte. Dafür stehen Autos auf der Straße. Kunzelmann berichtete, es habe im vergangenen Herbst eine Aufräum-Aktion der Anwohner gegeben, bei der jede Menge Bauschutt entsorgt wurde. Die Gemeinde habe Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.

Arbeiten bald erledigen

Eigentlich sind laut Vogelpohl eine Grünfläche und ein Spielplatz vorgesehen. Eine Lösung sieht er darin, „die vorhandene Bürgschaft (die im Vorfeld von der Baufirma abzuleisten war) für die ausstehenden, nicht erledigten Arbeiten zu benutzen“. Gespräche laufen. „Unser Ziel ist, dass die Arbeiten möglichst bald erledigt werden, damit das Baugebiet fertiggestellt und die nervenzehrende Übergangsphase beendet wird“, sagte der Rathauschef.

Abgeschlossen sei die Bodenuntersuchung des unerwünschten „Gebirges“. Die beiden Untersuchungen ergaben, dass die typischen Rückstände einer Rebfläche ausgewiesen wurden. Vogelpohl: „Für den Erdaushub hat die Gemeinde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Der Gutachter geht von 4500 Kubikmeter Masse aus.“ Das Material sei überwiegend unbelastet respektive gering belastet. Eine Fachfirma werde Vorschläge zur Entsorgung einbringen.

Bürgermeister Carsten Vogelpohl (Zweiter von rechts) informierte über aktuelle Themen. Foto: Ines Bode

Begonnen hatte der Abend an der Sonnenrainschule und mit der Auskunft, dass im Herbst die Ausschreibungen zur räumlichen Erweiterung erfolgen. Vogelpohl wies im Beisein des Rechnungsamtsleiters Frank Spiegelhalter darauf hin: „Die Schülerzahlen liegen nicht in unserer Hand.“

Als nächstes zog er Bilanz der Verkehrsschau vor rund einem Monat. „Ein Schwerpunkt lag auf Grundschule und Kindergarten.“ Die unübersichtliche Situation führte zu einer Vielzahl von Punkten. Das Landratsamt wolle Lösungen erarbeiten.

Es bleibt bei Tempo 70

Thematisch ging es hinunter ins Kapellengrün. Es bleibe bei Tempo 70 auf der Kreisstraße in Höhe des Wohngebiets, sagte Vogelpohl. Tempo 50 sei nicht zulässig, weil keine geschlossene Bebauung erkennbar sei. Anwohner Manfred Fräulin sagte, die Bushaltestelle an der Kreisstraße umgebe eine „eindeutig gefährliche Situation“. Sein Vorschlag: Die Haltestelle in die Einfahrtszone zum Kapellengrün verlegen. Der Bus könnte eine Runde fahren und somit wenden. Vogelpohl sah jedoch neue Probleme, obgleich die Verlegung „etwas Verbesserung“ brächte.

Weiter informierte der Bürgermeister, dass die Lärmschutzwand am Fußballplatz saniert wird. Es handele sich um eine Erneuerung und nicht um eine Erhöhung. Der Termin mit der Autobahnmeisterei sei angedacht. Auch mitten Dorf gebe es Probleme, etwa die Ausfahrt von der Rotbergerstraße an der Metzgerei auf die Burgunderstraße als Ortsdurchfahrt. „Man sieht nichts“, monierte ein Bürger. Weiter ging es gedanklich zum Bahnhof, wo Dank der Mobilitäts-Initiative „Nemo“ neue Stellplätze und Ladesäulen entstehen.

Auch der Radverkehr ist Thema

Da sich Teilnehmer mit dem Rad einfanden, kamen Mängel beim Radweg Richtung Bad Bellingen zur Sprache. Für Familien mit Kindern ergäben sich schwierige Situationen, da auf der Straße gefahren werden müsse. Vogelpohl klärte auf: „Offizielle Radwege müssen Auflagen erfüllen.“