Auch die drei Tore von Markus Sahr halfen nichts: Der TV Wolfach konnte die wichtige Partie gegen Ehningen nicht gewinnen. Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Für die "Wölfe" fühlt sich das 20:20 gegen die schwachen Ehinger an wie eine Niederlage

Von Stefan Lauterbach TV Wolfach – TV Ehingen 20:20 (9:9). Dieses Unentschieden fühlte sich für den TVW wie eine Niederlage an. In der Begegnung zwischen dem Tabellenletzten und dem Vorletzten, die diese Platzierung an diesem Abend auch beide rechtfertigten, gelang es den Kinzigtälern nicht, einen deutlichen Vorsprung ins Ziel zu retten und musste am Ende sogar noch um den Punkt bangen.

Wolfachs Verletztenliste wurde schon vor dem Spiel länger. Stefan Staiger war im Training umgeknickt und fiel neben Jens Gudelius und Chrischan Knobloch aus. In der zweiten Hälfte sollten noch Sebastian Doll und Stefan Lauterbach dazukommen. Jürgen Storz musste also gehörig improvisieren. So kamen zum Beispiel die Brüder Marius und Tobias Lehmann zu langen Einsätzen. Marius Lehmann spielte fast durch und lieferte vor allem in der Abwehr eine ansprechende Leistung ab.

Vorerst konnte sich der TVW mit 3:0 absetzen, wobei man fast ausschließlich vom Siebenmeterpunkt zum Wurf kam. Die Führung sollte aber nicht lange halten. Maik Wiggenhauser, bester Akteur bei den Gästen, entpuppte sich schon bald als harte Nuss für die Wolfacher Defensive inklusive Torhüter Wolfgang Laiblin. Er besorgte die Wende und die 5:7-Gästeführung mit verdeckten und tückischen Schüssen aus der Distanz.

Nach 17 Minuten nahm Storz eine Auszeit, justierte seine Abwehr neu und tauschte den entnervten Laiblin gegen Claudius Baumann. Der sollte vor allem bei den verdeckten Würfen ein etwas besseres Händchen haben. Nach 20 Minuten wurde auch noch Abwehrchef Manuel Schmid mit einem Kopftreffer aus kurzer Distanz kurzzeitig außer Gefecht gesetzt. Dadurch kam TVW-Routinier Thomas Sum zu seinem Comeback und brachte gleich frischen Wind in die Wolfacher Reihen. Die allgemein schlechte Qualität des Spiels konnte aber auch dieser Wechsel nicht heben. Es blieb über die gesamte Spielzeit eine Partie zwischen Not und Elend. Wolfach kam trotzdem wieder auf 7:7 heran, zur Pause stand ein torarmes und tristes 9:9 an der Anzeigetafel.

Nach dem Wechsel gab es kaum Besserung. Ehingen ging mit 12:10 und später 15:12 in Führung. Wolfach musste sich wieder herankämpfen. Diese Aufgabe erledigte in der zweiten Halbzeit vor allem Marc Loibl, der Verantwortung übernahm und als einziger aus dem Rückraum traf. Zudem wurden Abwehr und Torhüter nun stärker und Ehinger Angriffe ideenloser. Wolfach glich wieder zum 16:16 aus.

Das Publikum merkte, dass es in diesem letzten Spiel des Jahres gebraucht wurde und begann die Mannschaft trotz des niedrigen Niveaus der Partie voranzutreiben. Dies zeigte Wirkung, indem der TVW mit 20:17 in Führung ging und ein Sieg doch noch greifbar war.

Es passt zum Spielverlauf, dass es den Gastgebern nicht gelang, die Führung über die Zeit zu retten. Eine Manndeckung von Loibl ließ den TVW in der Schlussphase mit stumpfen Waffen kämpfen, sich trotzdem bietende Gelegenheiten zum erlösenden Tor blieben ungenutzt. Ehingen nahm dies dankend an und erzielte den 20:20-Ausgleich.

Wolfach produzierte im letzten verbliebenen Angriff ein Stürmerfoul, sodass die Gäste sogar noch die Chance auf den Sieg hatten. Ein direkter Freiwurf nach Schlusspfiff blieb ohne Erfolg und so kann der TVW zumindest einen Punkt verbuchen.

Freuen konnte sich über diesen verlorenen Punkt allerdings keiner. Gegen den bisher definitiv schwächsten Gegner wäre ein Heimsieg auch in dieser Konstellation Pflicht gewesen, um etwas ruhiger in die vierwöchige Winterpause gehen zu können. So hilft das Remis keinem der beiden Teams weiter. Man überwintert im tiefsten Tabellenkeller der Südbadenliga und muss auf eine deutliche Leistungssteigerung in der Rückrunde und weniger Verletzungspech hoffen.

Die phänomenalen und erfolgreichen Wochen im Sommer dieses Jahres, die mit dem Aufstieg gekrönt wurden, scheinen dabei fast vergessen. Trotz des momentanen Tiefs sollte der TVW und dessen Anhang vor allem diese Erfolge mit dem Jahr 2012 verbinden. Spielfilm: 3:0, 3:2, 5:3, 5:5, 5:7, 7:7, 9:9; 10:12, 12:15, 16:16, 17:17, 20:17, 20:20. TVW: Laiblin, Baumann; Schmid (5/3), Loibl (6), M. Storz (3/3), Sahr (3), Schäfer (1), Doll (1), L. Sum (1), I. Sum, Lauterbach, M. Lehmann, T. Lehmann, T. Sum. TVE: Wiedenmaier, Klöck; Kurz (1), Wiggenhauser (8/1), Wiest (3), Bucher (3), Köszegi (1), Dreher (1), Parlak (3), Garcia, Domin, Merk, Sieck, Brandenberger. Schiedsrichter: Burger, Leser (Waldkirch, Brombach).

Erfolgreicher war wieder mal die "Zweite". Auch die Brunenberg-Sieben mag es knapp und rang Sulz II nach spannendem Spielverlauf mit 26:25 nieder. Auch diese Partie endete mit einem erfolglosen direkten Freiwurf der Gäste. Damit steht das Wolfacher Kreisliga-A-Team weiterhin mit kleinem Polster nach hinten auf Platz vier und ist in dieser ausgeglichenen und stärker gewordenen Liga durchaus im Soll.