Platz acht in der Gesamtwertung, Platz vier bei der Lebensqualität: Das Ergebnis von Aichhalden beim Orts-Check kann sich sehen lassen. In einer Kategorie ist die Gemeinde obendrein Spitzenreiter im Kreis Rottweil – das überrascht sogar den Bürgermeister.
Das Ergebnis des Orts-Checks macht deutlich: Aichhalden ist aus Sicht der Bürger ein lebenswerter Ort. In der Kategorie Lebensqualität erreicht die Gemeinde mit 7,93 von 10 Punkten den vierten Platz von 21 Gemeinden im Landkreis Rottweil.
Über diese Punktzahl freut sich Bürgermeister Michael Lehrer besonders: „Denn alle Kommunen haben natürlich das Ziel, attraktiv und lebenswert zu sein. Wenn die eigene Bevölkerung das so wahrnimmt, dann kann man da sicher stolz sein.“
Stolz machen dürften den Bürgermeister auch Kommentare wie dieser: „In Aichhalden lässt es sich wirklich sehr gut leben. Ich bin mit unserer Kommunalpolitik im Ort sehr zufrieden“, schreibt ein Teilnehmer des Orts-Checks.
Erfolg hat viele Komponenten
Lehrer relativiert jedoch den Beitrag seines Rathauses zum Ergebnis: Der Erfolg habe viele Komponenten, und die wenigsten könne die Verwaltung direkt beeinflussen. „Aichhalden mit dem Ortsteil Rötenberg wird meiner Ansicht deshalb als besonders lebenswert angesehen, weil die Mischung stimmt. Dazu gehören die Menschen, die hier wohnen, leben und arbeiten, die Vereine, die ein kulturelles und sportliches Angebot bieten, und die Infrastruktur die wir als Gemeinde zur Verfügung stellen können.“
Der Eindruck des Bürgermeisters wird von den Zahlen des Orts-Checks gedeckt: In den Kategorien Sport & Vereine (Platz sechs), Familie & Kinder (Platz neun), Senioren (Platz sieben), Digitalisierung & Klima (Platz vier) und Immobilienmarkt (Platz drei) schneidet Aichhalden überdurchschnittlich ab.
Bürger fühlen sich weitgehend sicher
Obendrein gibt es zwei Kategorien, in denen die Gemeinde eine noch bessere Platzierung erreicht: Mit 7,51 Punkten landet Aichhalden bei der Sicherheit lediglich hinter Hardt (7,57). Lehrer hat eine Erklärung für das gute Abschneiden – und ein Lob für die Bürger übrig: „Beim Thema Sicherheit denke ich kommt uns unsere ländliche Struktur zugute, zudem erlebe ich die Bürgerschaft als sehr aufmerksam und mutig. Da wird auch nachgefragt, wenn fremde Autos oder Personen sich auffällig verhalten.“
Platz eins beim Verkehr
In der Kategorie Verkehr erreicht Aichhalden sogar den ersten Platz. 6,79 Punkte klingen zwar nach keinem herausragenden Ergebnis, stechen bei einem Landkreis-Durchschnitt von nur 5,65 aber durchaus hervor. Lehrer zeigt sich erstaunt über die gute Platzierung: „Der erste Platz im Bereich Verkehr hat mich überrascht, denn ich führe sehr viele Gespräche über zu viel Verkehr, zu schnelles Fahren und Verkehrslärm generell. Auch hier sind die Einflussmöglichkeiten einer Verwaltung sehr eingeschränkt. Mit der Einführung der 30er-Zonen haben wir sicher etwas zur Verbesserung der Situation beigetragen.“
Stichwort Tempo 30: Es wird befürchtet, dass sich durch den bereits verabschiedeten, aber noch nicht umgesetzten Lärmaktionsplan der Stadt Schramberg, der zu einer längeren Fahrzeit auf der Bundesstraße führt, der Ausweichverkehr über das Aichhalder Loch und Eselbach verstärken wird. Die Ergebnisse des Orts-Checks zeigen jedoch: Es gibt Gemeinden, die weitaus größere Probleme mit dem Verkehrsaufkommen und -lärm haben.
Abschließend blickt der Bürgermeister in die Zukunft: „Spannend wäre es, wenn diese Aktion (Orts-Check, Anm. d. Red.) in spätestens drei Jahren wiederholt werden würde, um Entwicklungen erkennen zu können.“ Und Lehrer will selbst weiter zu einer positiven Entwicklung seiner Gemeinde beitragen: So hat er bereits angekündigt, bei der Wahl 2025 für eine zweite Amtszeit kandidieren zu wollen.