Für die Schutterzeller Handballerinnen (in Grün) war gegen Ehingen nichts zu holen. Foto: Künstle

Nach deutlicher Auswärtspleite rückt das Ziel Klassenerhalt für die Lahrer Damen in weite Ferne / Ottenheim überrascht

Trotz der Niederlage gegen Wolfschlugen kann Ottenheim-Coach Tobas Buchholz stolz auf seine Mannschaft sein. Denn beim knappen 24:26 stand sein Team gegen den Tabellenführer kurz vor der Sensation.

(tom). BW-Oberliga, Frauen: TSV Wolfschlugen – TuS Ottenheim 26:24 (11:9). Trotz knapper Niederlage beim Tabellenführer schlugen sich die Gäste aus dem Ried achtbar. In Halbzeit eins war insbesondere die Defensivleistung hervorzuheben. "Zieht man von den elf Gegentoren vier Konter ab, zeigt dass, dass wir den TSV im Positionsangriff mitunter zur Verzweiflung getrieben haben", sagte TuS-Trainer Tobias Buchholz. Auf der anderen Seite hatte man sich aufgrund des Fehlens mehrerer Spielerinnen neue Lösungswege überlegt, um auf die offensiv ausgerichtete 3:2:1-Deckung der "Hexabanner-Mädels" zu reagieren. Saskia Gehrlein agierte auf der Mittelposition, wo sie "hervorragend Regie geführt hat" (Buchholz). Dennoch verlief das TuS-Spiel natürlich nicht völlig fehlerfrei. Im Abschluss kamen neben Pech auch einige falsche Entscheidungen hinzu, die auch aufgrund fehlender Rückraum-Alternativen so getroffen wurden. Leonie Bing verletzte sich beim Aufwärmen am Rücken, im weiteren Verlauf schied auch noch Pamela Karkossa (Rückenprobleme) vorzeitig aus. "Die Bank hat auf beiden Seiten auch ihren Anteil am Spielausgang gehabt", führte Buchholz aus. Während ihm die Alternativen flöten gingen, konnte Wolfschlugen phasenweise die komplette Mannschaft austauschen, ohne einen qualitativen Verlust auf dem Feld zu erleiden. Nach der Pause kassierten die Gäste viele Zeitstrafen, mussten zeitweise sogar in doppelter Unterzahl agieren. Dennoch zeigten die "Zebradamen" Charakter. Über 15:11 (39.) legte der TSV phasenweise bis auf 19:15 (45.) vor. Wo Ottenheim in vergleichbaren Situationen der laufenden Runde eingebrochen war, stemmte man sich jetzt mit aller Macht gegen die Niederlage. Und das erfolgreich, was der Trainer nicht in erster Linie am Ergebnis festmachen wollte: "Uns ist es endlich gelungen, die einfachen technischen Fehler deutlich zu minimieren, vorne druckvoll Handball zu spielen. In dieser Hinsicht war das ein klarer Fortschritt." Dass es am Ende nicht zu einem besseren, punktereichen Auftritt reichte, lag am Wolfschlugener Sprung von 22:20 (50.) auf 25:20 (54.). Ottenheim kämpfte sich nochmals heran, am Ende fehlte infolge nachlassender Kraft die Konzentration im Abschluss. TuS: Frenk, C. Geppert; Bing, Makelko 7, Günther 1, Gehrlein 7/2, T. Karkossa 4, Rheinberger, P. Karkossa, Hoppen 4, Schnak, L. Geppert 1.

(tom). Südbadenliga, Frauen: SG Hornberg/Lauterbach/Triberg – TV Lahr 33:26 (15:13). "Ich bin bedient", sagte Trainer Stefan Junker nach der Begegnung deutlich. Nach schlechtem Auftakt, den die Gastgeberinnen zum 6:2 (11.) und 11:5 (19.) nutzten, kamen die Ortenauerinnen zwar zum 11:9 (22.) heran und hielten einen nur knappen Rückstand bis zur Pause. Doch insbesondere die Zahl leichtester individueller Fehler sprach Bände. "Von minimalen Ausnahmen einmal abgesehen, waren das leichte Fehler in überwiegendem Maß. Wenn geduldig agiert, Spielzüge konzentriert vorbereitet wurden, lief es gleich besser. Dann aber schlossen sich unmittelbar wieder viele Fehler an, es wurde zu langsam agiert. In der Summe war das zu viel, um ein besseres Ergebnis zu erreichen", so Junker.

Einbruch der Lahrer nach der Pause

In der Pausenansprache war der Hinweis berechtigt, dass noch alles drin sei, der Begegnung einen erfolgreichen Umschwung zu verleihen. Der Hinweis, unter allen Umständen einen höheren Rückstand zu vermeiden, verhallte allerdings mehr oder weniger ungehört. Über 19:15 (36.) zog die SG Hornberg wieder davon, 25:18 (45.) und 29:21 (52.) waren weitere entscheidende Zwischenschritte. Ein Aspekt, der Lahrs Trainer vor allen anderen störte, war das fehlende Leben, das seine Mannschaft in der Abwehrarbeit ausstrahlte. "Handball ist ein Spiel, in dem es nicht zuletzt um den körperlichen Kontakt geht. Wir haben in vielen Phasen schlicht körperlos gespielt, was es dem gegner zusätzlich einfach gemacht hat, seine Treffer zu erzielen", hielt Stefan Junker fest. Nach der nächsten deutlichen Klatsche ging es im Anschluss zur Kabinenansprache. Darin fand der Trainer deutliche Worte, musste auch die eine oder andere brennende Thematik von der eigenen Brust bringen. Hinterher äußerte sich Junker in ähnlicher Weise deutlich: "Es kann nach wie vor klappen, die Klasse zu halten, wozu aber ein langer Atem vonnöten sein wird. Aber man stellt sich nach heute Abend schon die Frage, gegen wen wir überhaupt noch gewinnen sollen. Klar ist, dass die Mannschaft bereit sein muss, jede Einzelne, Dinge anders zu machen. Und dazu muss man sich selbst hinterfragen und auch die Charakterfrage stellen." Unter dem Strich, so Junker als Resümee, sei er "nicht mehr länger dazu bereit, auch nur irgend etwas schönzureden." TV Lahr: Jäkel; Bendrich, Karl 5, Riemer 1, Tontsch 1, Schirmaier, Wansidler 4, Frank, Schmalz, Weide, Steinmetz 10/3, Ernst 3, Wurth 2.

(tom). Landesliga Süd, Frauen: SV Schutterzell – TV Ehingen 20:31 (10:15). Jenseits des reinen Ergebnisses sah Schutterzells Trainer Manfred Kurz das Positive der Begegnung. "Eine Mannschaft wie Ehingen kann nicht unser Maßstab sein. Für mich war viel wichtiger, zu sehen, dass wir einen kleinen Schritt nach vorne getan haben. Das mag rein ergebnistechnisch betrachtet seltsam klingen, es ist aber dennoch so." Worauf sich Kurz dabei hauptsächlich bezog, war eine deutliche Minimierung bei der Quote einfacher technischer Fehler. Und auch in der Abwehrarbeit sah der Trainer im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen in Summe eine bessere Beinarbeit und Beweglichkeit. In den ersten 30 Minuten war der Riedverein bis zum 5:5 (11.) dabei, daraus wurde allerdings schnell ein 8:14 (25.) sowie ein Fünf-Tore-Rückstand zum Ende des ersten Abschnitts. "Ehingens Torfrauen waren beide stark, allerdings haben wir beim Abschluss auch öfters den Kopf nicht nach oben genommen."

Dass die Begegnung im Laufe des zweiten Abschnitts den befürchteten Verlauf nahm über Zwischenstationen von 10:20 (36.), 13:23 (43.), später dann 16:28 (53.), war nebensächlich. "Die Dynamik sah so aus, dass wir nach verworfenen oder abprallenden Bällen sechs bis sieben Gegenstöße kassiert haben. Das war unnötig. Rechnet man dann noch einen Teil unserer frei verworfenen Bälle dazu, wäre am Ende ein etwas weniger deutliches Resultat machbar gewesen", fand Kurz. Nach der Weihnachtspause warten in schneller Abfolge Vergleiche mit Kontrahenten, gegen die sich entscheiden wird, ob der SV Schutterzell die Klasse wird halten können. "Wir sind weiter guter Dinge dafür, müssen wie als erstes aber aus der Negativspirale herauskommen."

SV Schutterzell: Hommel, Reichenbach; Heitzmann 1, Cayment 5/3, Himmelsbach 2, Schnebel, Ringwald 1, T. Herrmann 1, Bürkle 1, Tscherter 3, J. Herrmann 3, Schrempp 1, Bläsi 2.