Philip Kugler von der TuS Altenheim (schwarzes Trikot) bearbeitet Schutterwalds Bastian Hug. Foto: Fissler

Die Gäste kommen wie verwandelt aus der Kabine / Schutterwald kann am Ende nicht mithalten

Im Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter hat der TuS Altenheim gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Überraschend deutlich setzte sich der TuS gegen das in der Tabelle vor ihm liegende Team durch und grüßt nun von der Tabellenspitze.

(tom). TuS Schutterwald – TuS Altenheim 24:30 (13:10). Das Spitzenderby der Südbadenliga hielt am Freitagabend vor mehr als 500 Zuschauern in der Mörburghalle durchaus, was es versprach. Mit dem am Ende deutlichen Ausgang war indes nicht zu rechnen.

Schutterwald begann konsequent, konnte gegen noch nicht präsent wirkende Gäste über Gegenstöße und aus dem Positionsangriff heraus schnell auf 5:1 (8.) und 8:5 (22.) vorlegen. In dieser Phase war einzig Altenheims Torhüter-Routinier Philipp Grangé voll konzentriert. Alleine in den ersten zehn Minuten verhinderte er vier hundertprozentige Schutterwälder Treffer. Die Gäste aus dem Ried hatten mehrfach Pech mit Lattenkrachern, doch ihre Defensive um David Teufel stellte sich mit der Zeit etwas besser auf den Kontrahenten ein.

Dennoch blieb der TuS Schutterwald die bessere Mannschaft, führte 13:8 (28.), ehe Altenheim – unter anderem bedingt durch drei weitere Grangé-Paraden sowie einen wichtigen Treffer von Kreisläufer Marco Fels – den Abstand zur Pause noch etwas verringern konnte.

Spür- und sichtbar war, dass eine völlig anders eingestellte Gästemannschaft aus der Kabine aufs Feld zurückkehrte. Altenheim ging mit deutlich mehr Feuer und Zug in seinen Aktionen zu Werke. Damit hatte Schutterwald wiederum nicht gerechnet, doch Altenheim glich schnell aus mit 15:15 (36.), um dann auch erstmals in Führung zu gehen. Eine bemerkenswerte Wende angesichts der noch deutlich verlaufenen ersten Hälfte.

Technische Fehler leistete sich jetzt in erster Linie Schutterwald, während Altenheim allmählich die Regie übernahm. Ausgeglichen blieb das Ergebnis bis zum Zwischenstand von 19:19 (43.). Dann aber befreite sich der Gast mit Macht, schaffte eine erste Serie zum 19:21 (45.), die kurz darauf durch eine zweite vom 21:22 (51.) bis zum 21:27 (56.) ausgebaut wurde.

Schutterwald stand nun völlig neben sich, verzweifelte an Philipp Grangé und einem hungrigen Kontrahenten, der den Gegner in dessen Halle regelrecht auffrass. Völlig überflüssig auch, dass Schutterwalds Torhüter Felix Heuberger trotz klaren Stands Kevin Abu Höfer bei einem Gegenstoß unfair stoppte und dafür folgerichtig einen Platzverweis kassierte (59.). Am Ende feierten die Gäste einen 30:24-Erfolg, kassierten lediglich elf Treffer in den zweiten 30 Minuten.

Nur die wenigsten Fans dürften nach der schwachen ersten Hälfte ein solch starkes Comeback des TuS Altenheim um seinen klaren Matchwinner Philipp Grangé (weit über 20 gehaltene Bälle, darunter zwei Siebenmeter) erwartet haben. Mit dem Bestehen im Spitzenspiel haben sich die Spieler des Riedvereins endgültig im Spitzenkreis der Südbadenbliga etabliert.

TuS Schutterwald: Herrmann, F. Heuberger; Wöhrle 2, Ehrler 1, T. Heuberger 3, Bachmann 2, Cesar 4, Huck, Erlenwein, Möschle, Baumann 3/1, Pilsitz 4, Seigel 5, Hug.

TuS Altenheim: Grangé, Macher; Reuter, Sutter 9, Teufel, Fels 2, S. Rudolf 1, Meinlschmidt 9, Höfer 2, Kugler 1, Gieringer 5, N. Rudolf 1.