Aus Berliner Gefängnis abgehauen. 31-Jähriger hatte auch Bank im Ortenaukreis überfallen.

San Sebastián - Ein flüchtiger Serienbankräuber aus Deutschland ist der Polizei in Spanien ins Netz gegangen. Bei einer Autobahnkontrolle in der Nähe des baskischen San Sebastián hätten spanische Beamte die Personalien des 31-Jährigen überprüft und dabei den internationalen Haftbefehl bemerkt, berichteten die Polizei Ludwigshafen und die Staatsanwaltschaft Landau am Freitag.

Der Mann, den die Polizei als gefährlich einstufte, habe noch vergeblich versucht, zu flüchten. Nach fünf Banküberfällen zwischen 2005 und 2008 im Raum Koblenz war er zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Aus dem Gefängnis in Berlin floh er vor einem Jahr bei einem Freigang.

Mindestens sieben weitere Überfälle sollen während der Flucht auf sein Konto hinzugekommen sein, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Mann stehe unter dringendem Verdacht, 2012 drei Banken in Rheinland-Pfalz ausgeraubt und dabei rund 80 000  Euro erbeutet zu haben. In einem Fall soll er nach früheren Angaben eine Angestellte und eine Kundin mit einer Pistole bedroht und gefesselt  haben.

In Völklingen im Saarland soll die Beute eine fünfstellige Summe gewesen sein. Der Mann steht laut Polizei auch im Verdacht, für Überfälle in Schwanau in Baden-Württemberg, in Nittel bei Trier und in Groß Oesingen in Niedersachsen verantwortlich zu sein.

Die spanischen Beamten, die ihn festnahmen, fanden bei dem flüchtigen Räuber zahlreiche gefälschte Ausweise und eine größere Bargeldsumme. Der Mann sei noch in Spanien, sagte ein Polizeisprecher. Seine Auslieferung nach Deutschland sei bereits beantragt.

Die Polizei in Rheinland-Pfalz hatte im Dezember vor dem  Serienbankräuber gewarnt und die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Die überfallenen Banken hatten damals eine Belohnung von 6000 Euro ausgesetzt.