In einem mit zwei Schlössern gesicherten Kühlschrank lagerten 27 Kilogramm Amphetamine. Foto: Polizei

Beamte beschlagnahmen mehr als 44 Kilogramm Rauschgift. Mann mit 185 Gramm Kokain in einer Bar festgenommen.

Ortenau - Zehn vollstreckte Haftbefehle und mehr als 44 Kilogramm beschlagnahmtes Rauschgift – das ist der Erfolg von monatelangen Ermittlungen der Offenburger Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier Achern/Oberkirch.

Nach Hinweisen auf eine Bande, die überwiegend von Oberkirch aus einen regen Handel mit verschiedenen Drogen betrieben haben soll, gelang es den Ermittlern laut Bericht Ende Februar einen Lieferanten auf der Rückfahrt von den Niederlanden festzunehmen. Er ist mit drei Kilogramm Marihuana nach Oberkirch unterwegs gewesen. Wenige Tage später dann nahmen die Polizisten zwei weitere Verdächtige aus Oberkirch mit acht Kilogramm Amphetaminen fest. Bei einem Komplizen der beiden beschlagnahmten die Beamten danach Marihuana, Amphetamine und MDMA in bereits verkaufsfertig abgepackten Portionen. Der Stoff sollte an Abnehmer aus dem Ortenaukreis und in Diskotheken in Baden-Württemberg verkauft werden. Erschreckend war laut den Rauschgiftermittlern, dass Teile des Rauschgifts in Gelatinekapseln abgefüllt worden waren, um sie unauffälliger zu verkaufen.

Mit den gewonnenen Erkenntnissen erfolgten Mitte April weitere Festnahme- und Durchsuchungsaktionen zunächst in Karlsruhe, in Nordrhein-Westfalen und dann im Raum Oberkirch. Bei einem Treffen der mutmaßlichen Drogenhändler in Karlsruhe, wurden drei Kilogramm Amphetamine beschlagnahmt und sechs der Männer festgenommen. Darunter waren laut den Beamten ein Lieferant aus Nordrhein-Westfahlen, ein Auftraggeber aus Oberkirch und vier weitere Beteiligte, die nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.

Ein weiterer Verdächtiger ging der Polizei einen Tag später in Nordrhein-Westfalen ins Netz. Auch bei ihm wurden kleinere Mengen Rauschgift gefunden. Einen größeren machten die Beamten bei einer Wohnungsdurchsuchung in einer Randgemeinde in Oberkirch: Sie fanden eine Indoor-Anlage mit mehr als 170 Marihuana Pflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien vom Steckling, Pflanzen in der Blüte- und Erntephase bis zum fertigen Verkaufsprodukt. Die Ermittler schätzen den Ertrag dieser Plantage auf monatlich mehr als ein Kilo Marihuana. Weiteres Equipment zur Vergrößerung der Anlage und des Ertrags standen bereits parat.

Trotz ihres Ermittlungserfolgs ließen die Beamten nicht locker. Denn: Die Festnahmen hatten den Drogensumpf nicht trocken gelegt. Jemand handelte weiter mit dem Stoff. Ende April vermuteten die Drogenermittler den Eingang einer weiteren Lieferung. Die monatelangen Überwachungen führten dann in Friesenheim zum Zugriff: Bei dem festgenommenen 51-jährigen Mann fanden die Polizisten zunächst nur ein Kilogramm Amphetamin. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung gelang ihnen dann der große Coup: In einem Kühlschrank, der mit zwei Schlössern gesichert war, türmten sich Beutel mit Rauschgift. Insgesamt 27 Kilogramm Amphetamine. Noch in derselben Nacht wurden in Oberkirch zwei weitere Tatverdächtige festgenommen. Ein 46-Jähriger wurde mit mehr als 185 Gramm Kokain in einer Bar, ein 33-jähriger Mann in seiner Wohnung in Oberkirch dingfest gemacht. Alle drei gingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg in Haft.

Der Verkaufswert des beschlagnahmten Rauschgifts wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Die Festgenommenen verschiedenster Nationalitäten waren im Alter zwischen 20 und 51 Jahren.