Großer Jubel bei den Wölfen: Mit 4:2 bezwangen die Wölfe den Meister. Foto: Fissler

Mit 4:2 setzen sich die Wölfe gegen das Topteam aus Frankfurt durch / Am Ende wird es eng

Ein Punkt hätte den Löwen Frankfurt schon gereicht, um die Tabellenführung in der DEL2 zu übernehmen. Doch der EHC Freiburg machte den Hessen einen Strich durch die Rechnung. Mit 4:2 bezwangen die Wölfe überraschend den Favoriten.

(red/skl). Der EHC hat die Sensation geschafft: Mit einem unerwarteten 4:2-Auswärtserfolg beim amtierenden Meister Löwen Frankfurt sicherte sich das Team von Trainer Leos Sulak drei Auswärtspunkte.

Der EHC trat in Frankfurt vor 4668 Zuschauern wie angekündigt mit Ben Walker im Angriff an der Seite von Jakub Babka und Mark Mancari an. Die ersten Spielminuten gehörten den Hausherren. Freiburg überstand diese erste Druckphase jedoch dank eines starken Miroslav Hanuljak zwischen den EHC-Pfosten schadlos.

Einer der ersten vielversprechenden Freiburger Angriffe landete dann auch gleich im Netz der Löwen: Florian Proske im Tor der Löwen patzte, als er den Schuss von Niko Linsenmaier nicht festhalten konnte. Der Rebound landete genau auf dem Schläger von Tobi Kunz, der keine Mühe hatte, mit der Rückhand zu verwandeln.

Freiburg stand nun gut in der Abwehr und fuhr immer wieder gefährliche Konter, wie zum Beispiel in der 10. Spielminute, als Chris Billich einen Lupfer aus der eigenen Zone technisch perfekt annehmen und auf Niko Linsenmaier weiterleiten konnte: Der EHC-Goldhelm drückte direkt ab und bezwang Proske zum 2:0. Die rund 60 mitgereisten EHC-Fans waren dann spätestens beim 3:0 in der 19. Spielminute völlig aus dem Häuschen, als Mark Mancari in Überzahl von der blauen Linie traf. Dies war auch gleichzeitig der Spielstand nach dem ersten Drittel, in dem Freiburg immer besser ins Spiel fand und sich nach der ersten Drangphase der Löwen mehr und mehr Selbstvertrauen erspielte.Zu Beginn des zweiten Abschnitts kam Hannibal Weitzmann ins Frankfurter Tor. Der Keeper der Löwen hatte dann auch gleich einiges zu tun, denn der EHC knüpfte zunächst nahtlos an die Leistung der ersten zwanzig Minuten an. Nur die Chancenverwertung klappte nicht mehr so wie zuvor, Tobi Kunz scheiterte in der 30. Minute mit einem Alleingang an Weitzmann und in der 36. Minute hatte Jannik Herm die Doppelchance, brachte die Scheibe aber ebenfalls nicht am Löwen-Keeper vorbei. Nur wenig später war es dann der Ex-Freiburger Tim Schule, der den amtierenden Meister auf die Anzeigentafel brachte: Hanuljak kam gegen den wuchtigen Flachschuss nicht rechtzeitig mit dem Schoner runter, die Hausherren konnten mit dem 1:3 kurz vor Drittelende wieder Hoffnung schöpfen.

Im Schlussabschnitt war nur noch die EHC-Abwehr gefordert. Die Dominanz der Löwen nahm von Minute zu Minute zu. Nachdem Freiburg das erste Drittel mit 16 zu 13 Torschüssen bestimmt hatte, gingen die Abschnitte 2 (16 zu 10) und 3 (15 zu 8 Schüsse) klar an die Hausherren. Der EHC kam immer seltener zu Entlastungsangriffen und auf der anderen Seite des Eises traf Pawel Dronia in der 50. Minute zum 2:3 Anschlusstreffer.

Spätestens jetzt war es eine veritable Abwehrschlacht, die sich in den letzten beiden Spielminuten durch eine Strafzeit gegen Jakub Babka noch weiter zuspitzte. Frankfurt schnürte den EHC am Ende mit sechs Feldspielern (Weitzmann hatte seinen Kasten verlassen) im eigenen Drittel ein, Philip Rießle und Co. warfen sich in die Schüsse und Hanuljak hielt Freiburg mit seinen Paraden im Spiel. Sekunden vor Schluss kam Babka von der Strafbank aufs Eis zurück, die Scheibe kam zu Mark Mancari - der den heransprintenten Babka bediente, der freie Fahrt Richtung Löwen-Tor hatte. Nach dem Treffer zum 4:2 ins leere Tor lagen sich die mitgereisten Fans in den Armen.

Wölfe-Coach Leos Sulak lobte nach der Partie die kämpferische und spielerische Leistung seiner Jungs als "perfektes Auswärtsspiel". Mit so einem Sieg in Frankfurt hätte laut Sulak vor dem Spiel beim amtierenden Zweitliga-Meister niemand gerechnet, gestand der EHC-Trainer in der Pressekonferenz. Sulak sah vor allem die überragende Defensivleistung seines Teams als Schlüssel zum Erfolg: "Wir haben nur Schüsse von der Seite zugelassen, ansonsten war alles super gedeckt." Bei etwas konsequenterer Chancenverwertung hätte sein Team sogar bereits im ersten Drittel den Sack zumachen können, so der Trainer der Freiburger.