Mario Peters sitzt an der Stehle-Orgel mit seinem Orgelschüler Lukas Hohlocher, der ihm die Seiten umblättert. Foto: Katholische Kirchengemeinde

In der Killermer Pfarrkirche bot Organist Mario Peters mit den Werken von Vierne und dem Liszt-Schüler Julius Reubke ein klanggewaltiges Konzert. Das Publikum dankte ihm mit langem Applaus.

Erneut spielte Mario Peters auf der Stehle-Orgel in der Killermer Pfarrkirche. Waren im vorgehenden Orgelkonzert die Meister des Barock zu hören, wie das Präludium und die Fuge es-Dur von Johann Sebastian Bach, im Bachwerkeverzeichnis die Nummer 552, sowie Improvisationen á la Händel, so durften die Zuhörer am vergangenen Sonntag gespannt sein auf Orgelwerke aus der deutschen und der französischen Romantik.

Relativ unbekannt sind die eigenwilligen Kompositionen des deutschen Romantikers Julius Reubke, ein Schüler von Franz Liszt, der mit seiner Sonate „Der 94. Psalm“ in c-Moll ein Hauptwerk der romantischen Orgelmusik schuf. Virtuos vorgetragen, klanglich wundervoll registriert stellte Mario Peters die Schlussfuge dieses Werkes an den Anfang seines Konzertes.

Besucher werden zum Mitsingen eingeladen

Dazwischen erklang eine eigene Improvisation „Introitus“ des 32. Sonntages im Jahreskreis, die Mario Peters zusätzlich als Kantor beeindruckend ergänzte.Weitere Eigenwerke folgten zu den Liedern aus dem Gotteslob „Stimme, die Stein zerbricht“ und Coral mit sieben Variationen zum Lied „Die Erde ist des Herrn“, bei dem die Besucher zum Mitsingen eingeladen waren.

Der krönende Abschluss des Konzertes bildete das „Final“ aus der ersten Symphonie von Louis Vierne. Dieser französische Romantiker holte den Impressionismus seiner malenden Zeitgenossen in seine Kompositionen. Farbig, lebendig und sprudelnd vermochten die Zuhörer die flinke Leichtigkeit spüren.

Vierne, der mit seinen Kompositionen in der Notre Dame und den großen Pariser Kirchen auf den großen Cavaillé-Coll-Orgeln ein begeistertes Publikum beeindruckte, wäre über die Leichtigkeit der Spielkunst von Mario Peters erstaunt gewesen, dass sein so klanggewaltiges Werk auch in kleinen Killermer Dorfkirche alle Konzertbesucher hellauf begeisterte. Ein langanhaltender Applaus dankte dem Hechinger Stiftskantor für diese herrliche Stunde der Kirchenmusik.

Alle Konzertbesucher folgten seiner Einladung gerne, anstelle einer Zugabe mit dem gemeinsamen, mehrstimmigen Abendlied und Gotteslob „Bleib bei uns Herr“ das klangvolle Konzert zu beschließen.