Die Verantwortlichen beider Zentren und des Eurodistriktrats unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Dorkel

Onkologisches Zentrum des Ortenau-Klinikums und Centre Paul Strauss kooperieren.

Straßburg/Ortenau - Die auf die Behandlung von Krebspatienten spezialisierten Einrichtungen Onkologisches Zentrum Ortenau des Ortenau-Klinikums (OZO) und das Centre Paul Strauss in Straßburg wollen in Zukunft stärker kooperieren. Das teilt der Eurodistriktrat mit. Ziel ist es, Krebstherapien und die Patientenversorgung weiter zu optimieren. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben beide Zentren im Rahmen einer Sitzung des Eurodistriktrats in Straßburg geschlossen. Die Vereinbarung wurde von Landrat Frank Scherer und Andreas Jakob, Direktor des OZO, als Vertreter des Ortenau-Klinikums, sowie von Pascal Piedbois, Generaldirektor, und Patrick Dufour, Wissenschaftlicher Direktor des Centre Paul Strauss und von Eurodistrikt-Präsident Roland Ries unterzeichnet.

Das Papier sieht insbesondere vor, eine "optimierte interdisziplinäre Versorgung aller Krebspatienten nach neuestem Stand der Wissenschaft zu etablieren und die Grundlagenforschung, transnationale und klinische Forschung zu fördern und so zu integrieren, dass neue Ansätze für Diagnose und Therapie entwickelt werden und ohne Verzögerung zur klinischen Anwendung kommen". Medizinern und Forschern auf beiden Seiten des Rheins wird damit ein Rahmen zur Verfügung gestellt, der ihnen die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Behandlungstechniken ermöglicht, heißt es in einer Mitteilung des Eurodistriktrats.

Laut der Präambel der Vereinbarung sollen Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Krebserkrankungen in enger Zusammenarbeit mit externen Kliniken, niedergelassenen Ärzten und anderen Leistungserbringern verbessert werden. Ziel ist es dabei, die Versorgung und Behandlung der Patienten über den gesamten Behandlungsprozess abzustimmen. Hervorgegangen ist diese Kooperation aus einer Initiative des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau.

So werden derzeit zwei grenzüberschreitende Projekte entwickelt, die möglicherweise europäische Fördergelder bekommen könnten: Es handelt sich zum einen um die Einrichtung eines Zen-trums für frühklinische Studien (Phasen I bis II a), das in Partnerschaft mit der pharmazeutischen Industrie die Bereitstellung innovativer Behandlungsangebote ermöglichen soll.

Das zweite Projekt soll zu einer Verstärkung des Austauschs im Bereich der Strahlentherapie führen, der auf dem Vergleich der Therapiepläne und der Daten über Strahlendosisverteilung in den Tumoren und den gefährdeten Organen bei älteren Patienten beruht.

Die Kooperation zwischen dem Centre Paul Strauss in Straßburg und dem Onkologischen Zentrum Ortenau des Ortenau-Klinikums soll zur Einrichtung einer Pilotregion für den grenzüberschreitenden Zugang zu medizinischen Leistungen und zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung im Eurodistrikt beitragen.